Jimmy Gressier in Brüssel - Photo: European Athletics
Jimmy Gressier holt sich die Revanche vor einem begeisterten Genfer Publikum – 47. Course de l’Escalade 2025 mit 59’712 vergebenen Startnummern
Die 47. Ausgabe der Course de l’Escalade verzeichnete einen neuen Rekord mit 50’702 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die laut Datasport am Samstag, 6., und Sonntag, 7. Dezember 2025 die Ziellinie überquerten – über 2’800 mehr als 2024.
Nahezu alle verfügbaren Startnummern für die Rennen des Wochenendes waren vergeben. Zum ersten Mal begrenzte die Course de l’Escalade die Anzahl der verfügbaren Startnummern, um die Sicherheit, die Flüssigkeit im Rennverlauf und das sportliche Erlebnis zu gewährleisten. Bereits einen Monat nach Öffnung der Anmeldungen war die Marke von 50’000 Anmeldungen erreicht, und die Kontingente der vier beliebtesten Rennen waren nach 36 Tagen ausgeschöpft.
Sportliches Vergnügen garantiert
Fast 60’000 Menschen – mehr als doppelt so viele wie die maximale Kapazität des Stade de Genève – an zwei Tagen durch die engen Strassen der Genfer Altstadt zu führen, bleibt eine beeindruckende Herausforderung. Die Massnahmen des Organisationskomitees beginnen zu wirken: zusätzliche Startblöcke nach Lauftempo, grössere Abstände zwischen den Rennen sowie die Begrenzung der Startnummern pro Startfeld. Laut dem Feedback der Teilnehmenden wurden die Ziele einer besseren Flüssigkeit, höheren Sicherheit und vor allem eines gesteigerten Laufvergnügens erreicht.
Internationale Elite in Bestform
Alle Augen waren auf Dominic Lobalu und Jimmy Gressier gerichtet, die 2024 im Sprint entschieden hatten. Viele fragten sich, ob ihre Rivalität erneut für Funken sorgen würde. Dieses Jahr setzte sich der Franzose Jimmy Gressier – frischgebackener Weltmeister – nach einer Attacke zur Rennmitte von seinen wichtigsten Konkurrenten ab. Einzig der Sieger von 2021 und 2023, Boniface Kibiwott (KEN), versuchte dranzubleiben, musste dann aber abreissen lassen.
Der französische Ausnahmeläufer gönnte sich auf der Schlussrunde eine selten gesehene Show: leichte Beine, ein Lächeln im Gesicht und Hände in Richtung Publikum. In 20’34 erreichte er das Ziel – die zweitschnellste Zeit der Geschichte. «Ich bin nicht auf Zeit gelaufen, sondern für meinen ersten Sieg in Genf. Ich liebe dieses Rennen, das Publikum, die Atmosphäre, alles. Ich bin sehr glücklich mit meiner heutigen Leistung.»
Kibiwott rettete Platz zwei in 20’54, drei Sekunden vor Mike Foppen (NED/20’57), wie schon im Vorjahr Dritter. Aus Schweizer Sicht versuchte Dominic Lobalu, das hohe Tempo der aussergewöhnlich dichten Spitze mitzugehen, ohne Erfolg. Schliesslich war es Jonas Raess (LC Regensdorf/6.), mehrfacher Inhaber nationaler Hallenrekorde, der in starken 21’03 bester Schweizer wurde.
Einen guten Monat nach seinem 5. Platz beim New-York-Marathon zeigte sich die neue Schweizer Marathonhoffnung Matthias Kyburz (LC Basel/8.) stark und holte in 21’16 Platz zwei unter den Schweizern. Lobalu (10.) musste sich in 21’21 mit dem dritten Schweizer Rang begnügen. Der 5000-m-Schweizermeister von 2022, Guillaume Cachelin (Stade Genève/17.), wurde in 21’31 bester Genfer.
Bei den Frauen erhöhte Diane Van Es – die dominierende Siegerin des Vorjahres – nach einer Runde des Abtastens das Tempo zu Beginn der zweiten Runde. Sie verschaffte sich rund 50 Meter Vorsprung auf mehrere Kenianerinnen, darunter die zweifache Siegerin der Corrida bulloise und Leaderin der Rennserie, Winnie Jeptarus.
Doch während man dachte, das Rennen sei entschieden, wurde Jeptarus zunehmend stärker und Van Es schwächer. Eine halbe Runde vor Schluss schloss die Kenianerin auf und zog unwiderstehlich davon. Zwar versuchte Van Es im Parc des Bastions nochmals zu kontern, doch ohne Erfolg. Jeptarus gewann in 23’39, vier Sekunden vor Van Es und 13 Sekunden vor Sylvia Changeiwo (KEN).
Drei Wochen nach ihrem enttäuschten Gesichtsausdruck an der Corrida bulloise zeigte sich die Berglauf-WM-Medaillengewinnerin und Morat–Fribourg-Zweite Oria Liaci (CABVB Martigny) deutlich verbessert. Sie war die einzige Schweizerin, die versuchte, mit der internationalen Spitze mitzuhalten. Sie wurde Achte in 24’28, 41 Sekunden vor der 800-m-Spezialistin Lore Hoffmann (ATHLE.ch/25’09), die auf dieser Distanz stärker denn je auftrat. Das Schweizer Podium komplettierte Ronja Hofstetter (STV Ballwil/25’16).
Die beste Genferin, Romane Wolhauser (Viseu Genève), wird nächste Woche an den Cross-Europameisterschaften in Portugal die Schweizer Farben vertreten.
Swiss Running -AGR – (pd, Übersetzung agr)
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