Die „Rocker vom Dienst“ gehörten zum ISTAF-Camp des Berliner Leichtathletik-Verbandes, welches in diesem Jahr bereits zum siebten Mal erfolgreich durchgeführt wurde
ISTAF rockt – Bereits zum siebten Mal fand am Rande des Berliner Golden League-Meetings das ISTAF-Camp für junge Leichtathleten statt. Philip Häfner in leichtathletik vom am 18. September 2007
Das Plakat fiel sofort ins Auge. „ISTAF rockt“ stand dort in der Zielkurve des Berliner Olympiastadions in großen Buchstaben geschrieben, kaum übersehbar für Sportler und Zuschauer. Und die kleine Schar von 70 jungen Leichtathleten, die dort in Block H unweit des Marathontores ihren Idolen ganz nah waren, sorgten mit ihrem Jubel und dem rhythmischen Klatschen mit dafür, dass das ISTAF in diesem Jahr etwas von einem Rockkonzert hatte.
Die „Rocker vom Dienst“ gehörten zum ISTAF-Camp des Berliner Leichtathletik-Verbandes, welches in diesem Jahr bereits zum siebten Mal erfolgreich durchgeführt wurde. BLV-Jugendsprecher Andreas Hille erinnert sich noch gut an die Anfänge im Jahr 2001: „Am Anfang wurde das Ganze ziemlich missachtet, aber inzwischen hat auch der Verband den Stellenwert dieser Veranstaltung erkannt und seine Unterstützung deutlich ausgebaut.“ Die kleinen Leichtathleten sind schließlich nicht nur die Sportler, sondern auch die Zuschauer von morgen.
Und wer 2007 ein unvergessliches Wochenende in Berlin erlebt hat, der bringt beim nächsten Mal oder bei den Weltmeisterschaften in zwei Jahren vielleicht auch noch ein paar Freunde mit ins Stadion. „Ich werde das auf jeden Fall weiter erzählen, damit wir 2008 noch viel mehr werden“, versichert dann auch Tim, Nachwuchsmittelstreckler vom VfV Spandau, und strahlt: „Man kann hier einfach so viele neue Freundschaften schließen.“
Während den drei Tagen in der Bundeshauptstadt wird den Camp-Teilnehmern einiges geboten. Neben dem Besuch des Stadions am Sonntag gab es auch in diesem Jahr wieder eine Stadtrallye durch Berlin und einen Besuch des Reichstagsgebäudes, dazu viel Spaß beim gemeinsamen Grillen. „Eigentlich gab es echt nichts, was irgendwie schlecht war“, sagt Tim nach kurzem Nachdenken. Für ihn wie auch für viele andere der Jungen und Mädchen gibt es auch auf die Frage nach dem Höhepunkt des Wochenendes eine klare Antwort: Am ersten Abend besuchten die Mittelstreckler der LG Nord Berlin um Carsten Schlangen und Franek Haschke das Camp und erfreuten die Youngster mit Geschichten aus ihrem Sportlerleben:
Sie erzählten zum Beispiel, wie sie sich mit Actionfilmen vor Wettkämpfen motivieren. „Das war wirklich super“, war Tim begeistert von der lockeren Art der Spitzenläufer.
Trotz so viel Lobes sieht Andreas Hille skeptisch in die Zukunft. „Im kommenden Jahr wird es durch den frühen ISTAF-Termin (1.6.) nicht einfach werden, da stehen die Landesmeisterschaften an und auch in der Schule kann man zu dem Zeitpunkt nicht so einfach mal fehlen.“ Auch für die WM 2009, wo ein ähnliches Camp in der Planungsphase ist, findet er es „schade, dass sich von den Verantwortlichen beim DLV noch niemand bei uns gemeldet hat.“
Bleibt die Hoffnung, dass der Deutsche Leichtathletik-Verband schon bald die Bedeutung dieses Projektes erkennt und sich dann vielleicht auch bald Hilles größter Traum erfüllen kann: „Einmal einen ganzen Block füllen.“
Philip Häfner
leichtathletik vom am 18. September 2007