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2016

Immer weniger Österreicher laufen Marathon © HDsports

Immer weniger Österreicher laufen Marathon – HDsports

By GRR 0

Das Jahr 2015 war ein schwaches Jahr punkto Teilnehmerzahlen bei Österreichs größten Marathonveranstaltungen!

Während ein Rückgang der Marathon-Finisherzahlen noch weniger überraschend war, waren auch erstmals seit über zehn Jahren die Halbmarathon-Teilnehmer rückläufig.

9.221 Läufer und Läuferinnen beendeten 2015 einen der fünf großen Marathons (Wien, Graz, Linz, Salzburg, Wachau) Österreichs erfolgreich.

2014 waren es noch rund 500 mehr, 2013 lag man sogar noch bei über 10.000 Finishern. Doch kein Vergleich zu den Rekordzahlen Anfang des Jahrtausends: Der Allzeit-Rekord von 2002 bei 13.358 Marathonläufern liegt in weiter Ferne.

Halbmarathon-Boom gestoppt

Die rückläufigen Zahlen an Marathonstartern hatten allerdings in den letzten 15 Jahren ihren Grund: Der Halbmarathon boomte!

Seit 2004 stiegen jährlich die Zahlen der Halbmarathonläufer stark an – bis 2015! Nach dem Allzeithoch 2014 mit 28.690 Finishern bei den "Big Five" Österreichs wurde 2015 nicht die zu erwartende 30.000er-Marke geknackt. Ganz im Gegenteil, 27.996 Teilnehmer bedeuten einen Rückgang um fast 700 Läufer und Läuferinnen.

Großer Verlierer: Graz Marathon

Doch was waren die Gründe für die Rückgänge sowohl beim Marathon als auch beim Halbmarathon? Mit Ausnahme von Linz (begünstigt durch die Marathon-Staatsmeisterschaften) reduzierten sich bei den restlichen vier Städtemarathons die Marathon-Finisherzahlen. Besonders Wien hatte wie auch schon 2014 einen Rückgang um mehrere 100 Teilnehmer zu verzeichnen.

Über die 21,1 km knackte der Vienna City Marathon hingegen erstmals die 14.000-Teilnehmermarke.

Die großen Verlierer waren der Graz Marathon und Salzburg Marathon. In Salzburg war ein Rückgang der Halbmarathon-Zahlen um mehrere hundert Läufer vor Allem durch den zeitgleich ausgetragenen Wings For Life World Run zu begründen.

In Graz waren sowohl die Marathon- als auch die Halbmarathonfinisherzahlen stark rückläufig. Die Veranstalter verpflichteten 2015 erstmals keine internationalen Spitzenläufer, zudem gab es in den letzten Jahren mehrmals organisatorische Probleme (2015 wurden z.B. beim 4,2 km Juniormarathon die Kinder falsch weitergeleitet, wodurch manche der jungen Teilnehmer bis zu 10 km absolvieren mussten. Auch die Streckenführung wird von vielen Sportlern als "unattraktiv" kritisiert).

Salzburg Marathon schwimmt gegen den Trend

Vergleicht man das Verhältnis der Marathonteilnehmer zu den Halbmarathonläufern weisen der Vienna City Marathon und Salzburg-Marathon mit rund 30 Prozent die ausgeglichenste Bilanz auf.

Besonders interessant ist die Entwicklung des Salzburg Marathons, der im Gegensatz zu den restlichen großen Events seit 2011 den prozentuellen Anteil der Marathon-Starter erhöhte. Dass das dem Organisationsteam auch 2015 gelang, ist sehr beeindruckend, da neben dem Wings For Life World Run auch durch die 2014 ausgetragenen Marathon-Staatsmeisterschaften (die 2015 nicht in Salzburg ausgetragen wurden) ein Rückgang zu erwarten war.

Frauen an die Macht

Der Frauenanteil bei den großen fünf Marathonveranstaltungen Österreichs hat sich hingegen zum 8. Mal in Serie erhöht. 28 % der Teilnehmer sind bereits weiblichen Geschlechts.

Während über die 21,1 km 31 % der Finisher Frauen sind, haben die Damen über die volle Distanz mit 18 % noch Aufholbedarf. Den niedrigsten Frauenanteil hat Linz, den höchsten Wien.

In Summe absolvierten seit 1984 223.000 Läufer- und Läuferinnen einen Marathon in Österreich.

 

MA

MA w

MA m

MA % w

HM

HM w

HM m

HM % w

GS

MA %

w %

2015

9.221

1.640

7.581

18%

27.996

8.762

19.234

31%

37.217

25%

28%

2014

9.712

1.687

8.025

17%

28.690

8.713

19.977

30%

38.402

25%

27%

2013

10.174

1.818

8.356

18%

27.759

8.167

19.592

29%

37.933

27%

26%

2012

8.991

1.441

7.550

16%

25.944

7.207

18.737

28%

34.935

26%

25%

2011

8.771

1.297

7.474

15%

23.362

6.293

17.069

27%

32.133

27%

24%

2010

8.063

1.138

6.925

14%

20.822

5.470

15.352

26%

28.885

28%

23%

2009

8.010

1.246

6.764

16%

18.860

4.791

14.069

25%

26.870

30%

22%

2008

8.998

1.322

7.676

15%

18.380

4.681

13.699

25%

27.378

33%

22%

2007

8.109

1.209

6.900

15%

15.445

3.828

11.617

25%

23.554

34%

21%

2006

7.859

1.251

6.608

16%

13.426

3.502

9.924

26%

21.285

37%

22%

2005

7.416

1.048

6.368

14%

12.366

3.180

9.186

26%

19.782

37%

21%

2004

10.143

1.404

8.739

14%

8.768

2.192

6.576

25%

18.911

32%

19%

2003

11.298

1.551

9.747

14%

6.738

1.669

5.069

25%

18.036

25%

18%

2002

13.358

1.660

11.698

12%

7.038

1.890

5.148

27%

20.396

31%

17%

2001

12.594

1.510

11.084

12%

6.022

1.795

4.227

30%

18.616

22%

18%

2000

11.900

1.407

10.493

12%

5.314

1.568

3.746

30%

17.214

21%

17%

1999

8.564

880

7.684

10%

3.122

755

2.367

24%

11.686

23%

14%

1998

8.567

813

7.754

9%

2.179

365

1.814

17%

10.746

22%

11%

 MA = Marathonläufer, HM = Halbmarathonläufer, m = männlich, w = weiblich, GS = Gesamt (Marathonläufer + Halbmarathonläufer)
* bis 2004 führten einige Events keinen Halbmarathon. Deren Marathonbewerbe wurden für das prozentuale Verhältnis logischerweise nicht berücksichtigt.

Weitere Diagramme zur freien Verwendung: https://www.hdsports.at/laufsport/events/marathon/11027-studie-immer-weniger-oesterreicher-laufen-marathon

Quelle: Thomas Bauer  – HDsports

author: GRR

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