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05
04
2014

Peter Kirui gewinnt in Prag. ©Victah Sailer

Joyce Chepkirui gewinnt Prag-Halbmarathon mit Weltklassezeit von 66:19

By GRR 0

Joyce Chepkirui hat eine Weltklassezeit angekündigt und ihr Versprechen gehalten: Die Kenianerin gewann den Sportisimo Prag-Halbmarathon am Sonnabend bei sehr guten Wetterbedingungen in 66:19 Minuten. Damit verpasste sie zwar den Weltrekord ihrer Trainingspartnerin Florence Kiplagat, die im Februar 65:12 gelaufen war, jedoch erzielte sie nicht nur einen Streckenrekord sondern die fünftbeste Zeit aller Zeiten auf einer rekord-konformen Strecke.

In der Jahresweltbestenliste belegt Chepkirui damit Rang zwei. Ihre Landsfrau Emily Chebet, die aktuelle Crosslauf-Weltmeisterin, wurde Zweite mit 68:28. Als Dritte kam Wude Ayalew (Äthiopien) nach 69:23 ins Ziel. Auch das Männerrennen war hochklassig mit drei Ergebnissen unter einer Stunde.

Der Kenianer Peter Kirui gewann in 59:22, der sechstschnellsten Zeit des Jahres, vor Mosinet Geremew (Äthiopien/59:54) und Daniel Wanjiru (Kenia/59:59). Die ersten drei Läufer erzielten jeweils persönliche Bestzeiten. Gemessen an den beiden Siegzeiten war der Prag-Halbmarathon das hochklassigste Rennen weltweit in diesem Jahr. 12.500 Läufer hatten für den Lauf gemeldet, der zu den IAAF Gold Label-Rennen gehört.

Auf der Jagd nach einer noch schnelleren Zeit hatte Joyce Chepkirui schon unmittelbar nach dem Start alle Konkurrentinnen hinter sich gelassen. Ihr Mann und Trainer Erick Kibet fungierte als Tempomacher und führte sie zu Zwischenzeiten von 15:16 Minuten (5 km) und 30:56 (10 km). Diese Zeiten deuteten sogar auf ein Ergebnis im Bereich des Weltrekordes von 65:12 Minuten hin, den Chepkiruis Trainingspartnerin Florence Kiplagat in Barcelona aufgestellt hatte. „Ich habe mich gut gefühlt bei 5 km, 10 km und auch bei 15 km", sagte die 25-Jährige später.

Dennoch war sie im dritten 5-km-Abschnitt etwas langsamer geworden und der Weltrekord war dann mit einer Zeit von 46:49 bei 15 km außer Reichweite. Aber der Sieg war Chepkirui nicht zu nehmen, sie lag bereits rund 90 Sekunden vor Chebet und Ayalew. „Ich hoffte, dass ich unter 66 Minuten laufen würde. Aber der letzte Kilometer fiel mir sehr schwer – ansonsten hätte ich die angepeilte Zeit von unter 66 Minuten noch erreichen können. Ich bin trotzdem sehr zufrieden und freue mich über den Sieg und den Streckenrekord", sagte Joyce Chepkirui, die sich für ihre 66:19-Weltklasseleistung eine Prämie von alles zusammen 34.000 Euro verdiente.

Hinter ihr blieben noch fünf weitere Läuferinnen unter 70 Minuten.

Joyce Chepkirui setzte in Prag eine bemerkenswerte Serie fort: Zum vierten Mal in Folge brach eine Kenianerin bei dem Halbmarathon den Frauen-Streckenrekord. 2011 gewann Lydia Cheromei in 67:33, dann lief Chepkirui 67:03, und vor einem Jahr erreichte Gladys Cherono 66:48.

Auch bei den Männern entwickelte sich von Beginn an ein schnelles Rennen, bei dem die Zwischenzeiten durchweg auf eine Zielzeit von rund 59 Minuten hinausliefen. Der 10-km-Punkt war nach 28:07 Minuten erreicht. Zwischen Kilometer 13 und 14 setzte sich Peter Kirui aus der Spitzengruppe ab. „Es war ein starkes Feld, so dass ich überrascht war, dass kein anderer mein Tempo mitging", sagte der 26-jährige Sieger, der zuvor eine Bestzeit von 59:39 Minuten aufwies. Bereits an der 15-km-Marke hatte er bei einer Durchgangszeit von 42:01 einen Vorsprung von 15 Sekunden auf eine vierköpfige Verfolgergruppe. Kirui war nicht mehr einzuholen und gewann schließlich mit 32 Sekunden Vorsprung in 59:22.

„Ich hätte nicht mit einer derartig schnellen Zeit gerechnet. Vielleicht könnte ich sogar den Halbmarathon-Weltrekord von 58:23 Minuten brechen. Es ist möglich, dass ich das im nächsten Jahr in Prag versuchen werde", sagte Peter Kirui, der an Sieg- und Zeitprämien insgesamt 19.000 Euro verdiente. Kirui konnte in den letzten 15 Monaten nicht optimal trainieren, da er bei der Polizei-Akademie in Nairobi – übrigens zusammen mit dem ehemaligen Marathon-Weltrekordler Patrick Makau – eine Fortbildung absolvierte.

 

Ergebnisse, Männer:

1 Peter Kirui                      KEN   59:22

2 Mosinet Geremew          ETH   59:54

3 Daniel Wanjiru                KEN   59:59

4 Nicholas Kipkemboi        KEN   60:11

5 Henry Kiplagat                KEN   60:24

6 Bernard Bett                   KEN   60:47

7 Evans Kiplagat Barkowet          KEN   60:55

8 Nicholas Bor                   KEN   61:25

9 Million Feysa                  ETH   61:26

10 Hunegnaw Mesfin         ETH   71:50

 

Frauen:

1 Joyce Chepkirui              KEN   66:19

2. Emily Chebet                 KEN   68:26

3. Wude Ayalew                ETH   69:23

4. Esther Chemtai             KEN   69:49

5. Afera Godfay                 ETH   69:52

6 Waganesh Mekasha       ETH   70:23

7 Betelhem Moges            ETH   70:37

8 Bouchra Ghezielle          FRA   71:04

9 Firehiwot Dado               ETH   71:15

10 Natalya Popkova          RUS   73:58

  

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author: GRR

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