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Janne Ahonen: Aus Spaß mit 44 Jahren beinahe Meister geworden – Von KLAUS BLUME
Er kann es noch immer. Auch mit 44 Jahren. Der Finne Janne Ahonen ist nicht nur eine Skispringer-, sondern auch eine Sport-Legende: Zweimaliger Weltmeister, fünfmaliger Gewinner der Vierschanzen-Tournee.
Wenngleich längst nicht mehr als Leistungssportler aktiv, so gewann er doch gestern in Lathi beinahe die finnische Meisterschaft, aber die holte dann doch der Kader-Athlet Antti Aalto.
Kurios: Ahonens Sohn Marco war ebenfalls in Lathi am Start, doch der 14jährige konnte sich nicht für das Finale qualifizieren.
In einem Interview mit dem finnischen Fernsehen YLE sagte Ahonen, es sei wirklich richtig „aufregend zu springen, wenn ich nicht weiß, ob es 95 Meter oder 120 Meter weit geht.“ Und: „Es wäre am Ende schön gewesen, etwas weiter zu fliegen, als jetzt – aber es war trotzdem herrlich. Vor allem aber, ich lebe noch. Also muss sich niemand um mich Sorgen machen. Oder denken, ich sei verrückt geworden.“
Dass er am Ende als Dritter dieser Meisterschaft geführt wurde, hat ihn aber dann doch überrascht. „Was ein Glück“, kommentierte Ahonen seine Leistung, „dass ich nicht auch noch gewonnen habe.“ Das hätte die international schwachen finnischen Skispringer womöglich in ein noch schlechteres Licht gesetzt, als ohnehin.
Er sei, erzählte er weiter, nach dem Ende seiner Karriere vor vier Jahren insgesamt nur noch fünfmal gesprungen. Daher käme er zu dem Schluss: „Ich möchte meine Sprünge in Lathi nicht als Comeback bezeichnen. Denn ich habe das nur zum Spaß gemacht.“
Dass das norwegische Dagbladet dennoch von einer Rückkehr Ahonens zum Hochleistungssport berichtet hatte, rückte dieser nun zurecht: „Nein, das war es auf keinen Fall. Ich war nur neugierig, ob ich in meinem Alter, und vier Jahre nach meinem offiziellen Abschied, noch von einer großen Schanze fliegen kann.“
Er konnte es zwar immer noch, doch er bliebe jetzt das, was er gern mache: Der Zeugwart der finnischen Kombinierer. „Denn die brauchen mich.“
Klaus Blume
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