DAVOS, 30JUL11 - Der Schwede Jonas Buud gewinnt den 26. Swissalpine, der Nummer 1 der Berglaufevents in Europa, am Samstag, 30. Juli 2011 in Davos, bereits zum fuenften Mal. Impression of the Swissalpine in the region of Davos/Switzerland on Saturday, July 30, 2011. swiss-image.ch/Photo by Andy Mettler
Jonas Buud vor sechstem Erfolg in Davos beim 27. Swissalpine am Samstag, dem 28. Juli? Wilfried Raatz berichtet
Am Samstag (28.) startet die 27. Auflage des Swissalpine in der Landschaft Davos. Insgesamt werden 5000 LäuferInnen erwartet, darunter auf der 79,4 km langen Königsdisziplin der bislang fünfmal erfolgreiche Schwede Jonas Buud und in einem überaus reizvollen Duell Elizabeth „Lizzy" Hawker (Großbritannien) und die Davoserin Jasmin Junige, die in den vergangenen Jahren den Swissalpine geprägt haben.
Wie kein anderer Event hat der Swissalpine in einem Vierteljahrhundert die Massen mobilisiert und – elektrisiert, unter der Leitung von Andrea Tuffli hat sich das Hochgebirgsspektakel zu einer Premiumveranstaltung in der Berglaufszene entwickelt, die weltweit trotz starker Konkurrenz nach wie vor große Beachtung findet.
Im Mittelpunkt der insgesamt ein Dutzend Wettbewerbe umfassende Veranstaltung in der Landschaft Davos steht gewiss der Ultramarathon K 78 von Davos über Filisur, Bergün, dem „aktivierten" Sertigpass und wieder zurück nach Davos über 79,4 km und einer Höhendifferenz von +/- 2.600 m.
An der Spitze muss dabei die Frage beantwortet werden, ob der einstmals als Orientierungsläufer in der Ultraszene stark auftrumpfende Schwede Jonas Buud auch den sechsten Erfolg seit 2007 auf der Königsdisziplin einsammeln kann.
Am Erfolg des 38jährigen, 2007 sogar 100 km-Europameister geworden, zweifeln eigentlich nur wenige, denn im Vorjahr distanzierte „Mr. Swissalpine" den starken Briten Huw Lobb um gleich 17 Minuten, der drittplatzierte Japaner Kaburaki Kaburagi lag schon eine halbe Stunde zurück. Als Comeback des Jahres kann bereits jetzt schon der Auftritt von Woody Schoch bezeichnet werden, der Prättigauer wurde in Lenzerheide zum dritten Male nach 1991 und 1994 (!) Schweizer Berglaufmeister und gewann in einer Streckenrekord verdächtigen Endzeit als Generalprobe für den K 78 den Zugspitz Extrem-Berglauf. Schoch könnte auf der Strecke mit dem Kulminationspunkt Sertigpass mit 2 739 m Höhe zum großen Herausforderer werden. Was dem früheren Berglauf-Junioren-Weltmeister derzeit allerdings noch fehlt, das ist die Erfahrung über derart lange Strecken.
Bei den Frauen läuft alles auf ein reizvolles Duell hinaus, das Duell zwischen Lizzy Hawker, der 2006, 2007 und 2011 in Davos erfolgreichen britischen Umweltwissenschaftlerin, und Jasmin Nunige, die 2005, 2008 und 2010 erfolgreich war und nach gesundheitlichen Problemen in diesem Jahr wieder angreifen möchte.
Vor wenigen Wochen hatte sie den LGT-Marathon im Fürstentum Liechtenstein gewinnen können. Auf eine Debütantin ist allerdings die vorrangig deutsche und schweizerische Medienlandschaft besonders gespannt, auf den Start der 24jährigen Stefanie Doll aus Hinterzarten im Schwarzwald. Doll? Richtig, Stefanie ist die Tochter von Charly Doll, der 1988 und 1989 den seinerzeit noch 67 km langen Swiss Alpine Marathon in Davos zweimal gewinnen konnte.
Die talentierte Ausdauersportlerin, die mit Achtzehn hinter Magdalena Neuner Jugend-Vizemeisterin im Biathlon und mit Dreiundzwanzig den Schwarzwald-Marathon in 3:00:36 Stunden gewonnen hatte, wollte sich eigentlich auf die K 42-Strecke von Bergün über den Sertigpass nach Davos laufen.
Aber starke Trainingswerte nach abgeschlossener Ausbildung als Physiotherapeutin und die Ratschläge von Vater Charly haben den Ausschlag gegeben, sodass die 24jährige nun in Davos ihr Ultradebüt geben wird.
Wilfried Raatz