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14
09
2007

Wann immer die beiden in der Folge gegeneinander antraten: der Sieger hieß Moses. Nach dem ISTAF startete der zweimalige Olympiasieger (1976 und 1984) die zweitlängste Siegesserie der Leichtathletik-Geschichte

ISTAF – Momente – Fotoausstellung anläßlich 70 Jahre ISTAF in Berlin – 66. DKB-ISTAF am 16. September in Berlin – Vor 30 Jahren feierte Harald Schmid seinen einzigen Sieg gegen Edwin Moses – Schmid: „Eigentlich war es gar kein wichtiges Rennen mehr

By GRR 0

“ISTAF – Momente”
Fotoausstellung anläßlich 70 Jahre ISTAF in Berlin in Zusammenarbeit mit der DKB – ISTAF Berlin und der Olympiastadion Berlin GmbH: Eine Referenz an das traditionsreiche und hochkarätige LA-Meeting mit vielen bisher unveröffentlichten „Momentaufnahmen“ des exzcellenten Berliner Sportfotografen und Bildjournalisten Heinrich von der Becke sowie einigen ausgewählten Exponaten aus den Sammlungen des Sportmuseum Berlin.

Während des ISTAF am 16. September ist die Ausstellung im „Club 70“ des ISTAF zu sehen.

1. September bis 10. Oktober 2007
Besucherzentrum Olympiastadion Berlin
tägl. 9-19 Uhr an den veranstaltungsfreien Tagen

Olympischer Platz,
14053 Berlin-Charlottenburg,
U 2: Olympiastadion,
S 75, S 9: Olympiastadion
Eintritt frei!

66. DKB-ISTAF am 16. September in Berlin – Vor 30 Jahren feierte Harald Schmid seinen einzigen Sieg gegen Edwin Moses – Schmid: „Eigentlich war es gar kein wichtiges Rennen mehr“

Berlin (pps) Es war nur ein kleiner Fehler von Edwin Moses an der letzten Hürde, doch für Harald Schmid hatte er große Wirkung. Als Moses am 26. August 1977 beim DKB-ISTAF in Berlin patzte, passierte Schmid zum ersten und letztlich einzigen Mal vor dem langjährigen 400-m-Hürden-Weltrekordler aus den USA die Ziellinie. Dass dies ein einmaliges Ereignis bleiben sollte, ahnte der Gelnhausener damals noch nicht: „Eigentlich war es gar kein wichtiges Rennen mehr. Die Saison neigte sich dem Ende zu und wir kamen ohne spezielle Vorbereitung nach Berlin“, erinnert sich der heute fast 50-Jährige. „Und plötzlich war ich nach seinem Fehler vorne.“

Wann immer die beiden in der Folge gegeneinander antraten: der Sieger hieß Moses. Nach dem ISTAF startete der zweimalige Olympiasieger (1976 und 1984) die zweitlängste Siegesserie der Leichtathletik-Geschichte, gewann zwischen 1977 und 1987 122 Rennen in Folge, darunter sechs Mal beim ISTAF, wo er am Sonntag als Ehrengast auf der Tribüne sitzen wird. Nur die zweimalige rumänische Hochsprung-Olympiasiegerin Iolanda Balas schaffte mit 140 Erfolgen am Stück zwischen 1957 und 1967 noch mehr.

„Edwin hat seine Serie geschickt aufrecht erhalten. Wenn es mal nicht lief, startete er einfach nicht“, erzählt Schmid, der eine seiner Sternstunden 1979 erlebte, als er beim Europacup in Turin durch ein Double der Extraklasse in die Annalen einging. Knapp 22-jährig lief Schmid in 47,85 Sekunden erst Europarekord über 400 m Hürden, ehe er 59 Minuten später auch auf der flachen Stadionrunde in 45,31 Sekunden triumphierte.
Die Presse verlieh ihm ob seiner Energieleistung das Attribut „Stoffwechselwunder“ und kürte ihn 1979 erstmals zum Sportler des Jahres (1987 zum zweiten Mal).

Fünf EM-Titel (drei über die Hürden und zwei mit der Staffel, 1978 bis 1986), zweimal WM-Silber (400 m Hürden und Staffel 1983) sowie je einmal Olympia- und WM-Bronze (4×400 m 1976 und 400 m Hürden 1987) errang Schmid in seiner Karriere. Dabei fühlte er sich stets von Physik-Nobelpreisträger Albert Einstein inspiriert, wie er jüngst im Interview mit der Welt erzählte: „Mich fasziniert, dass er sich mit Raum und Zeit
auseinandergesetzt hat – was auch Hürdenläufer tun. Das Schlimme ist, dass ich wahrscheinlich nicht im Detail verstanden habe, was er gemeint hat.
Aber vielleicht ist das auch gar nicht nötig – er hat mich auf jeden Fall sehr inspiriert.“

Heute kümmert sich der ausgebildete Verwaltungsangestellte, Diplom-Sportlehrer und promovierte Sportwissenschaftler darum, Kinder stark zu machen. Die Kampagne zur Suchtvorbeugung betreibt der einstige Hürden-Star seit 1994 zusammen mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). 12.400 Trainer und Übungsleiter bildete Schmid auf dem Feld der Suchtprävention schon aus. Auch für die Leichtathletik-WM 2009 in Berlin ist ein großes Projekt angedacht. „Die Gespräche mit dem Deutschen
Leichtathletik-Verband laufen“, sagt Schmid, der beim ISTAF 2007 fehlt, weil er gerade im Urlaub ist.

Seine Kampagne richtet sich an alle Erwachsenen, die Verantwortung für Kinder und Jugendliche tragen. Das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl von Heranwachsenden zu stärken und ihre Konflikt- und
Kommunikationsfähigkeit zu fördern, ist eines der großen Ziele von „Kinder stark machen“. „Aus einer starken, selbstsicheren Position heraus sollen Kinder und Jugendliche Nein zu Suchtmitteln aller Art sagen können“, erklärt Harald Schmid.

Auf www.istaf.de können Leichtathletik-Fans eine Reise zur kommenden Hallen-WM in Valencia (7. bis 9. März 2008) gewinnen.

Auf www.istaf.de können sich Zuschauer außerdem auf einer speziellen ISTAF-Fanseite verewigen. Unter dem Menüpunkt „Aktuell“ gelangt man aufdie Microsite, die wie ein einfacher Blog funktioniert.

cos-pps/ck/geh

author: GRR

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