2008 Dresdner Kleinwort-Frankfurt Marathon Frankfurt, Germany ......October 26, 2008 Photo: Victah Sailer@Photo Run victah1111@aol.com 631-741-1865 www.photorun.NET
Jo Schindler: „Ich setze auf die Äthiopier und hoffe mit Arne Gabius“
Jo Schindler ist der Race-Direktor des Frankfurt Marathon. Vor dem Start des Rennens am kommenden Sonntag gab er das folgende Interview:
Was für ein Ergebnis erhoffen Sie sich vom Männer-Eliterennen?
Jo Schindler: Es wäre schön, wenn der Sieger am Sonntag die zweitschnellste je in Frankfurt gelaufene Zeit erreichen würde. Diese rannte Wilson Kipsang 2010 mit 2:04:57 Stunden. Wenn das Wetter mitspielt, streben wir ein solches Ergebnis an.
Wer ist der heißeste Kandidat für eine solche Zeit?
Jo Schindler: Für mich ist Tsegaye Mekonnen der Favorit. Der Äthiopier ist in Dubai im Januar ein tolles Marathondebüt gelaufen und hat mit 2:04:32 Stunden auf Anhieb eine absolute Weltklassezeit erreicht. Natürlich haben wir mit Kenias Vincent Kipruto auch unseren Titelverteidiger am Start. Aber für mich ist in diesem Jahr ein äthiopischer Sieg wahrscheinlicher als ein kenianischer.
Arne Gabius geht mit großen Zielen in sein Marathondebüt. Er möchte gerne eine Zeit im Bereich von 2:10 Stunden erreichen.
Jo Schindler: Diese Herangehensweise von Arne Gabius – offensiv und zuversichtlich – gefällt mir. Ich glaube, er macht es genau richtig. Und ich hoffe natürlich, dass sich seine Hoffnungen in Frankfurt erfüllen. Eine Zeit unter 2:11 Stunden wäre ein Hammer. Der deutsche Männermarathon würde plötzlich richtig Schwung bekommen. Ich wünsche Arne von ganzem Herzen, dass er am Sonntag Erfolg hat.
Was erwarten Sie bei den Frauen?
Jo Schindler: Unser Ziel ist es, einen Schritt voranzukommen. Dafür müsste der Streckenrekord von 2:21:01 Stunden fallen. Es hat mich natürlich sehr gefreut, dass wir kurzfristig noch unsere Streckenrekordlerin Meselech Melkamu verpflichten konnten. Sie lief vor zwei Jahren in Frankfurt ein fantastisches Marathondebüt. Es ist schwer zu sagen, was sie am Sonntag laufen kann. Aber sie ist nicht einmal die schnellste Athletin auf der Startliste, und ich denke, dass wir in der absoluten Spitze eine gute Gruppe zusammen haben. Vielleicht gibt es jetzt auch bei den Frauen mal ein großes Duell, so wie wir es bei den Männern schon hatten. Natürlich träumt man immer auch von einer Zeit unter 2:20 Stunden. Aber dafür muss wirklich alles zusammenpassen am Sonntagmorgen.
Mit Mona Stockhecke startet jene deutsche Läuferin, die bei den Europameisterschaften im August mit Rang 22 im Marathon die beste nationale Athletin war.
Jo Schindler: Wir freuen uns, dass sich Mona Stockhecke trotz des relativ kurzen Zeitabstandes zum EM-Marathon für einen Start in Frankfurt entschieden hat. Eine persönliche Bestzeit ist ihr Ziel. Es wäre schön, wenn ihr das gelingt und sie damit an ihren Erfolg in Zürich, wo sie im April bereits den City-Marathon mit einer Steigerung auf 2:34:04 Stunden gewann, anknüpfen kann.
Wie bewerten Sie die breitensportliche Entwicklung Ihres Rennens?
Jo Schindler: Wir haben bisher gut 15.000 Meldungen für den Marathon. Mit Nachmeldungen könnten wir unser zweitbestes Ergebnis erreichen. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr und eine hoffnungsvolle Entwicklung. In den vergangenen beiden Jahren hatten wir jeweils Pech mit dem Wetter. Es ist eigentlich immer so, dass nach einem Schlechtwetter-Rennen die Meldungen im folgenden Jahr etwas zurückhaltender kommen. Insofern haben wir jetzt einen guten Trend.
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