Während bei den Männern die WM-Norm von 2:13:00 Stunden seit 2000 nicht mehr unterboten ist, sich aber angesichts des unverkennbaren Leistungsaufschwungs des vergangenen Jahres über den Umweg der Teamnorm von 2:17 Stunden eine WM-Mannschaft für Berlin abzeichnet, ist die Situation bei den Frauen ungleich komfortabler.
„Inoffizielle Marathon-DM“ in Düsseldorf – Wilfried Raatz berichtet
Ganz im Zeichen deutscher Marathonläufer wird der METRO Group Düsseldorf Marathon stehen. Im Gegensatz zu den in der Folgewoche im Rahmen des Gutenberg-Marathon stattfindenden Meisterschaften kommt es am Sonntag (3.) zum eigentlichen Kräftemessen zahlreicher deutscher Marathonasse im Kampf um die WM-Startplätze.
Bei den Männern treffen mit dem Vorjahresschnellsten Falk Cierpinski, dem Halbmarathonmeister und letztjährigen Marathon-Debütanten André Pollmächer und dem 2008er Titelträger Martin Beckmann die aktuell besten DLV-Läufer aufeinander. Bei den Frauen duellieren sich mit Melanie Kraus, Susanne Hahn und Claudia Dreher ebenso drei WM-Anwärter.
Während bei den Männern die WM-Norm von 2:13:00 Stunden seit 2000 nicht mehr unterboten ist, sich aber angesichts des unverkennbaren Leistungsaufschwungs des vergangenen Jahres über den Umweg der Teamnorm von 2:17 Stunden eine WM-Mannschaft für Berlin abzeichnet, ist die Situation bei den Frauen ungleich komfortabler. Neben der Weltranglistenersten Irina Mikiteno haben mit Sabrina Mockenhaupt (die allerdings auf die 10 000 m-Karte setzt), Melanie Kraus und Luminita Zaituc bereits vier Athletinnen die WM-Norm von 2:32 Stunden unterboten.
Klar auf WM-Kurs ist nicht zuletzt nach ihrem überzeugenden Sieg beim Halbmarathonlauf in Paderborn auch Susanne Hahn. Inwieweit Claudia Dreher im Duell um einen WM-Startplatz trotz ihrer Fußbeschwerden mithalten kann, das muss der Showdown in der NRW-Landeshauptstadt zeigen. Interessant dürfte aber auch sein, wie sich die Halbmarathonmeisterin Melanie Schulz bei ihrem Debüt schlägt.
„Wir setzen auf die deutsche Karte“, sagte sich Racedirector Jan Winschermann und kann im Verbund mit Athletenverpflichter Christoph Kopp nicht nur bei den Frauen ein interessantes Starterfeld vorweisen. Bei den Männern kämpfen Cierpinski, Pollmächer, Beckmann und dazu noch Ulrich Steidl, der WM-Starter von Osaka, sowie Tobias Sauter, der DM-Zweite des Vorjahres, um die „inoffizielle deutsche Meisterschaft“.
Eher im Nebensatz sind die Rennfavoriten zu nennen: Der dreifache Frankfurt-Marathon-Sieger Wilfred Kigen und sein kenianischer Landsmann und Streckenrekordhalter Bellor Yator sind drauf und dran, den Kursrekord unter 2:09:47 Stunden zu drücken.
Wilfried Raatz
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