Erstaunlich stark präsentierte sich der Freiburger Benedikt Hoffmann auf Rang fünf mit nur geringem Rückstand auf die Spitze mit einer Endzeit von 3:50:42 Stunden. ©wus-media -Wilfried Raatz
Italienische Langstreckler holten drei von vier Goldmedaillen – Doppelsieg für Alessandro Rambaldini und Marco de Gasperi – Annie Conway fängt Antonella Confortola ab – Wilfried Raatz berichtet
Herrliches Sommerwetter entschädigte nach den tagelangen Regenfällen, die Teilnehmerzahlen bei den 13th World Long Distance Mountain Running Championships im slowenischen Podbrdo waren jedoch mit 110 Teilnehmern aus 19 Nationen mehr als enttäuschend.
Italien zeigte sich bei der 13. Auflage des Langdistanz-Weltchampionats über 42 km und 2800 Höhenmetern bestens gerüstet, schließlich waren die Azzuri-Cracks um den mehrfachen Weltmeister Marco de Gasperi aus Trainingszwecken schon einmal vor ort, um sich mit der technisch anspruchsvollen Strecke mit tückischen Bergabpassagen vertraut zu machen.
Mit Erfolg, denn die Italiener zeigten sich mit drei von vier Goldmedaillen als stärkste Nation.
Bei den Männern gab es nach 28 km einen Führungswechsel, als der US-Läufer Andy Wacker trotz eines Vier-Minuten-Vorsprungs ausstieg und Alessandro Rambaldini die Spitze übernahm. Mit 3:44:52 Stunden lag er im Ziel mehr als eineinhalb Minuten Vorsprung auf den mehrfachen Weltmeister Marco de Gasperi, der mit nunmehr 39 Jahren einmal seine außergewöhnlichen Fähigkeiten im schwierigen Terrain beweisen konnte.
Ex-Weltmeister Mitja Kosovelj holte für das Gastgeberland mit knappem Rückstand auf de Gasperi mit 3:46:33 Stunden die Bronzemedaille.
Erstaunlich stark präsentierte sich der Freiburger Benedikt Hoffmann auf Rang fünf mit nur geringem Rückstand auf die Spitze mit einer Endzeit von 3:50:42 Stunden.
"Bei gutem Rennverlauf schwebte mir eine Platzierung unter den Top 10 vor", rückte der Sieger des Freiburg-Marathon Anfang April seine Erwartungen zurecht. "Die Italiener und Briten sind spezialisiert und hoch professionell vorbereitet!" Und kritisierte zugleich die Vorbereitung auf diese sehr spezielle Strecke:
"Gefehlt hat ein Training auf der Strecke. Mir schien es, dass die Italiener auch manche Abkürzung in den Serpentinen gefunden haben!"
Mit Lukas Nägele platzierte sich ein weiterer deutscher Läufer als Achter unter den Top 10, so dass im Verbund mit dem Thüringer Thomas Kühlmann (21.) für das deutsche Team mit 11:56:57 Stunden hinter Italien und Groß-Britannien die Bronzemedaille verdienter Lohn war. Exakt die Platzierung, die der DLV schon vor drei Jahren am Pikes Peak in Manitou Springs (US-Bundesstaat Colorado) erreichen konnte.
Bei den Frauen schnappte die Britin Annie Conway in einem knappen Zieleinlauf der lange Zeit führenden Antonella Confortola den Titel noch vor der Nase weg.
Im Ziel betrug der Vorsprung der Britin bei einer Siegerzeit von 4:29:01 Stunden eine knappe Minute. Dritte wurde wie bei den Männern mit Lucija Krkoc eine Läuferin des Gastrgeberlandes. Stark die beiden Österreicherinnen Karin Freitag und Katharina Zipser auf den Rängen sechs und sieben, die deutschen Starterinnen Tina Fischl und Maria Koller belegten die Ränge 15 und 21.
Wegen der starken Gefällstücke fand sich keine dritte deutsche Läuferin – nahezu parallel gewann die Rosenheimerin Michelle Maier an der Zugspitze den über 35 km führenden Basistrail XL vor der früheren Langdistanz-Weltmeisterin Stevie Kremer (USA), auch beim Supertrail über 60,7 km setzte sich mit Melanie Albrecht eine deutsche Läuferin durch.
Wilfried Raatz