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Arne Gabius aus Tübingen lief beim BMW Frankfurt Marathon mit 2:09:32 ein glanzvolles Debut. ©Helmut Winter

Impressionen vom Frankfurt Marathon 2014: „Gabius-Festspiele“ am Main – Arne Gabius läuft ein fulminantes Marathon-Debüt mit Ansage – Helmut Winter berichtet

By GRR 0

Die Frage, ob derzeit ein deutscher Läufer im Marathon im Regime von 2:10 bis 2:12 Stunden laufen kann, hat der deutsche Spitzenläufer Arne Gabius aus Tübingen am letzten Sonntag gut 9 Minuten nach der Mittagstunde eindrucksvoll beantwortet.

Ja, er kann! Und wie! Was sich im 34. Jahr des Marathons in Frankfurt (33 Auflagen, im Jahr 1986 fiel der Lauf aus) abspielte, war in der Tat ein Wechselbad der Gefühle, das den Organisatoren, Athleten sowie Zuschauern einiges abverlangte. Während nach vielen Jahren der Frustration im Marathonlauf der deutschen Männerspitze plötzlich Unfassbares seinen „Lauf" nahm, ging diesmal das Spiel mit der Startnummer „7" vom sportlichen Leiter Christoph Kopp leider gründlich daneben. Die Topstars bei Männern und Frauen verrichteten diesmal nur Kurzarbeit und gingen hinter den Matten bei 30 km aus dem Rennen.

Diesen „Ausfall" konnte aus deutscher Sicht der 33jährige Gabius durch einen Lauf kompensieren, der selbst Fachleute in Erstaunen setzte. Wenn in den letzten Dekaden bei Veranstaltungen von internationaler Klasse deutsche Läufer die Ziellinie überquerten, war die überwiegend ostafrikanische Elite in der Regel fast geduscht. Beim diesjährigen Frankfurt Marathon hätte die Zeit allerdings kaum ausgereicht, denn bereits gut 2 ½ Minuten hinter dem Sieger war Gabius auf dem roten Teppich in der Frankfurter Festhalle und überquerte unter unbeschreiblichem Jubel nach 2:09:32 die Ziellinie.

Zwei Stunden, neun Minuten, zweiunddreißig Sekunden! Mit so einer Leistung hatte im Vorfeld so gut wie keiner gerechnet, selbst Experten mit großer Erfahrung in diesem Geschäft hatten immer davor gewarnt, dass ein Marathonlauf kein 5000 m-Lauf ist und dass der wackere Selfmademan die Ansprüche an einen so langen Kanten naiv unterschätze. Aber mit jeder Nachfrage vor dem Lauf nach seinen Zielen konnte man ihm nur ein immer wieder gleich lautendes „2:10 bis 2:12" entlocken. Die Diskussionen über sein Abschneiden waren „das" Thema im Athletenhotel, auf der Marathon-Messe und in der Presse. Gabius schien dies kaum zu tangieren und blieb als gesuchter Interviewpartner ausgesprochen gelassen.

Dass der gute Mann ein außergewöhnliches Potential auf den Unterdistanzen auf der Bahn hat, ist längst anerkannter Konsens. Falls überhaupt noch ein deutscher Eliteläufer zu internationalen Sportfesten auf den Langstrecken eingeladen wird, dann ist es er. Aber 41295 Meter?

Zusätzlich kann man diesbezüglich kaum ignorieren, auf welches Niveau die deutsche Marathonszene der Männer in den letzten beiden Dekaden zurückgefallen ist. So hat in diesem Jahrtausend im Marathon kein Mann in der Bundesrepublik Deutschland den ehemaligen Qualifikationsstandard von 2:13 Stunden unterboten.

