Jahrgang 2013 der Zeitschrift Sportwissenschaft liegt komplett vor - ©Springer Verlag, Heidelberg
Jahrgang 2013 der Zeitschrift Sportwissenschaft liegt komplett vor – Zwei neue Jahn-Schriften erschienen – Prof. Dr. Detlef Kuhlmann stellt vor
Jahrgang 2013 der Zeitschrift Sportwissenschaft liegt komplett vor
Pünktlich zum Jahresende ist das vierte und letzte Heft der Zeitschrift Sportwissenschaft erschienen. Damit liegt der 43. Jahrgang 2013 komplett vor.
Die neue Ausgabe des renommierten Fachorgans, das der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zusammen mit dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft und der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft herausgibt, enthält diesmal insgesamt fünf Hauptbeiträge. Dafür wird auf Berichte und Buchbesprechungen diesmal verzichtet.
Im hinteren Teil sind wieder wissenschaftsnahe Informationen aus den verschiedenen Geschäftsbereichen des DOSB enthalten.
In ihrem Beitrag über die „Wirtschaftliche Bedeutung des Sportkonsums in Deutschland" kommen die beiden Mainzer Sportwissenschaftler Prof. Holger Preuß und Christian Alfs aufgrund einer Umfrage bei über 12.000 Personen u. a. zu dem Ergebnis, „dass im Jahr 2010 im realistischen Szenario insgesamt 138,6 Mrd. Euro ausgegeben wurden, wovon 112,6 Mrd. Euro wegen aktiver Teilnahme und weitere 26 Mrd. Euro allein wegen Sportinteresses verausgabt wurden".
Dabei schlagen anteilmäßig Fahrtkosten mit 30 %, Sporturlaube und Trainingslager (19,9 %) sowie der Kauf von Sportschuhen und Sportkleidung mit 13,6 % hauptsächlich zu Buche, während beim Sportkonsum Eintrittsgelder mit 40 % den Hauptanteil ausmachen, gefolgt von Verpflegung und Unterkunft (20,1 %) und Medien wie Pay-TV (15,5 %).
Was das Ausmaß der tatsächlich ausgeübten Sportaktivitäten angeht, haben die Forscher u. a. herausgefunden, dass mehr als die Hälfte (55 %) der deutschen Bevölkerung zumindest „ab und zu" aktiv Sport treibt, mehr als ein Drittel (34,3 %) „mindestens einmal pro Woche". Über die Hälfte (56,3 %) der unter 16-Jährigen treibt „mindestens einmal pro Woche" Sport.
Der Beitrag von Prof. Alex Bertrams (Uni Mannheim) und Chris Englert (Uni Heidelberg) beschäftigt sich der „Umsetzung subjektiver Sporthäufigkeitsstandards. Zur Rolle dispositionell verfügbarer Selbstkontrollkraft".
Beide Autoren gehen davon aus, dass trotz des Wissens um die positiven Effekte des regelmäßigen Sporttreibens eine Vielzahl der Deutschen nicht ausreichend aktiv ist, weil sie – so die Annahme – nur undifferenzierte Vorstellungen von ausreichender Sportaktivität haben und nicht in der Lage sind, die Umsetzung einer höheren Sporthäufigkeit selbst zu kontrollieren. Dazu haben die Wissenschaftler eine Studie mit 93 Studierenden durchgeführt. Ein Ergebnis lautet: „Die Förderung sportlicher Aktivität kann möglicherweise durch Überzeugungsarbeit, ein Selbstkontrolltraining oder eine Kombination aus beidem optimiert werden".
Die Zeitschrift Sportwissenschaft wurde 1971 von Prof. Ommo Grupe begründet und erscheint seit 2009 im Springer Verlag Heidelberg.
Zwei neue Jahn-Schriften erschienen
Die Friedrich-Ludwig-Jahn-Gesellschaft hat die 37. Ausgabe ihres Jahn-Reports vorgelegt. Die 48-seitige Broschüre enthält wissenschaftliche Beiträge zur Jahn-Forschung und kurze Berichte über die aktuellen Aktivitäten der Jahn-Gesellschaft.
So schreibt z.B. die polnische Germanistin Aleksandra Wrobel über „Jahn und die Turnsprache", während der Philatelisten-Experte Dieter Germann als Ehrenpräsident der Internationalen Motivgruppen Olympiaden und Sport (IMOS) einen Artikel speziell über „Das Turnen und Jahn auf Briefmarken" beisteuert.
Auch die Aufnahme von Friedrich-Ludwig Jahn in die (virtuelle) „Hall of Fame des deutschen Sports" wird im Heft mehrfach thematisiert. Neben den lesenswerten Texten sind allein das Titelfoto und das Bild auf der Rückseite der Broschüre eindrucksvoll: Als Motiv dient hierbei das Jahn-Museum bzw. das Jahn-Haus in Freyburg von Süden bzw. Südwesten.
Gegenwärtig und noch bis zum 31. März 2014 ist im Jahn-Museum in Freyburg erstmals eine Ausstellung über „Die Bildnisse F. L. Jahn" zu sehen.
Der bekannte Berliner Sporthistoriker Gerd Steins (Gestaltung und Satz) hat dazu jetzt eine 64-seitige Begleitbroschüre für die Friedrich-Ludwig-Jahn-Gesellschaft erstellt. Bei den Bildnissen handelt es sich um solche ikonographischen Darstellungen, bei denen Jahn selbst Modell gesessen hat oder nach Vorlagen bildlich wiedergegeben wird.
Rund 70 Bildnisse sind so biografisch-chronologisch nach Themengruppen entstanden und geordnet: „Jahn im Maurerpolier" steht am Anfang, „Jahn auf Buchtiteln" schließt die Ausstellung bzw. das aufwändig gestaltete Heft ab, zu dem auch ein vierseitiges Literaturverzeichnis gehört.
Beide Broschüren werden herausgegeben von der Friedrich-Ludwig-Jahn-Gesellschaft, Schloßstraße 11, 06632 Freyburg; mehr dazu auch im Internet unter: www.jahn-gesellschaft.de.
Die Friedrich-Ludwig-Jahn-Gesellschaft verfolgt das Ziel, Leben und Wirken des Gründers der Turnbewegung zu erforschen, seine Bedeutung zu interpretieren sowie sein Erbe zu bewahren und zu verbreiten.
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann