Der 22-Jährige Soi hatte im vergangenen Jahr beim World Athletics Final in Stuttgart mit seiner enormen Spurtstärke sowohl die 3.000 als auch die 5.000 m gewonnen
Jelimo stark bei Kenia-Trials, Soi siegt über 5.000 Meter – In Nairobi ging es um die Olympiatickets
Die Aufsteigerin des Jahres in der internationalen Leichtathletik war auch bei den kenianischen Olympia-Trials in Nairobi eine Klasse für sich: Pamela Jelimo gewann das 800-m-Rennen in der Höhenlage von Kenias Hauptstadt (gut 1.600 m über dem Meeresspiegel) in 1:57,71 Minuten deutlich vor der Weltmeisterin Janeth Jepkosgei (2:00,90). Während dies die ohne Zweifel hochklassigste Leistung der Trials war, sahen die Zuschauer den spannendsten Lauf über 3.000 m Hindernis bei den Männern.
Die Hindernisse der Männer sind natürlich seit Jahren die kenianische Paradedisziplin. In Nairobi entwickelte sich dabei in der Schlussphase des Rennens ein Vierkampf um die drei Olympiatickets. Dabei hatte ausgerechnet der Jahresweltbeste Paul Kipsiele Koech (8:01,85 Minuten) Pech. Denn am letzten Wassergraben geriet er in Führung liegend nach einem Kontakt mit einem Konkurrenten ins Straucheln und verlor entscheidend den Rhythmus.
Am Ende blieb Koech nur der undankbare vierte Platz in 8:13,98 Minuten. Der Olympiasieger Ezekiel Kemboi gewann das Rennen in 8:13,56 vor dem Weltmeister Brimin Kipruto (8:13,60). Richard Matelong rettete mit 8:13,89 Minuten noch einen Vorsprung von neun Hundertstelsekunden vor Koech ins Ziel und sicherte sich so das dritte Peking-Ticket. „Ich werde alles geben, damit Kenia auch bei diesen Olympischen Spielen Gold im Hindernislauf gewinnt“, erklärte Ezekiel Kemboi.
Über 5.000 m qualifizierte sich erstmals Edwin Soi für einen großen interkontinentalen Titelkampf im Sommer. Der 22-Jährige hatte im vergangenen Jahr beim World Athletics Final in Stuttgart mit seiner enormen Spurtstärke sowohl die 3.000 als auch die 5.000 m gewonnen. Sein Endspurt war auch in Nairobi entscheidend. 300 Meter vor dem Ziel setzte sich Soi an die Spitze und war auch vom Weltmeister von Paris 2003, Eliud Kipchoge, nicht zu schlagen.
Soi siegte in 13:29,5 vor Kipchoge (13:32,4) und Thomas Longosiwa (13:34,1). Im 10.000-m-Rennen setzte sich Moses Masai in 28:02,03 Minuten vor Martin Mathathi (28:03,95) sowie Micah Kogo (28:08,92) durch. Diese drei werden auch in Peking an den Start gehen. Kogo ist mit seiner Bestzeit von 26:35,63 Minuten der sechstschnellste 10.000-m-Läufer aller Zeiten.
Die WM-Zweite von Osaka 2007 über 5.000 m, Vivian Cheruiyot, hat als Vierte in Nairobi die Olympia-Qualifikation verpasst. Sie lag in 15:42,39 Minuten deutlich hinter den drei vor ihr platzierten, die nun nach Peking fahren werden: Priscah Jepleting gewann in 15:32,66 Minuten vor Lucy Kabuu (15:35,09) und Sylvia Kibet (15:37,07), die im vergangenen Jahr bei der WM Vierte war.
Über 10.000 m gewann Lucy Kabuu in 32:18,6 Minuten vor Peninah Arusei (32:19,3), die im Frühjahr unter anderem einen Streckenrekord bei den 25 km von Berlin aufgestellt hatte. Dritte wurde Grace Momanyi (32:30,4), die jedoch nicht für Peking nominiert wurde. Statt dessen berücksichtigten die Funktionäre Linet Masai, die aufgrund einer Verletzung in Nairobi fehlte.
Ruth Bosibori gewann das Hindernisrennen bei den Frauen in 9:48,78 Minuten. Bei der WM 2007 hatte sie als Vierte mit 9:25,25 einen Juniorinnen-Weltrekord aufgestellt. Damals war ihre Landsfrau Eunice Jepkorir als Dritte vor ihr, in Nairobi wurde sie nun Zweite mit 9:51,28. Rang drei ging an Mercy Njoroge (10:06,94).
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