Letztmalig schafften dies 1997 Michael Fietz bei seinem Sieg in Frankfurt in 2:10:59 und 1999 Carsten Eich in Hamburg in 2:10:22. Und unter 2:10 liefen zum letzten Mal beim Berlin Marathon 1990 Jörg Peter in 2:09:23 und Stephan Freigang in 2:09:45. Insgesamt nur fünf deutsche Läufer unterboten das 2:10-Regime, neben Christoph Herle (2:09:23) und Michael Heilmann (2:09:03) schaffte dies noch soeben der Doppel-Olympiasieger Waldemar Cierpinski, der seine Bestzeit von 2:09:55 beim Olympiasieg in Montreal 1976 aufstellte.

Der deutsche Rekord des Dresdners Jörg Peter ist eine gute Minute schneller und wurde im Februar 1988 in Tokyo mit 2:08:47 aufgestellt. Der in die Jahre gekommene Rekord feierte kürzlich sein silbernes Jubiläum. Seit diesen Jahren ist die Weltelite den deutschen Männern (nicht nur) im Marathon schlichtweg davon gelaufen.

Die besten Zeiten deutscher Marathonläufer

1.

Jörg Peter

2:08:47

Tokyo 1988

2.

Michael Heilmann

2:09:03

Hiroshima 1985

3.

Jörg Peter

2:09:14

Berlin-Grünau 1984

4.

Jörg Peter

2:09:23

Berlin 1990

5.

Christoph Herle

2:09:23

London 19

6.

Michael Heilmann

2:09:30

Berlin-Grünau 1984

7.

Arne Gabius

2:09:32

Frankfurt 2014

8.

Stephan Freigang

2:09:45

Berlin 1990

9.

Waldemar Cierpinski

2:09:55

Montreal 1976

10.

Ralf Salzmann

2:10:01

Tokyo 1988

Sprachen solche Fakten nicht gegen das Vorhaben in Frankfurt? Ein Blick zurück in den März in den Central Park von New York City mag diesbezüglich aufschlussreich gewesen sein. Dort lief Gabius bei eisiger Kälte einen Halbmarathon, bei dem das Duell von Geoffrey Mutai und Mo Farah im Fokus stand. So fiel kaum auf, dass der Deutsche mit 62:09 ein grandioses Debüt auf das Pflaster legte, das jeden Fachmann nur erstaunen musste.

Das war, weitgehend aus dem Training für die Bahn erzielt, sogleich eine der schnellsten Halbmarathonzeiten eines deutschen Läufers in den letzten Jahren. Vor allem auch dieses Ergebnis, so Gabius, habe ihn motiviert, für den Herbst an einen Marathon zu denken. Als er dann im Sommer in Ostrava auf den Erfolgscoach Renato Canova traf, nahm das Unternehmen Marathon Realität an und fand seinen (vorläufigen) Abschluss beim Frankfurt-Marathon.

Sogar Canova hatte am Ende das Leistungspotential von Gabius mit 2:10 bis 2:11 im Vorfeld sehr gut eingeschätzt. Noch wertvoller waren aber seine renntaktischen Tipps, die konsequent umgesetzt wurden. Ein letzter Test über die 10 km Unterdistanz bei den GRAND10 mit einer Schleife durch den Berliner Zoo verlief mit tollen 28:08 in allen Belangen perfekt.

Im Gegensatz zur Männerspitze lief Gabius zunächst unterstützt bis 15 km von André Pollmächer genau das geplante Tempo und erreichte die Halbdistanz in 1:05:08. Wie sich zeigte war das eine perfekte Ouvertüre zu einem einmaligen Finale. Und das bei einem Debüt! Zu diesem Zeitpunkt war eine Gruppe vor ihm bereits auseinandergefallen und wurde von ihm eingeholt und passiert. Wie großartig der Deutsche in Fahrt kam, zeigt seine Zeit für die zweite Hälfte in 1:04:24, nur der Sieger Mark Kiptoo war mit 1:04:17 geringfügig schneller.

Vielleicht war es mehr als ein Wink für die Zukunft, dass Gabius im zweiten Part exakt das Tempo des deutschen Rekords von Jörg Peter lief (2:08:47). Im Finale erlebte man dann fast eine verkehrte Welt. Wann hatte jemals ein deutscher Läufer auf dem Schlusspart von der 40 km Marke bis ins Ziel die afrikanische Konkurrenz in Grund und Boden gelaufen? 6:40 für das Finale ist Weltklasse und zeigt, über welche Reserven er noch verfügte und wie klug er sich bereits bei seinem Debüt die Kräfte eingeteilt hatte.

