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09
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2023

Jakob Ingebrigtsen brach in Brüssel erstmals in seiner Karriere einen Weltrekord. - Foto: Matthew Quine for Diamond League AG

Jakob Ingebrigtsen bricht 2.000-m-Weltrekord in Brüssel – Amanal Petros (SCC Berlin) läuft gute 10.000 m Zeit

By GRR 0

Jakob Ingebrigtsen hat beim Leichtathletik-Meeting in Brüssel einen Weltrekord aus dem vergangenen Jahrtausend gebrochen: Der Norweger stürmte über die 2.000-m-Distanz nach 4:43,13 Minuten ins Ziel.

Die bisherige Bestzeit hatte der Marokkaner Hicham El Guerrouj 1999 beim ISTAF in Berlin mit 4:44,79 erzielt. Allerdings werden nur sehr selten Rennen über 2.000 m veranstaltet, denn es ist keine Standard-Disziplin. Für den erst 22-jährigen Jakob Ingebrigtsen war es der erste offizielle Weltrekord seiner Karriere. Im Juni hatte er in Paris die Zwei-Meilen-Weltbestzeit auf 7:54,10 gesteigert – über diese Distanz werden aber keine Weltrekorde geführt.

Nachdem der letzte von drei Tempomachern rund 600 Meter vor dem Ziel aus dem Rennen gegangen war, musste Jakob Ingebrigtsen noch etwas zulegen, um den Rekord des marokkanischen Ausnahmeläufers Hicham El Guerrouj – der vor 24 Jahre, als Ingebrigtsen noch nicht geboren war, natürlich nicht über ein derartig leistungsförderndes Schuhwerk verfügte – unterbieten zu können. Das schaffte der norwegische 1.500-m-Olympiasieger. „Die Tempomacher haben meine Erwartungen übertroffen. Und der Rekord war nicht so schwierig für mich, ich habe mich sehr gut gefühlt“, sagte Jakob Ingebrigtsen. Hinter ihm lief der Kenianer Reynold Cheruiyot als Zweiter in 4:48,14 Minuten einen kenianischen Rekord und einen Junioren-Weltrekord. Der drittplatzierte Australier Stewart McSweyn stellte in 4:48,77 einen Ozeanien-Rekord auf. Aufgrund der selten gelaufenen Distanz fielen weiter hinten im Feld weitere Bestmarken.

Zuvor hatte es über 10.000 m ein Rennen gegeben, das auf einen Europarekord hinauslaufen sollte.

Diese Marke hält der Brite Mo Farah mit 26:46,57 Minuten. Doch bei Schattentemperaturen von 30 Grad Celsius und teilweise noch direkter Sonneneinstrahlung auf die Bahn blieben alle Rekord-Hoffnungen auf der Strecke. Während der Belgier Bashir Abdi, auf den das Rennen zugeschnitten war, aufgab und auch eine Reihe von weiteren Athleten nicht ins Ziel kamen, lief Kenias WM-Zweiter Daniel Ebenyo unter diesen Bedingungen hervorragende 26:57,80. Er gewann vor dem starken Franzosen Jimmy Gressier (27:25,48) und dem Kenianer Stanley Mburu (27:30,36).

Sehr gut hielt sich in der Hitze lange Zeit Amanal Petros (SCC Berlin).

Er war mutig dem Tempo an der Spitze gefolgt und versuchte den 26 Jahre alten deutschen Rekord von Dieter Baumann anzugreifen, der 1997 im spanischen Barakaldo 27:21,53 gelaufen war. Bis zur Hälfte des Rennens hatte er mit einer 5.000-m-Zwischenzeit von rund 13:35 Minuten noch etwas Puffer auf die Rekordzeit. Doch danach wurden die Rundenzeiten ein paar Sekunden langsamer und die Bestzeit geriet dann um die 7-km-Marke herum außer Reichweite.

Immerhin lief Amanal Petros aber auf Rang vier, ließ einige Athleten mit deutlich schnelleren persönlichen Bestzeiten hinter sich und erreichte einen persönlichen Rekord von 27:47,62. „Es war zu heiß, aber das noch größere Problem waren für mich heute die Spikes. Das ist ungewohnt, und ich habe es in der Wade gemerkt“, sagte Amanal Petros, der sein letztes Bahnrennen in Spikes vor gut drei Jahren gelaufen war. Da für den 28-Jährigen ausschließlich das Training für den 49. BERLIN-MARATHON am 24. September im Mittelpunkt stand, hatte er keinerlei spezielle Vorbereitung auf dieses 10.000-m-Bahnrennen absolviert.

Gute Resultate gab es in der Brüsseler Hitze auch über zwei Laufstrecken bei den Frauen.

Über 1.500 m gewann die Schottin Laura Muir in einer persönlichen Saisonbestzeit von 3:55,34 Minuten vor der Irina Ciara Mageean, die in 3:55,87 einen nationalen Rekord aufstellte. Dritte wurde die Kenianerin Nelly Chepchirchir in 3:56,93. Das 5.000-m-Rennen gewann Lilian Rengeruk (Kenia) in 14:26,46 Minuten vor der Äthiopierin Medina Eisa, die nach 14:28,94 im Ziel war. Die drittplatzierte Nozomi Tanaka lief mit 14:29,18 einen japanischen Rekord.

Jörg Wenig / Race News Service
Foto: Matthew Quine for Diamond League AG

author: GRR