Hendrik Pfeiffer in Hannover. - Photo: Norbert Wilhelmi
Hendrik Pfeiffer und Domenika Mayer triumphieren in Hannover 2022
Hendrik Pfeiffer und Domenika Mayer haben einen eiskalten HAJ Hannover-Marathon gewonnen und sich damit auch die deutschen Meistertitel über die 42,195 km gesichert.
Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid) lief mit 2:10:59 Stunden die zweitbeste Zeit seiner Karriere und unterbot mit dieser deutschen Jahresbestzeit nicht nur die Norm für die Europa- sondern auch für die Weltmeisterschaften (2:14:30 beziehungsweise 2:11:30). Der 29-Jährige gewann deutlich vor dem kenianischen Debütanten Josphat Kiptis und dem Dänen Martin Olesen, die nach 2:13:47 beziehungsweise 2:14:35 im Ziel waren.
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt herum lief Domenika Mayer ein überraschend starkes Marathon-Debüt. Die Läuferin der LG Telis Finanz Regensburg siegte in 2:26:50 und stellte damit exakt die deutsche Jahresbestzeit ihrer Vereinskameradin Miriam Dattke ein, die diese Zeit in Sevilla gelaufen war. Domenika Mayer gewann vor der Favoritin Rabea Schöneborn (SCC Berlin), die nach 2:27:35 im Ziel war. Dritte wurde die Kroatin Matea Parlov Kostro in 2:28:39. Alle drei Läuferinnen blieben sowohl unter der EM- als auch unter der WM-Norm.
Für die 30. Auflage des HAJ Hannover-Marathons wurden insgesamt 18.098 Läufer registriert. 3.527 von ihnen liefen über die Marathondistanz.
Eine achtköpfige Spitzengruppe war die erste Hälfte des Rennens in 65:25 Minuten gelaufen und lag damit fast sekundengenau im Plan. Bei Kilometer 25 schob sich Hendrik Pfeiffer an die Spitze und dominierte in der Folge gemeinsam mit den Kenianern Josphat Kiprop Kiptis und Wilfred Kiptoo das Geschehen. Dabei hatte das Trio bis Kilometer 30 noch vom Tempomacher Kiprotich Kirui (Kenia) Unterstützung. Zwölf Kilometer vor dem Ziel setzte sich Hendrik Pfeiffer, der seine Bestzeit von 2:10:18 vor zwei Jahren in Sevilla gelaufen war, von seinen Konkurrenten ab. Der Wattenscheider lief dann ein einsames Rennen an der Spitze und baute seinen Vorsprung deutlich aus.
„Die Stimmung heute war super. Die Zuschauer an der Strecke haben mich durch das Rennen getragen. Die letzten zwölf Kilometer musste ich aber etwas die Zähne zusammenbeißen,“ sagte Hendrik Pfeiffer, der erstmals einen großen deutschen Titel im Straßenlauf gewann. „Ich habe heute alle meine Ziele erreicht, das war sehr wichtig für mich“, sagte Hendrik Pfeiffer, der das Rennen gewann, sich damit den deutschen Meistertitel sicherte, die Qualifikation für die Europameisterschaften im August in München erreichte und auch noch die WM-Norm erfüllte.
Platz zwei im Rennen um die Deutsche Meisterschaft sicherte sich Frank Schauer (Tangermünde Elbdeichmarathon), der nach 2:14:43 als Fünfter ins Ziel gekommen war. Jeweils einen Rang dahinter folgte Erik Hille (LG Telis Finanz Regensburg) in 2:15:04. Beide liefen persönliche Bestzeiten.
Bei den Frauen bestimmten Domenika Mayer und Rabea Schöneborn gemeinsam mit der Kenianerin Flomena Ngurais das Tempo bis nach der Halbmarathonmarke, die sie nach 1:13:36 erreicht hatten. Bei Kilometer 30 hatte Rabea Schöneborn dann bereits einen Rückstand von rund 20 Sekunden. Bald darauf konnte auch Flomena Ngurais nicht mehr mithalten. Sie fiel noch auf Rang vier zurück, denn bei Kilometer 40 holte sie auch Matea Parlov Kostro noch ein.
Domenika Mayer überraschte mit einem Debüt-Sieg. – Foto: Norbert Wilhelmi
„Ich habe gar nicht nachgedacht, denn manche Wettkämpfe laufen von vornherein gut und andere weniger. Heute war ein guter Tag. Ich habe mich auf meinen Tempomacher konzentriert und es einfach laufen lassen. Der Wind war allerdings teilweise ganz schön unangenehm“, sagte die zweifache Mutter Domenika Mayer nach ihrem starken Debüt. „Es war wunderschön. Ich wusste natürlich nicht, was da auf mich zukommt.“ Mit 69:52 Minuten hatte sie eine viel versprechende Bestzeit, jedoch hatte sie vor kurzem eine Corona-Infektion zurückgeworfen.
Für die ursprüngliche Favoritin Rabea Schöneborn reichte es nur für Rang zwei. „Ich habe heute schwer gekämpft und bin froh im Ziel zu sein“, sagte die Berlinerin, die in 2:27:35 immerhin ihre zweitbeste Marathonzeit erreichte. Sabine Burgdorf (ASV Köln) war als Neunte mit 2:41:11 die drittbeste deutsche Läuferin.
Ergebnisse, Männer:
- Hendrik Pfeiffer GER 2:10:59
- Josphat Kiprop Kiptis KEN 2:13:47
- Martin Olesen DEN 2:14:35
- Wilfred Kiptoo KEN 2:14:43
- Frank Schauer GER 2:14:43
- Erik Hille GER 2:15:04
Frauen:
1. Domenika Mayer GER 2:26:50
2. Rabea Schöneborn GER 2:27:35
3. Matea Parlov Kostro CRO 2:28:39
4. Flomena Ngurais KEN 2:30:42
5. Runa Skrove Falch NOR 2:33:53
6. Vaida Zusinaite-Nekriosiene LTU 2:36:04
Cecilia Wenig / race-news-service.com