Allein auf diesem letzten Teil der Strecke nahm er dem Sieger Kiptoo 16 Sekunden ab, im Endspurt sind das fast 100 Meter. Man kann sich nur wiederholen: Einfach grandios! In Abwandlung des diesjährigen sehr einprägsamen Mottos der Veranstaltung könnte man auch sagen:

Arne, this was your day!

Die Männer mit dem schnellsten Schlusspart ab der 40 km -Marke

1.

Arne Gabius

GER

6:40

2.

Mark Kiptoo

KEN

6:56

3.

Deribe Robi

ETH

7:06

4.

Mike Kigen

KEN

7:08

5.

Gilbert Yegon

KEN

7:17

6.

Tebalu Zawude

ETH

7:18

7.

Koji Gokaya

JPN

7:18

8.

Adugna Takele

ETH

7:23

Im Vergleich mit den ersten Marathonläufen deutscher Läufer setzte Gabius sogleich neue Standards. Fast drei Minuten war er bei seiner Premiere schneller gewesen als jemals ein Läufer vor ihm. Auf seine weitere Karriere darf man sehr gespannt sein. Wenn auch sein Fokus erst wieder auf die Bahn gerichtet werden soll, der Marathon ist nun eine weitere verlockende Option. Auch weil das Geld immer mehr aus den Stadien auf die Straßen wandert.

Debüts deutscher Marathonläufer

Arne Gabius

2:09:32

Frankfurt 2014

Christoph Herle

2:12:14

Chicago 1983

Michael Heilmann

2:12:55

Laredo 1983

Jörg Peter

2:12:56

Chemnitz 1980

Carsten Eich

2:13:35

Hamburg 1994

Herbert Steffny

2:14:30

Kandel 1984

Ralf Salzmann

2:17:56

Neuf-Brisach 1979

Martin Grüning

2:18:22

Essen 1984

Michael Fietz

2:18:43

Berlin 1996

Waldemar Cierpinski

2:20:29

Kosice 1974

Manfred Steffny

2:24:31

Berlin 1967

 

Mit diesem tollen Resultat eines deutschen Läufers werden die Organisatoren auch damit leben können, dass sich im Spitzenbereich die hohen Erwartungen nicht ganz erfüllten. Nach dem durch das Wetter bedingten leichten Rückgang im Leistungsniveau in den beiden letzten Jahren sollte es an der Spitze wieder krachen, insb. vom 19jährigen Tsegaye Mekonnen konnte man eine Zeit im Regime von 2:04 erwarten.

Hatte sich doch der junge Mann bei seinem Debut im Januar im Vereinigten Arabischen Emirat Dubai mit 2:04:32 gleich in die Weltklasse katapultiert; sein Debut war übrigens exakt 5 Minuten schneller als die Zeit von Arne Gabius.

Genutzt hat ihm diese Vorleistung am Sonntag aber nichts. Bei 9 km soll ein Mitläufer den jungen Äthiopier behindert haben, Mekonnen stürzte, fand aber zunächst wieder Anschluss an die Spitzengruppe. Nach 25 km musste er die Konkurrenten ziehen lassen, mit 18:33 von hier bis nach 30 km lief bei ihm nicht mehr viel und er gab nach 1:32:50 das Rennen auf.

An der Spitze agierten zu diesem Zeitpunkt noch gut 10 Läufer, die nach einer Achterbahn gleichen Tempogestaltung auf den ersten km in der Innenstadt mit 2:52, 2:58, 2:52, 2:58 erst jenseits der 10 km eine gleichmäßige Fahrt fanden. Bis etwa 10 km war man mit 29:24 sogar im Bereich des Weltrekords, wie die Grafik der projizierten Endzeiten der diesjährigen Läufe in Berlin (blaue Punkte), Chicago (schwarze Punkte) und Frankfurt (rote Punkte) veranschaulicht. Wie sich schon bald herausstellte, hatte diese Tempojagd viel Kraft gekostet, die dann in der Schlussphase sichtbar fehlte. Im Ziel lag der Sieger deshalb um Minuten hinter den diesjährigen Zeiten aus Berlin und Chicago zurück.

