John Kunkeler im Schlot und als Läufer ©privat
John Kunkeler wird am 8. November 2017 70 Jahre alt
Seine persönliche Stärke ist die Organisation, sein Humor und in Stress-Situationen einen klaren Kopf zu behalten. An Menschen schätzt er Offenheit, Zuverlässigkeit und vor allem Humor.
Eigentlich wissen die wenigsten, dass John eigentlich Holländer ist, insbesondere aber dann doch, wenn es um Fussball geht, dann ist das Oranje-Herz ganz deutlich zu spüren.
John ist in Berlin in den Läuferkreisen bekannt wie ein „bunter Hund", denn Laufen und Marathon, das betreibt er – neben vielen anderen Spezialitäten – mit Herz und Hirn.
Was die wenigsten über ihn wissen, sollte zu seinem Ehrentag kurz angedeutet werden.
John Hendrikus Kunkeler wurde 1947 in Dordrecht, Niederlande, geboren. Er besuchte die Schule von 1954 bis 1966, die er mit dem Abitur abschloss. Anschließend studierte er, aufgrund seiner Sprachbegabung Französisch, zunächst in den Niederlanden. Dann ab 1970 Romanistik und Sozialkunde in Berlin, wo er auch sein Studium beendete und Französischlehrer wurde.
Wegen seiner damaligen Lebensgefährtin verschlug es ihn 1970 nach Berlin; allerdings war diese Beziehung nicht von Dauer.
Zwei Jahre nach der Beendigung seines Studiums heiratete er. Doch nach fast 20 Jahren Ehe folgte die Scheidung. Mit der Scheidung änderte er auch seinen Lebensalltag. Ein guter Freund kam damals auf ihn zu und erzählte ihm von seinen Plänen eines eigenen Jazz-Clubs und Musikschule.
Er zögerte nicht sehr lange, quittierte den Schuldienst und wurde Mitbetreiber des „SCHLOT" (Kunstfabrik Schlot, Jazz & Cabaret in Berlin, Edisonhöfe, Invalidenstraße 117) .
Ihm ist es wichtig, dass im Schlot hochwertige Kultur betrieben wird. Er führt den Schlot nach dem Prinzip, dass statt niedriger Kultur mit hohem Verdienst hohe Kultur mit wenig Verdienst geboten wird. Neben dem Jazz spielt einmal wöchentlich der bereits legendäre Frühschoppen an Sonntagen. Auch ist er bemüht, jungen Talenten eine Chance zu geben. Einmal im Monat findet ein Musikcomedy-Event „Berlin in einem Zug" statt.
So haben beispielsweise Schulbands die Möglichkeit, im Schlot zwar ohne Gage aufzutreten, aber dafür erste Bühnenerfahrung vor Publikum zu sammeln. Auch auf den multikulturellen Kontakt liegt er stets großen Wert.
So finden regelmäßig Konzerte in Kooperation mit den verschiedensten Kulturinstituten der Länder Europas im Schlot statt. Neben dem Schlot führt John Kunkeler mit einem kooptierten Partner noch eine Musikschule. Dabei ist der Schlot – die Kunstfabrik.
Natürlich ist der Jazzclub auch eine Anlaufstelle der Läufer Berlins geworden.
Runners World lud hier mehrfach aus Anlass des BERLIN-MARATHON zum abendlichen Läufertreffen ein. Die RBB-Laufbewegung hielt hier schon traditionell jährliche Informations-und Diskussionsabende ab.
Seit Jahren hat sich der Literatur-Marathon des BERLIN-MARATHON von Prof. Dr. Detlef Kuhlmann hier seine Bleibe gefunden. Seit 2005 läutet er im "Schlot" am Sonntag vor dem Marathon die Berliner Marathonwoche ein. Daruner sind bekannte Namen, wie Dieter Baumann, Volker Schlöndorff, Achim Achilles, Hartwig Gauder, Waldemar Cierpinski, Manfred Steffny, Günter Herburger, Susanne Mahlstedt, Joanna Zybon, Gesine Strempel sind nur einige wenige Namen.
