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01
2009

Nach ersten, noch unvollständigen Berechnungen werden für die Sanierung des Olympiaparks mindestens 13,5 Millionen Euro benötigt.

Investitionen – Für Olympiapark-Sanierung fehlen 13 Millionen Euro – Thomas Fülling in dern Berliner Morgenpost

By GRR 0

Dort, wo in sieben Monaten die Leichtathletik-WM beginnt, sieht es übel aus: Das Gelände am Olympiastadion muss und soll saniert werden. Doch dem Berliner Senat fehlt Geld – nach ersten Berechnungen immerhin 13,5 Millionen Euro.

Bröckelnde Fassaden, herabfallende Ziegel, defekte Toiletten: Sieben Monate vor Beginn der Leichtathletik-Weltmeisterschaft im Olympiastadion in Charlottenburg präsentiert sich der benachbarte Olympiapark in einem desolaten Zustand. Auch wenn die Bauten am einstigen Reichssportfeld für die WM zumeist nicht benötigt werden, will das Land Berlin das gesamte Areal sanieren und modernisieren lassen. Allerdings fehlt für die meisten Projekte das Geld.

 Nach ersten, noch unvollständigen Berechnungen werden für die Sanierung des Olympiaparks mindestens 13,5 Millionen Euro benötigt. Im Haushalt 2009 stehen dafür aber lediglich 1,5 Millionen Euro bereit. Sportstaatssekretär Thomas Härtel (SPD) hat daher jetzt eine Prioritätenliste vorgelegt, nach der die unter Denkmalschutz stehenden Anlagen nach und nach modernisiert werden sollen. Ziel des Konzeptes ist es, „durch die Herrichtung des historischen Gebäudebestandes und der Grün- und Sportanlagen die Attraktivität des Areals für die sportliche Nutzung nachhaltig zu steigern“.

Doch schon das erste Vorhaben auf der Liste – die Sanierung der großen Turnhalle im Deutschen Sportforum – ist bereits verschoben. Die dafür im Haushalt veranschlagten knapp 2,9 Millionen Euro werden für andere Investitionen im Vorfeld der Leichtathletik-WM eingesetzt. Die Turnhallen-Sanierung soll nun 2010 erfolgen. Für 2009 sind lediglich Planungskosten in Höhe von 130000 Euro gesichert. Insgesamt 3,4 Millionen Euro werden laut Härtel für die Instandsetzung der Maifeld-Tribüne benötigt.

In das Tribünengebäude soll ab 2011 das Sportmuseum einziehen. Doch bis auf die bereits sanierte Mitteltribüne befindet sich das Gebäude laut Senatssportverwaltung in einem „sehr schlechten baulichen Zustand“. So seien die Treppenaufgänge dringend sanierungsbedürftig und die Sanitärtrakte nicht mehr benutzbar. Die Westfassade weise Wasserschäden auf, es lösen sich Steine. Derzeit erfolgt lediglich eine „Notsicherung“, das heißt, die brüchigen Wandflächen werden nur abgeklopft.

Ebenfalls auf der Prioritätenliste steht die „Herstellung des Kuppelsaals“, der unter Beachtung denkmalpflegerischer Auflagen saniert und behutsam modernisiert werden soll. Der Saal soll künftig für internationale Boxkämpfe zur Verfügung stehen. Anfragen des auf dem Gelände bereits ansässigen Sauerland-Boxstalls lägen bereits vor, so Staatssekretär Härtel. Überlegt wird aber auch, den Saal als Aula für die sportbetonte Poelchau-Oberschule zu nutzen.

Geplant ist auch eine Modernisierung der gerade an einen neuen Pächter vergebenen Waldbühne. Um deren dauerhafte internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, werden der Ersatz der bisherigen Künstlergarderobe (Kosten: 500000 Euro) sowie die Sanierung von Treppen und Stützmauern für 70000 Euro als notwendig angesehen. Geplant ist zudem eine zweite Zufahrt für Schwerlast-Lkw bis zur Bühne. Die derzeitige Situation sei sowohl für die Verwaltung als auch für Veranstalter und Anwohner „außerordentlich unbefriedigend“. Mit der zweiten Zufahrt, die beim Bau der neuen Eissporthalle auf dem Parkplatz P09 mit errichtet werden soll, könnte auch der Wettbewerbsnachteil gegenüber der Kindl-Bühne Wuhlheide beseitigt werden.

Geplant ist auch die Modernisierung des Reiterstadions auf dem Gelände des Olympiaparks. Eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe erstellt derzeit Nutzungsmodelle. Die auf dem Maifeld angelegten Asphaltstraßen und Schotterflächen sollen laut Härtel nach der Leichtathletik-WM zurückgebaut werden.

Ziel sei, dass das Maifeld wieder eine „international wettbewerbsfähige Sportstätte“ werde.

Thomas Fülling in dern Berliner Morgenpost, Montag, dem 19. Januar 2009
 
 

author: GRR

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