Blog
18
07
2014

2014 Prague Half Marathon Prague, Czech Republic April 5, 2014 Photo: Victah Sailer@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET

Joyce Chepkirui: Auf den Spuren von Tegla Loroupe – Vier Läufer, die in der Frühjahrs-Straßenlaufsaison überraschten (Teil 2)

By GRR 0


Ihr Vorbild ist Tegla Loroupe, und es sieht so aus als könnte Joyce Chepkirui auf dem Weg sein zu ähnlichen Erfolgen im internationalen Straßenlauf wie ihre große kenianische Landsfrau. Tegla Loroupe war die unbestrittene Trendsetterin für Kenias Weltklasse-Läuferinnen.

Die frühere Marathon-Weltrekordlerin ermutigte immer wieder ihre Landsfrauen zum professionellen Laufsport. In einem Interview sagte sie einst: „Ich will nicht, dass unsere talentierten Läuferinnen in der Küche hinter dem Herd verschwinden!“ Heute gibt es eine Vielzahl von kenianischen Weltklasseläuferinnen, die in die Fußstapfen von Tegla Loroupe getreten sind. Eine von ihnen ist Joyce Chepkirui – und ihr gelingt es sogar, neben dem Laufsport noch Zeit zum Kochen zu finden.

Zwei Tage nach ihrem Sieg beim Sportisimo Prague Half Marathon im April mit 66:19 Minuten, der fünftschnellsten Zeit aller Zeiten, besuchte Chepkirui die Veranstalter des Rennens in der „Run Czech Running Mall“ in Prag und kochte für Organisatoren und Freizeitläufer ein kenianisches Gericht.

Auf die Frage nach einem Vorbild muss Joyce Chepkirui gar nicht nachdenken: es ist Tegla Loroupe. „Als Kind habe ich in Magazinen von ihr gelesen. Aber bis heute hatte ich noch nicht die Gelegenheit, sie zu treffen“, erzählt Chepkirui, die im kenianischen Kericho aufwuchs und durch ihre Eltern, die als Farmer arbeiten, zum Laufsport kam. „Meine Eltern waren früher beide 10.000-Meter-Läufer. Ich kenne ihre Bestzeiten nicht, aber sie erreichten nationales Niveau“, erzählt die 25-Jährige, die zwei Schwestern und drei Brüder hat.

Einer der jüngeren Brüder, der 17 Jahre alt ist, hat ebenfalls mit dem Laufsport begonnen. „Vielleicht kann ich ihm später helfen“, sagt Chepkirui, die selbst noch keine Kinder hat und ihre Eltern und Geschwister finanziell unterstützt.

Joyce Chepkirui hatte 2009 Erick Kibet, einen Halbmarathonläufer mit einer Bestzeit von 61:10 Minuten, geheiratet. Ein Jahr später wurde er ihr Trainer, und seitdem hat sich die Läuferin deutlich verbessert. 2010 lief sie zum ersten Mal unter 70 Minuten im Halbmarathon, 2011 steigerte sie sich über 10 km auf die Weltklassezeit von 30:38.

Über die kürzere Strecke ist sie mit ihrer aktuellen Bestzeit von 30:37, die sie im vergangenen Jahr in Berlin bei den Asics Grand 10 aufstellte, die sechstschnellste Läuferin aller Zeiten. Nur 16 Sekunden fehlten ihr damals zum Weltrekord von Paula Radcliffe (Großbritannien).

Chepkirui und Kibet leben in Iten, einem der Haupt-Trainingszentren der kenianischen Weltklasseläufer. Zu den Trainingspartnerinnen von Chepkirui zählen Florence Kiplagat und Mary Keitany. Kiplagat stellte im Februar mit 65:12 Minuten den aktuellen Halbmarathon-Weltrekord auf, Keitany bereitet sich nach einer Babypause auf ihr Marathon-Comeback vor. „Wir haben männliche Tempomacher, die uns unterstützen“, sagte Chepkirui, die ihr Marathon-Debüt vor einem Jahr in London rannte. Doch aufgrund eines Achillessehnenproblems kam sie nicht über Rang 15 in 2:35:54 Stunden hinaus.

Ihre Bestzeiten über 10 km und im Halbmarathon deuten aber darauf hin, dass sie über eine Viertelstunde schneller sein kann über die 42,195 km. „Ich werde meinen zweiten Marathon Ende des Jahres laufen. Wir planen für Honolulu“, sagt Chepkirui. „Ich weiß, dass das kein schnelles Rennen ist, deswegen wäre ich über 2:25 Stunden froh. Ich würde dann 2015 einen schnellen Marathon laufen wollen.“

Auf die Frage, was sie sich in Zukunft im Marathon vorstellen kann, antwortet Joyce Chepkirui: „Ich träume davon, eines Tages 2:17 Stunden zu laufen. Aber Marathonlaufen ist nicht so einfach.“

Für Olympia in Rio will sie sich nicht im Marathon sondern über 10.000 Meter qualifizieren.

race-news-service.com

 

Anna Hahner: Erster großer Sieg in Wien – Vier Läufer, die in der Frühjahrs-Straßenlaufsaison überraschten (Teil 1)

author: GRR

Comment
0

Leave a reply