In der Tat kann man ein Rennen wie das der Männerspitze kaum gegensätzlicher gestalten. Nach dem chaotischen Beginn im ersten Drittel, lief man danach bis fast 35 km wie ein Uhrwerk. Dies sei an den km-Abschnitten zwischen 17 km und 36 km verdeutlicht: 2:58, 2:59, 2:59, 2:59, 3:00, 3:01, 3:00; 3:00, 3:01, 2:56, 3:00, 2:59, 3:03, 2:59, 3:01, 2:59, 3:02., 3:05, 3:01, 2:59. Danach wurde die Tempogestaltung wieder extrem, diesmal allerdings in die andere Richtung.

Schlagartig brachen die Spitzenläufer ein und mit Splits von 3:09, 3:10, 3:12, 3:17 und 3:10 ging es ins Ziel in der Festhalle. Wie schon oben in der Tabelle für den Schlusspart gezeigt, verloren hier die Spitzenläufer wertvolle Zeit und ließen sichtbar nach. Allein auf den letzten 4 km verspielten die Topläufer eine Zeit von unter 2:06.

Während der Vorjahressieger Vicent Kipruto mit der Startnummer 1 bei 30 km die Spitze ziehen lassen musste und in bescheidenen 2:12:09 diesmal nur 13. wurde, trotzte der Zweite des letzten Jahres einem Wadenkrampf, kämpfte sich nach kurzem Rückstand bei 40 km zurück und gewann am Ende noch deutlich in 2:06:49. 31mal ist man im Jahr 2014 in der Welt bereits schneller gelaufen, mehr war diesmal bei hoher Luftfeuchtigkeit, ansonsten aber besten Bedingungen offensichtlich nicht drin.

Im letzten Jahr war er an gleicher Stelle als Zweiter bei stürmischem Wetter über eine halbe Minute schneller. 10 Sekunden hinter ihm lief Mike Kigen auf Platz 2, und 6 Läufer unter 2:08 erbrachten in der Breite dann aber ein sehr beachtliches Resultat. Und ein Deutscher half diesmal sogar mit, dass 10 Läufer unter 2:10 Stunden blieben. Beim Weltrekordlauf in Berlin einen Monat zuvor liefen auch nur 6 Aktive unter 2:08 aber nur einer mehr unter 2:10. In Chicago lagen diese Zahlen bei 4 und 6.

Obwohl man angesichts der hohen Erwartungen auf Topzeiten in Frankfurt etwas enttäuscht war, hielt man in der Leistungsbreite mit den „Großen" (englisch: Majors) der Zunft locker mit. Der Sieger Kiptoo ist schon 38 Jahre alt und somit ein möglicher Kandidat für den Masters-Weltrekord, den seit 2003 der Mexikaner Andres Espinosa mit 2:08:46 (Berlin) hält. Den sollte eigentlich in diesem Lauf der Kenianer Francis Bowen in Angriff nehmen, doch wie im Frühjahr in Hannover lief es bei dem Kenianer, der vor wenigen Tagen 41 Jahre alt wurde, nicht rund. Schon bei 10 km nach 30:52 war er hinter dem Fahrplan zurück, was sich bis zum Halbmarathon in 1:05:01 nicht besserte. Nach 30 km hatte der gute Francis ein Einsehen und stieg nach 1:32:16 bei 30 km  aus. Der Fahrer für den Rücktransport von dort ins Ziel hatte an diesem Tag gut zu tun.

