Zwölf Frauen und 22 Männer aus dem Iran, aus Afghanistan, Syrien, Marokko, Pakistan und Russland absolvieren eine Aisbildung beim Landessportbund Berlin zu Übungsleiter:innen mit C-Lizenz - Foto: Juergen Engler
Hobby zum Beruf machen – Geflüchtete werden zu Trainer*innen ausgebildet – Landessportbund Berlin
Der Tänzer Frhad aus Syrien ist einer von 33 Teilnehmenden der diesjährigen Trainer C-Lizenz Ausbildung von „SPORTBUNT – Vereine leben Vielfalt“, die am 7. Juli 2022 startete.
In seiner Heimat, die er vor sieben Jahren verlassen hat, um nach Deutschland zu kommen, hatte er bereits einige Auftritte als Tänzer und Akrobat. Hier in Berlin hat er dann unter anderem mit den „Flying Steps“, den mehrfachen Breakdance-Weltmeistern, getanzt und trainiert. Neben dem Tanzen und der Akrobatik haben es ihm auch weitere Sportarten, wie beispielsweise Parcours, Fitness oder Schwimmen angetan.
Ein Leben ohne Sport, kann er sich nicht vorstellen. Bei ihm dreht sich jeder Tag um Bewegung. Dabei ist es egal, ob er selbst Sport macht oder auch als Hobbyfotograf und –filmer andere bei ihren sportlichen Aktivitäten mit der Kamera festhält. „Ohne Sport bin ich nichts“, sagt der 30-jährige. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der sportliche Syrer auch weiterhin einen sportlichen Beruf ausüben möchte und sich daher weiterbildet. Generell ist es ihm sehr wichtig, Spaß an seiner Arbeit zu haben. Als Trainer kann er Hobby und Beruf miteinander vereinen und bleibt gleichzeitig fit.
Über Freunde ist er auf die Ausbildungsmöglichkeiten von SPORTBUNT aufmerksam geworden. Beim Kennenlerntag wurde er auch direkt positiv überzeugt. Sowohl von der Ausbildung mit allen Inhalten und dem Ausbildungsumfang als auch vom gesamten Projektteam. Die Ausbildung selbst bedeutet für ihn vor allem eins: die Verbesserung seiner eigenen Fähigkeiten. „Ich mache dann nicht nur Sport, sondern weiß auch genau, wie man es angeht. Wie man sich zum Beispiel richtig aufwärmt und auch bei anderen einen Fortschritt erreichen kann.“
Ein fester Bestandteil der Ausbildung ist die Hospitation bei einem Partnerverein, um die praktischen Erfahrungen neben der Theorie sammeln zu können. Frhad wird nun beim SV BVB 49 e.V. innerhalb eines Projekts als Übungsleiter in verschiedene Berliner Unterkünfte und Jugendklubs gehen und dort vor Ort ein Bewegungsangebot leiten. Seine größte Herausforderung dabei? „Egal was kommt, ich versuche jeder Situation gegenüber offen zu sein. Dennoch habe ich ein wenig Sorge in Bezug auf die Sprache. Insbesondere da ich ab und an auch stottere. Aber ich kann dagegen ankämpfen oder aufgeben – und dann kämpfe ich lieber!“
Er und die anderen Teilnehmenden müssen nun noch die letzten Prüfungen nach der Hospitation schaffen. Wir drücken allen fest die Daumen und hoffen, dass wir allen zwölf Frauen und 21 Männer der fünften Trainer C-Lizenz Ausbildung für Geflüchtete am 27. Oktober feierlich ihre Lizenz übergeben können.
www.sportbunt.de http://www.sportbunt.de
Quelle: SPORT IN BERLIN – Anja Oswald