Das Schwimmstadion ©Sportmuseum Berlin – AIMS Marathon-Museum of Running
ISTAF Berlin 1921 – 2011 – 90 Jahre alt und 70 Veranstaltungen – Das größte Leichtathletiksportfest mit 15 Weltrekorden
Am Sonntag, dem 13. September 2011 gab es im Olympiastadion Berlin zwei Jubiläen zu feiern. Das ISTAF (Internationales Stadionfest Berlin) wurde 90 Jahre alt und fand zum 70. Mal statt. Auch an einem Sonntag, dem 3. Juli 1921 fand im Grunewaldstadion vor 20.000 Zuschauern erstmalig ein Stadionfest mit der Abkürzung Istaf, veranstaltet vom Berliner Sport-Club, dem Sport-Club Charlottenburg und dem Schwimm-Club "Poseidon", statt
Das Grunewaldstadion hatte zu dieser Zeit noch ein Schwimmstadion.
Das "Offizielle Stadion-Programm" vom 3. Juli 1921 war als Nachdruck im aktuellen Jubiläumsprogramm des ISTAF 2011 eingeheftet. Die Wettkämpfe 1921 begannen um 2.45 Uhr mit den Vorkämpfen und endeten um 6.50 Uhr mit der 3 x 1000 m Staffel. Drei ausländische Klubs meldeten Teilnehmer. Die bekanntesten deutschen Athleten waren Hubert Houben (Krefeld), Gerd Hornberger (Kreuznach) und Richard Rau (Berlin). Die Veranstalter mußten gute Verbindungen zu Berlins Konditoren gehabt haben, denn es gibt allein fünf Anzeigen von Cafés im Programmheft.
Am 1. August 1937 begann die "Neuzeit" des ISTAF mit zwei Welt- und einem Europarekord vor 85.000 Zuschauern. Das ISTAF ist Deutschland größtes Leichtathletik-Sportfest, 52.000 Zuschauer feierten am Sonntag im Olympiastadion das Jubiläum.
15 Weltrekorde "produzierte" das ISTAF: Weltrekord Nr. 1 war am 1.08.1937 die 11,6 sec über 100 m bei den Frauen von Stanislawa Walasiewicz (POL) und der 15. Weltrekord war der von David Rudisha (KEN) über 800 m in 1:41:09 am 22.08.2010.
Das Sportmuseum Berlin – AIMS Marathon Museum of Running – hat durch Martina Behrendt und Gerd Steins eine sehenswerte und einmalige Übersicht über 2 Seiten aller Programme des ISTAF von 1921 bis 2010 dokumentiert. Hier sind die Größen der internationalenund deutschen Leichtathletik im Bild festgehalten. Die erfolgreiche Geschichte des ISTAF kann und muss weitergehen.
Horst Milde
(Aus Wikipedia):
Das Internationale Stadionfest Berlin (ISTAF) ist eine traditionsreiche Leichtathletikveranstaltung in Berlin. Es gehört zur World Challenge, einer Serie von 14 hochkarätig besetzten Meetings.
Geschichte
Die erste Veranstaltung unter dem Namen ISTAF fand am 3. Juli 1921 im Deutschen Stadion statt. Seit 1937 wird das ISTAF regelmäßig ausgetragen. Während des Zweiten Weltkriegs und auch noch danach gab es mehrere ISTAF-lose Jahre. Seit 1955 findet die Veranstaltung jährlich im Berliner Olympiastadion statt. 2002 und 2003 fand das ISTAF wegen des Umbaus des Olympiastadions im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark statt. Die Veranstaltung fand aber auch in einigen Jahren als Hallenveranstaltung in der Deutschlandhalle statt, zuletzt 1968. Vier ISTAF-Veranstaltungen, darunter die erste nach dem Krieg im Jahr 1949, wurden im Mommsenstadion ausgetragen.
Im Laufe der Jahre wurden beim ISTAF 15 Weltrekorde aufgestellt, darunter der erste Zwei-Meter-Sprung im Frauen-Hochsprung durch Rosemarie Ackermann aus der DDR am 26. August 1977. 2004 gewannen den Golden-League-Jackpot in Berlin die 400-m-Läuferin Tonique Williams-Darling von den Bahamas und der schwedische Dreispringer Christian Olsson. Beim Finale am 4. September 2005 gewann Tatjana Lebedewa aus Russland als einzige den Jackpot und erhielt einen Scheck in Höhe von 1 Million US-Dollar.
Im Jahr 2006 wurde der Jackpot unter fünf Athleten aufgeteilt. Die Amerikanerin Sanya Richards (400 m) gewann als einzige Frau ihren Anteil von 250.000 Dollar. Den restlichen Jackpot teilten sich Irving Saladino (Panama, Weitsprung), Kenenisa Bekele (Äthiopien, 5000 m), Jeremy Wariner (USA, 400 m) und Asafa Powell (Jamaika, 100 m).
Im Jahr 2007 stieg das Internationale Stadionfest zum zuschauerstärksten Eintages-Meeting auf. Das Olympiastadion war mit 70.253 Zuschauern bis auf den letzten Platz belegt. Den Jackpot teilten sich erneut Sanya Richards (USA, 400 m) und Jelena Gadschijewna Issinbajewa (Russland, Stabhochsprung).
Im Jahr 2008 bildete das ISTAF erstmals den Auftakt zur Golden-League-Serie und fand deshalb bereits am 1. Juni statt.
Das ISTAF im Jahr 2010 fand am 22. August statt. Dabei lief der Kenianer David Rudisha in 1:41,09 Minuten Weltrekord über die 800 m der Männer und verbesserte somit die bisherige Bestmarke um 2/100 Sekunden.
Weltrekorde
Datum | Athlet | Disziplin | Leistung |
1. August 1937 | Stanisława Walasiewicz ( Polen) | 100 m | 11,6 s |
1. August 1937 | Barbara Burke ( Südafrika[2]) | 80 m Hürden | 11,6 s |
30. Juli 1939 | Christel Schulz ( Deutschland) | Weitsprung | 6,12 m |
4. Juli 1970 | Kerry O'Brien ( Australien) | 3000 m Hindernis | 8:22,0 min |
22. August 1975 | Steve Williams ( USA) | 100 m | 9,9 min[3] |
22. August 1975 | Guy Drut ( Frankreich) | 110 m Hürden | 13,0 s |
26. August 1977 | Rosemarie Ackermann ( DDR) | Hochsprung | 2,00 m[4] |
18. August 1978 | Ulrike Bruns ( DDR) | 1000 m | 2:32,0 min |
18. August 1978 | Krystyna Kasperczyk ( Polen) | 400 m Hürden | 55,44 s |
23. August 1985 | Said Aouita ( Marokko) | 1500 m | 3:29,46 min |
18. August 1989 | Arturo Barrios ( Mexiko) | 10000 m | 27:08,23 min |
17. August 1990 | Christine Wachtel ( DDR) | 1000 m | 2:30,57 min |
7. September 1999 | Hicham El Guerrouj ( Marokko) | 2000 m | 4:44,79 min |
22. August 2010 | David Rudisha ( Kenia) | 800 m | 1:41,09 min |
Quelle: Wikipedia