Unerwartete Kundschaft bekam er auch von der Siegerin von 2012 und der Streckenrekordlerin in 2:21:01, Meselech Melkamu, die schon vor der 25 km Marke den Kontakt zu den Spitzenläuferinnen verlor. Hier siegte ihre Landsfrau und eigentliche Favoritin Aberu Kebede in guten 2:22:21, damit liegt sie im weltweiten Ranking des Jahres in den Top 10. Auch bei den Frauen gab es mit Mona Stockhecke in 2:33:50 ein erfreuliches Resultat aus deutscher Sicht, mit neuer Bestzeit wurde die EM-Teilnehmerin immerhin Achte. Und eine Bestzeit gab es auch für einen weiteren deutschen Teilnehmer, Julian Flügel aus Regensburg verbesserte sich auf 2:14:20, das war am Ende Platz 16.

Die Teilnehmerzahlen dieser wieder bestens organisierten Veranstaltung stabilisierten sich auf hohem Niveau mit knapp über 15.200 Voranmeldungen. Davon erreichten aber nur 11121 Aktive (8941 Läufer, 2180 Läuferinnen) das Ziel in der Festhalle, wo die Stimmung wieder einem Hexenkessel glich. Da sind gerade einmal 73%, was aber vor allem daran lag, dass ein erheblicher Teil gemeldeter Läufer gar nicht erst antrat.

Verfolgen konnte man dieses Spektakel des Laufsports auch im Fernsehen, der Regionalsender hr3 berichtete „live". Dabei brachten die Macher des öffentlich rechtlichen Funks tatsächlich das Kunststück fertig, die Übertragung erst um 11 Uhr zu beginnen, wo das Rennen schon eine Stunde gelaufen war.

Als wesentliches Argument eines Redakteurs war die Behauptung zu vernehmen, dass sich die „Oma am Vogelsberg" nicht für den Marathon interessiere und die Quoten denkbar schwach seien. Einmal davon abgesehen, dass öffentlich rechtliche Medienanstalten die Verpflichtung haben, die Gesellschaft adäquat abzubilden – da muss man schon vom Hessischen Rundfunk erwarten können, einmal im Jahr einen Marathon von dieser internationalen Ausstrahlung in voller Länge zu übertragen -, taugen die Argumente mit (Zuseher-)Quoten nur wenig.

Quoten HR3 am 26. Oktober 2014 (Quelle: hronline.de)  

Uhrzeit

Sendung

Zuseher (103)

Marktanteil (%)

6:56

Cosmo TV

10

3

7:26

Erdmännchen

10

4

8:16

Planet Wissen

20

3

9:14

Schönste Schlösser

20

3

9:59

Hauptsache Kultur

80

11

10:29

Frieden ist der Sieg

30

4

11:00

Frankfurt Marathon

50

6

14:00

Gregors Lauf

20

3

15:15

Liebe am Fjord

20

2

16:43

Herkules

20

2

17:13

MEX

50

4

Die lassen nämlich kaum erkennen, dass die (TV-)Zuschauer den Marathon gemieden haben. Einmal abgesehen davon, dass so geringe Stichproben nur mit erheblichen Fehlern möglich sind. So wichtige Sendungen wie „Frieden ist der Sieg" oder „Liebe am Fjord" vor und nach der verspäteten Marathon-Übertragung können in der Quote mit dem Marathon nicht mithalten. Und selbst „Herkules" um 16:43 „lief" dem Marathon in der Quote hinterher …

Aber das Problem mit den TV-Übertragungen im Laufsport ist in der Tat vielschichtiger und hat auch mit Qualität und Inhalt der Sendungen zu tun. Und da sollten sich die verantwortlichen Redakteure schon einmal die Frage gefallen lassen, warum z.B. in Japan der Fukuoka-Marathon ein Millionenpublikum an den Bildschirmen fesselt und Quoten jenseits der 50 % erbringt.

Dies liegt schlichtweg auch daran, weil es dort seit Jahren gelingt, die sportlichen Komponenten der Veranstaltung mit Kompetenz großartig umzusetzen und dadurch den Zuschauer einzubinden und die Leistungen erlebbar zu machen. Das ist durchaus vergleichbar mit der hohen Qualität der Übertragungen, die wir hierzulande aus den Fußballstadien erfahren.