In seiner Freizeit geht John vor allem dem Langstreckenlauf nach. Bis vor zirka 15 Jahren nahm er noch aktiv an Wettkämpfen teil. Er gewann diverse Volksläufe und gehörte vor allem als Altersklassenläufer zu den Besten auf Landesebene, er läuft jetzt immer noch, zweimal die Woche, oft mit seinem Enkel Arthur, der so gut von ihm trainiert wird, daß er bei den Bambiniläufen in Berlin "abräumt".
Johns Bestzeiten sind 10.000 m 32:48 – Halbmarathon 1:10:45 und Marathon 2:26:48. Zu dieser Zeit sagt John: "Aber nur weil die Strecke ca. 700 m zu kurz war, deswegen bin ich auch Streckenvermesser geworden."
Zunächst war er BSV 92, wo er die Winterserie organisierte; dann wechselte er zum SCC. Er war Trainer, ist AIMS/IAAF „A grade" Streckenvermesser und hat alle Strecken von SCC Events vermessen. Er war Mitbegründer der RBB-Laufbewegung, die es leider nicht mehr gibt, die jeden Samstag im Tiergarten an der Siegessäule stattfand. Ehrenamtlich ist er in der Organisationsleitung des BERLIN-MARATHON tätig. In dieser Zeit wurde er häufig vom Landessportbund ausgezeichnet.
Er wurde zu einem vielgefragten AIMS/IAAF-A-grade Marathonstreckenvermesser, so u.a. in Deutschland (Dresden, Leipzig und Hannover) und im Ausland (in Dubai, in Georgien, Armenien, Frankreich, Holland, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Rumänien.
John Kunkeler ist eine ehrenamtliche „Allzweckwaffe" im Laufsport, er ist natürlich Marathonläufer, Betreuer, Vermesser und Initiator vieler Laufaktivitäten,so auch der wöchentliche Nachtlauf vom Jazzclub Schlot aus war seine Initiative, die einmalig in Deutschland war.
Die Laufstrecken des BERLIN-MARATHON, des BERLINER HALBMARATHON, alle anderen Strecken und auch die IAAF WM-Marathonstrecke von 2009 sind sein „Werk". Keine Strecke ist vor ihm sicher nicht für einen Lauf vorgeschlagen und vermessen zu werden. Beim Berlin-Marathon ist er nicht nur für die Vermessung verantwortlich, sondern auch für die Organisation der 90 Bands, die an der Strecke spielen, für die "Brems-und Zugläufer" und er ist in den Führungswagen für die Spitzenläufer da.
Er gehörte auch zu den Ausbildern des DLV/IAAF Ausbildungseminars für Strecken-Vermesser in Deutschland, die 2005 im Umfeld des BERLIN-MARATHON stattfand. Für längere Zeit war er auch Volkslaufwart des Berliner Leichtathletik-Verbandes. Als Referent stand er bei German Road Races (GRR) e.V. und bei den polnischen Kollegen des PSB (Verband der polnischen Veranstalter) zur Verfügung.
Wie er das schafft, Nacht für Nacht in seinem Jazzclub tätig zu sein, und dann am nächsten Tag allen anderen wegzulaufen, bleibt ein Rätsel.
Er schont sich nicht bei seinem Einsatz, er fällt von der Leiter, knickt um, bricht sich was, fällt hin, ist schwer erkältet – man merkt ihm das nicht an, trotzdem steht er am nächsten Tag zuverlässig seinen Mann, als wäre nichts gewesen. Er hat das Herz an der richtigen Stelle und lässt sich nichts von anderen vormachen.
Auf seine Kinder Julia und Piet, die ihn im Schlot unterstützen, ist er sehr stolz. Er wünscht sich, gesund und klar im Kopf 100 Jahre alt zu werden und den Kontakt zu nahestehenden Leuten zu behalten.
John war er auch bei allen vier 10km-Läufen in der JVA Plötzensee verantwortlich dabei, die Strecke ist von ihm "gebastelt" und IAAF-mäßig vermessen worden, er ist Ansager und Conférencier fährt, wenn nötig, auch mit dem Fahrrad an der Spitze und übernimmt dann auch noch die Siegerehrung.
Das Berliner Läufertreffen findet natürlich seit Jahren mit großem Erfolg im "Schot" statt, das nächste Läufertreffen ist übrigens am 17. Januar 2018.
Herzlichen Glückwunsch zum runden Geburtstag, bleib so wie Du bist, das wünscht sich die Berliner Laufgemeinde.
Horst Milde