"Rote Welle" von Marcus Jansen ©Karl-Heinz Flucke
Ideenwettbewerb zur Senioren-EM in Zittau – Karl-Heinz Flucke berichtet
In der letzten Woche wurde der Ideenwettbewerb "Ein künstlerisches Signal für den Löbauer Platz" im Rathaus von Zittau von Dr. Marius Winzeler (Direktor der Städtischen Museen Zittau), dem Oberbürgermeister Arndt Voigt und Bürgermeister Michael Hiltscher den versammelten Presse- und Medienvertretern vorgestellt.
Der Löbauer Platz empfängt die Besucher, wenn sie in die Stadt Zittau kommen, den Hauptaustragungsort der 18. Senioren Europameisterschaften vom 16. bis 25. August. Dann wird es sicherlich heißen: "Sport trifft Kunst" oder "Kunst trifft Sport".
Am zweistufigen Ideenwettbewerb hatten sich insgesamt 15 Kunstschaffende aus ganz Deutschland beteiligt. Innerhalb der Referenzauswahl wurden fünf Künstler aufgefordert, konkrete Ideenvorschläge für das "Einfallstor" am Löbauer Platz zu liefern.
Dieser Platz empfängt Besucher der Stadt Zittau, die aus Löbau und Dresden anreisen. Der im späten 19. Jahrhundert entstandene Platz wird von Einfalls- und Durchgangsstraßen geprägt. Seine Bebauung ist uneinheitlich und wird nicht als urbaner Raum wahrgenommen.
Das künstlerische Signal soll als Anregung und Denkanstoß zur weiteren stadträumlichen Entwicklung dienen, in einer Region, die in der Demoskopie einen sehr hohen Anteil Senioren ausweist. So möchte die Stadt Zittau beispielgebend sein, sich in Sport und Kultur auch im Alter zu betätigen.
Sieg an Entwurf "Rote Welle"
Mit dem ersten Preis des Wettbewerbs wurde Marcus Jansen (Leipzig) mit seinem Werk "Rote Welle" ausgezeichnet. In einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Favoriten konnte er sich letztendlich durchsetzen. Damit die "Rote Welle" die Gastgeberstadt erfassen kann, empfiehlt die Jury auch die Umsetzung seines Entwurfs.
Der zweite Preis ging an Svea Duwe mit ihrem Werk "Tempo". Die gebürtige Erlangenerin und jetzt in Dresden lebende Künstlerin widmete ihrem Werk die raumbezogene Materialkomposition und die gedanklichen Prozesse und Gefühlszustände, die auch ein Athlet während seines Wettkampfes erlebt.
Franziska Möbias titelte ihr Werk "UnentWEGt" und wurde mit Platz drei ausgezeichnet. Das Werk der geborenen Eisenacherin und jetzt in Halle/Saale lebenden Künstlerin dominiert mit weichen Formen, Konturen und Raumgrenzen auf spielerischen Umgang mit Farben und Ornamenten, wobei die Stelen als Läufer zu erkennen sein sollen.
Austellung für alle offen
Ute Richter (Leipzig) titelte ihr Werk "Meisterschaft". Charakteristisch ist ihre Reduktion auf wesentliche Aussagen. Sie nutzt Zitate als Denkanstöße und erzeugt damit überraschende Spannungen und Diskussionsstoff.
Das fünfte Werk von André Tempel (Dresden) heißt "Auf die Plätze …" oder wie man es im August im Stadion hören kann "On your marks …"
Nun wird nach mutigen Handwerksbetrieben in der Region Ausschau gehalten, die bis zur Eröffnung der Meisterschaften den Entwurf von Marcus Jansen umsetzen und wirkungsvoll in Szene setzen. Der Entwurf besteht aus einer übergroßen Läufergruppe aus Sperrholz, die auf einem bis zu 4,60 Meter hohen Zaun befestigt werden und damit einen markanten Punkt setzen. Gleiches möchten viele Sportlerinnen und Sportler bei diesen Meisterschaften auf ihrer sportlichen Karriereleiter tun.
Die Ausstellung ist allen Besuchern im Rathaus Zittau zugänglich.
Bildergalerie
Foto: Flucke
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