Warum so etwas in Deutschland kaum möglich ist, hat sicher viele Gründe, die in erheblichem Umfang auf der Seite der Sendeanstalten liegen. Eher zufällig war der Race Director des Fukuoka-Marathons in Frankfurt als Betreuer eines japanischen Athleten vor Ort. Seine Einschätzung zur TV-Übertragung des Frankfurter Events entlockte ihm noch nicht einmal ein leichtes Lächeln. Dabei sind Japaner in der Öffentlichkeit sehr höfliche Menschen.

Wie dem auch sei, schon in einem Jahr steigt die nächste Ausgabe des Frankfurter Marathons, in die dann wieder einmal Deutsche Meisterschaften integriert sind. Das wäre dann auch für Arne Gabius eine zusätzliche Motivation, den deutschen Marathon-Rekord von Jörg Peter zu jagen. hr3 wird dann sicher dabei sein. Dann hoffentlich aber wieder in voller Länge.

Ergebnisse aus Frankfurt auf der Homepage der Veranstaltung unter dem Link:
https://live.bmw-frankfurt-marathon.com/2014/

Inoffizielle Splits der Männerspitze

5 km

14:39

 

2:52, 2:58, 2:52, 2:58, 2:59

10 km

29:24

14:45

2:57, 2:52, 2:57, 2:52, 3:07

15 km

44:13

14:49

2:55, 2:59, 2:59, 2:59, 2:57

20 km

59:15

15:02

3:00, 3:06, 2:58, 2:59, 2:59

HM

1:02:31

  

 

25 km

1:14:15

15:00

2:59, 3:00, 3:01, 3:00, 3:00

30 km

1:29:14

14:59

3:01, 2:56, 3:00, 2:59, 3:03

35 km

1:44:20

15:06

2:59, 3:01, 2:59, 3:02, 3:05

40 km

1:59:51

15:31

3:01, 2:59, 3:09, 3:10, 3:12

 M

2:06:49

 6:58

3:17, 3:10

Splits von Arne Gabius (2:09:32)

5 km

15:23

 

+ 0:44 (Spitze)

10 km

30:54

15:31

+ 1:30

15 km

46:16

15:22

+ 2:03

20 km

1:01:46

15:30

+ 2:31

HM

1:05:08

  

+ 2:37

25 km

1:17:03

15:17

+ 2:48

30 km

1:32:16

15:13

+ 3:02

35 km

1:47:28

15:12

+ 3:08

40 km

2:02:52

15:24

+ 3:01

 M

2:09:32

6:40

+ 2:43

Splits von Aberu Kebede (2:22:21)

5 km

16:50

 

10 km

33:43

16:53

15 km

50:23

16:40

20 km

1:06:58

16:35

HM

1:10:35

  

25 km

1:23:21

16:23

30 km

1:39:50

16:31

35 km

1:56:36

16:46

40 km

2:14:23

17:47

 M

2:22:21

 7:58

 

Helmut Winter

Weitere Beiträge von Helmut Winter:

Die Gala-Show des Eliud Kipchoge – Anmerkungen zum 37. Bank of America Chicago-Marathon vom 12. Oktober 2014 – Helmut Winter berichtet

37. Bank of America Chicago-Marathon: Die Rekordjagd geht weiter – Helmut Winter berichtet

Berlin- vs. Chicago-Marathon 2014: Rekordjagd mit vertauschten Rollen – Helmut Winter berichtet

41. BERLIN-MARATHON 2014: Nach 7377 Sekunden im Ziel – Der Kenianer Dennis Kimetto läuft als erster Mensch einen Marathon unter 2:03 Stunden – Helmut Winter berichtet

13. Volksbank Münster-Marathon: Der Aufstieg in die „1. Liga“ muss weiter warten. Der Kenianer Josphat Kiprono gewinnt den Marathon in Münster in 2:10:42 – Helmut Winter und Werner Philipp berichtet

 

 

 

 

author: GRR

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