Ingo Sensburg - kurz vor seiner Ehrung am Brandenburger Tor - Foto: Horst Milde
Ingo Sensburg, die Berliner Läuferlegende – Drei Siege beim BERLIN-MARATHON – Aufnahme in die „Hall of Fame“ – Horst Milde berichtet
Ingo Sensburg (* 27. Januar 1949 in Berlin-Kreuzberg) ist am Freitag abend (22.9.), bei der Zeremonie am Brandenburger Tor vor einer vielfachen Zuschauermenge, in die „Hall of Fame“ des BERLIN-MARATHON aufgenommen worden.
„Sense“, wie er in seiner Aktivenzeit genannt wurde, war zuletzt Polizeihauptmeister bei der Berliner Schutzpolizei. Mit 166 Berliner Meistertiteln ist Sensburg der erfolgreichste Berliner Leichtathlet aller Zeiten.
Als Lokalmatador dominierte er den BERLIN-MARATHON in den Anfangsjahren der Grunewald-Ära mit drei Siegen (1976, 1979 und 1980), eine Marke, die erst Haile Gebrselassie 2008 egalisierte und dann später Eliud Kipchoge verbesserte. Zudem gewann er später den Berliner Halbmarathon des SCC mit vier Siegen (1985–1988).
Zwei Legenden des Laufsports – Günter Hallas, der erste Sieger des BERLIN-MARATHON (lks.) und Ingo Sensburg, dreifacher Sieger) – Foto: Horst Milde
Bei seinen 166 Berliner Meistrtiteln gewann er fast alles – etwas überspitzt ausgedrückt – außer den Sprintstrecken von 100 m bis 800 m – alles was ihm unter die langen Beine geriet:
Persönliche Bestzeiten
1500 m: 3:42,8 min, 2. Juli 1977, Berlin
3000 m: 7:56,3 min, 9. Juni 1979, Berlin
5000 m: 13:32,98 min, 21. Mai 1976, Köln
10.000 m: 28:42,0 min, 11. September 1976, Lübeck
25-km-Straßenlauf: 1:15:16 h, 4. April 1981, Neumünster
Marathon: 2:16:48 h, 28. September 1980, Berlin
1970 wurde er in der Halle Deutscher Vizemeister über 1500 Meter. Seine größten Erfolge in der Halle hatte er dann über 3000 Meter: 1976 wurde er Halleneuropameister in München über diese Distanz, und bei den Deutschen Meisterschaften wurde er dreimal Dritter (1975, 1976 und 1978) und einmal Zweiter (1979). Im Freien kam er bei Deutschen Meisterschaften zweimal aufs Treppchen: 1975 wurde er Vizemeister im Crosslauf und 1976 Dritter über 10.000 Meter.
Ingo Sensburg 1985 im Mommenstadion, Sieger des Berliner Halbmarathon – Foto: privat
Er wurde meist von Fred Behrnsen trainiert – eine weitere Legende der Trainer in Berlin , neben Arthur Lemcke vom SCC. Beide Trainer favorisierten neben umfangreichen Läufen auf der Straße bzw. im Wald eine Vielzahl an Wiederholungsläufen auf der Bahn favorisierte und waren damit ihrer Zeit weit voraus.
Sensburg wohnt in Berlin-Mariendorf. Er startete für die Neuköllner Sportfreunde (NSF Berlin) und die LG Süd. Ingo Sensburg ist verheiratet und hat drei Söhne.
Vom ersten Läufertreffen in Berlin (2010) fuhr ich Ingo Sensburg nach Hause in Mariendorf und fragte beiläufig nach seinen vielen Pokalen und Souvenirs seines Läuferlebens – und Ingo meinte treuherzig: „Meine Frau meckert über das viele Staubwischen“! Ich meinte nur, da könne ich abhelfen!
Fünf Umzugskisten voll war die „Ausbeute“ mit über 70 Pokalen, unzähligen Medaillen, Urkunden, Souvenirs u.a.m. als ich Ingo Sensburgs „Läuferleben“ eine Woche später abholte. Ingos Söhne sicherten sich vorher noch schnell einige Pokale, damit sie sich später an Vaters Erfolgskarriere erinnern können.
Ein besonderers „Präsent“ für das Sportmuseum waren die PUMA-Hallenspikes mit denen Ingo Sensburg am 22. Februar 1976 Hallen-Europameister wurde. Die Schuhe sollten eigentlich schon „entsorgt“ werden, jetzt erhielten sie einen Ehrenplatz im Sportmuseum Berlin zur Erinnerung an seine grosse Karriere.
Horst Milde mit Material von Wikipedia
Zeitzeugen in Laufsport und Leichtathletik: Horst Milde – Berlin –
youtube Video von Helmut Winter
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