"Wie oft haben sie mich für einen Verrückten gehalten", sagt Milde lachend. Damals, als 1974 der erste Marathon mit 286 Teilnehmern im Grunewald stattfand, später, als er nach langem Hin und Her mit den Behörden durchsetzte, dass von 1981 an quer durch Westberlin gelaufen wurde.
Horst Milde – Er läuft und läuft: „Mr. Marathon“ wird heute 70 – Sebastian Arlt in der Berliner Morgenpost
Seinen Ehrentag beginnt er heute "ganz normal". Was bei Horst Milde bedeutet, dass er morgens um 6.30 Uhr in Tempelhof erst einmal eine Runde joggt.
So wie fast jeden Morgen geht Milde auch an seinem 70. Geburtstag seiner Passion nach. "Mister Marathon" wird er weit über die Hauptstadt hinaus genannt. Der Beharrlichkeit und Hartnäckigkeit des gelernten Konditormeisters ist es zu verdanken, dass Berlin heute die Laufhauptstadt ist und der Berlin-Marathon Ende September eines jeden Jahres die ganze Stadt lahmlegt. Nichts geht dann mehr, die Läufer haben absoluten Vorrang.
"Wie oft haben sie mich für einen Verrückten gehalten", sagt Milde lachend. Damals, als 1974 der erste Marathon mit 286 Teilnehmern im Grunewald stattfand, später, als er nach langem Hin und Her mit den Behörden durchsetzte, dass von 1981 an quer durch Westberlin gelaufen wurde. 1990 wurde erstmals durchs Brandenburger Tor gerannt.
Vor einigen Wochen waren insgesamt 50 000 Teilnehmer bei der 35. Auflage in diversen Klassen unterwegs, eine Million Zuschauer standen an den Straßen.
Horst Milde hat den Grundstein dafür gelegt, dass der SCC Running mit seinen diversen Läufen zum zweitgrößten Laufveranstalter der Welt wurde, er hat Berlin in Bewegung versetzt. 2004 übergab er den Posten des Renndirektors an seinen Sohn Mark. Von wegen Rentnerdasein: "Ich habe mehr zu tun als früher."
So unter anderen als Sprecher der German Road Races (GRR), der deutschen Straßenlauf-Veranstalter.
Sebastian Arlt in der Berliner Morgenpost, Freitag, dem 24. Oktober 2008