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05
08
2015

Im Juli-Newsletter wurden die diesjährigen Pacemaker 2015 vorgestellt. ©Veranstalter

Ins Ziel mit Pacemaker beim SwissCityMarathon – Lucerne am 25. Oktober 2015

By markus 0

Als Jugendlicher ging Sandro Papenfuss den Weg, den viele in diesem Alter gehen. Er spielte Fussball, versuchte sich mit Tennis. Doch so richtig zu begeistern vermochte ihn keine dieser beiden Sportarten. So begann er nach der Schulzeit mit dem Laufen. Bis vor rund zehn Jahren war er nach dem Lustprinzip unterwegs. Laufen bedeutet für ihn ein Stück Freiheit, den Kopf durchlüften, die Natur in all seinen Facetten und Jahreszeiten geniessen. In der Zwischenzeit hatte Sandro Papenfuss geheiratet. Seine Frau Carmen stammt aus jener Gegend, wo der gebürtige Littauer im Jahr 2005 seinen ersten Lauf als Erwachsener absolviert hatte. Auf den St. Galler Altstadtlauf folgte im gleichen Jahr der Hallwilerseelauf. Das Laufvirus war endgültig im Körper des Luzerners installiert. Er erhöhte das Training, absolvierte bis zu 70 km in der Woche. Der 45-Jährige engagiert sich seit einigen Jahren auch für den Laufsport, ist Regionalleiter des Standortes Littau-Reussbühl des LZ-Lauftreffs. Ansonsten ist der Informatiker vielfach alleine unterwegs. So legt er den Arbeitsweg von Luzern nach Reussbühl mit Vorliebe joggend zurück. Dass sich seine Söhne Robin (14) und Janis (12) dem Fussball verschrieben haben und seine Frau Carmen nur gelegentlich dem Laufen frönt, stört den Familienvater keineswegs.

 

Vom Läufer zum Pacemaker 

Mit der Geburtsstunde des Lucerne Marathon wurde bei Papenfuss auch die Neugier am Marathon geweckt. Eine Neugier, die inzwischen zur Passion geworden ist. «Der Marathon in Luzern ist auch der Grund, dass ich mich über längere Strecken als 10 bis 15 Kilometer wagte.» Mit Erfolg, denn die Zeit von 3:23 Stunden bei der Premiere 2007 durfte sich für einen Hobbyläufer sehen lassen. Dass er zwei Jahre später vom Läufer zum Pacemaker avancierte, dafür zeichnete sich wiederum ein Stadtlauf verantwortlich. Nach drei Starts am GP von Bern bewarb er sich 2009 in der Bundeshauptstadt als Pacemaker, wurde engagiert und hatte Spass an dieser Aufgabe. So sehr, dass er sich ein Jahr später auch in Luzern anheuern liess. Seither führt Papenfuss zusammen mit Gianni De Flaviis Läufer in der Zeit von 4:15 Stunden ins Ziel. «Diese Zeit trainiert man sich an, man bekommt so das Gefühl für das richtige Tempo», schildert der 45-Jährige seine Präzisionsarbeit. Zudem trage er ein Kontrollblatt mit den Durchgangszeiten für jeden Kilometer mit sich. Papenfuss bezeichnet das Laufen in einer Pacemaker- Gruppe auch als «verlieren und wieder einsammeln». Dazu sei viel Einfühlungsvermögen und manchmal auch eine Prise Psychologie gefragt, vor allem dann, wenn ein Teilnehmer am Limit laufe und er ihn dazu bringen müsse, den Lauf erfolgreich zu beenden.

 

Sandro Papenfuss denkt derzeit nicht darüber nach, diese dankbare Aufgabe an den Nagel zu hängen. Dass Laufen in einer Pacemaker- Gruppe erfolgreich zum Ziel führt, beweist eine kleine Anekdote: Beim Zieleinlauf habe sich eine Läuferin fürs Bremsen bedankt. «Bremsen», fragte ich verwundert nach. «Ja», antwortete die Läuferin, «sie hätte schon einige Versuche unternommen, unter 4:30 Stunden zu laufen, sei aber jedes Mal gescheitert, weil sie zu schnell gestartet und in der zweiten Runde eingebrochen sei.» Als emotional bezeichnet er die Zieleinläufe: Es sei fantastisch, in die funkelnden und Tränen getränkten Augen jener Teilnehmer zu schauen, die den Marathon nicht zuletzt wegen der Pacemaker geschafft hätten. Einen schöneren Lohn könne man sich nicht vorstellen.

 

Neu mit Schweizer Marathon-Meisterschaft

In den nächsten beiden Auflagen des Swiss-CityMarathon findet gleichzeitig auch die Schweizer Meisterschaft über die Marathon-Distanz statt. «Mit dieser Übernahme kommen wir auch einer Verpflichtung nach, die wir gegenüber der Laufszene und dem Leichtathletik-Verband haben», begründet Beat Schorno, Chef Kommunikation, diesen Schritt. Trotz dieser Meisterschaften bleibe das Konzept aber unverändert, so Schorno weiter. «Wir engagieren weiterhin keine Eliteläufer und bezahlen auch keine Preisgelder.» Der SwissCityMarathon – Lucerne bleibt ein Lauf für Breitensportler durch eine der schönsten Städte der Schweiz und entlang den einmaligen Gestaden des Vierwaldstättersees.

 

von René Leupi

www.swisscitymarathon.ch

Entnommen aus Swiss Runners 2015

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Hier die Online-Petition zum Unterstützen gegen die DLV-LAUFMAUT: 

Online-Petition "Stoppt die DLV-Laufmaut"

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German Road Races e.V. (GRR) auf twitter:
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author: markus

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