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08
02
2014

18.11.2012 Volkstrauertag 2012 in Berlin Gedenkfeier fuer die gefallenen und durch Gewalt ums Leben gekommenden Olympiateilnehmer aus aller Welt Frank Henkel , Robert Bartko , Mafred von Richthofen [ Foto Juergen Engler 0172-3015590 Kurfuerstenstrasse 60 10785 Berlin mit 7% Mw-Steuer, Honorarpflichtig Steuer-Nr.: 34-277-51599 Finanzamt Mitte / Tiergarten Commerzbank Konto-Nr.: 40 30 461 00 BLZ 100 800 00 IBAN : DE08 1008 0000 0403 0461 00 BIC : Dres DE FF 100 www.pressefoto-engler.de Pressefoto-engler@t-online.de ]

Ideenreicher Modernisierer – LSB- und DOSB-Ehrenpräsident Manfred von Richthofen wird 80 – LSB-Präsident Klaus Böger gratuliert

By GRR 0


Die monatlichen RIAS-Reden waren die markantesten Zuwortmeldungen zum Sport jener Zeit. Für sie ist Manfred von Richthofen gefeiert und gefürchtet worden. Es waren die Siebziger- und Achtzigerjahre, die deutsche Teilung bestimmte die Sportpolitik, zumal in Berlin.

1967 war „MvR“ als Beisitzer ins LSB-Präsidium eingetreten, der junge Mann brachte produktive Unruhe in den Kreis der gesetzteren Herren. Besonders am Leistungssport entzündete sich die Debatte. Die ‘Modernisierer‘ wollten mithalten mit der Entwicklung im Osten.

Manfred von Richthofen, der als Spieler wie Trainer über Spitzenhockey-Erfahrung verfügte, wurde zu ihrem Vordenker. Da war es konsequent, dass er 1969 den Lehrerberuf aufgab, um die nötigen Veränderungen als LSB-Sportdirektor zu gestalten.

1970 wurde ein Landesausschuss Leistungssport konstituiert, erfolgten Grundsteinlegungen zu ersten Landesleistungszentren. Als Motor – auch bei Widerständen – stets „MvR“. Er scheute Debatten nie, blieb aber sachlich und fair. Und er wusste, dass Veränderungen der Absicherung bedürfen.
So erhielt Berlin 1977 ein Leistungssport-Förderkonzept, auf politischer Ebene wurden die Weichen gestellt für Sportfördergesetz und Sanierungsprogramm.

Bei Verhandlungen immer an der Spitze dabei der unermüdliche Sportdirektor. Gerne griff der LSB auf Politik­erfahrung und -kontakte des einstigen Studentenfunktionärs zurück. Sie prädestinierte auch zur Mitarbeit im Verhandlungsgremium von DSB und DTSB zum innerdeutschen Sportverkehr. Um Einbeziehung Berlins in die Kalendergespräche wurde hart gerungen.

Wenn auch Spitzensport für „MvR“ das primäre Motiv zum Engagement war, so stritt er ebenso erfolgreich für Breitensport-Projekte. 1984 wurde in Berlin der erste bundesdeutsche Modellverein für Freizeitsport eröffnet, nach jahrelangem Gezerre um die Finanzierung. Inzwischen war „MvR“ alleiniger Direktor im LSB, sein außerordentliches Verhandlungsgeschick kam nun überall zum Tragen.

1985 war ein besonderes Jahr für Berlins Sport: Nach heftigen Protesten gegen die Nichtberücksichtigung der Stadt bei den Planungen zur Fußball-EM 1988 in Deutschland kann das Pokalfinale schließlich auf Dauer für das Berliner Olympiastadion eingeworben werden.

Manfred von Richthofen war vor einem Konflikt mit dem DFB nicht zurückgeschreckt. Im selben Jahr beendet er die Tätigkeit als Direktor und wird von der Mitgliederversammlung zum LSB-Präsidenten gewählt.

Für Berlin wird Manfred von Richthofen zum Präsidenten der deutschen Sporteinheit. Wenige Tage nach dem Fall der Mauer trifft er sich mit dem Vorsitzenden des DTSB-Bezirksvorstandes, 1991 sind die meisten Ostberliner Vereine über ihre Fachverbände Mitglied im LSB. Die Bewältigung von Stasi- und Doping-Verstrickungen erfordert gewaltige Anstrengungen, ebenso der Kampf um Sportstätten und Eliteschulen. „MvR“ durchlebt alles aus nächster Nähe, inzwischen auch als Präsidiumsmitglied im DSB.

1994 wird er zum DSB-Präsidenten gewählt, dem LSB bleibt er zunächst erhalten, setzt mit den Fraktionsspitzen der großen Koalition die Verankerung des Sports als Staatsziel der Landesverfassung durch, ist Gründungspate von OSP-Trägerverein oder Sportstiftung Berlin.

Das 50. LSB-Jubiläum wird krönendes Ende seiner Präsidentschaft in Berlin: Bei den folgenden Wahlen tritt er nicht mehr an, bleibt aber im DSB bis zu der von ihm initiierten Vereinigung mit dem NOK 2006 Präsident.

Architekt der Sporteinheit, ideenreicher Modernisierer: Am 9. Februar wird Manfred von Richthofen 80 Jahre alt.

Der LSB gratuliert.

 

Klaus Böger
LSB-Präsident 
in SPORT in BERLIN – Januar/Februar 2014

 

 

author: GRR

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