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06
03
2011

Nachdem die Titelverteidigerin und vermeintliche Favoritin Alemitu Bekele (Türkei) im Vorlauf aufgegeben hatte, war das Finale ein sehr offenes Rennen. Doch keine der Läuferinnen ergriff vor Helen Clitheroe entscheidend die Initiative.

Helen Clitheroe gewinnt 3.000-m-EM-Gold, Carsten Schlangen Vierter über 1.500 m

By GRR 0

Die bereits 37-jährige Britin Helen Clitheroe hat den vermeintlich spurtstärkeren, jüngeren Läuferinnen im 3.000-m-Finale der Hallen-Europameisterschaften von Paris die Show gestohlen. Clitheroe gewann die Goldmedaille in 8:56,66 Minuten ganz knapp vor der zehn Jahre jüngeren Russin Olesva Syreva (8:56,69). Bronze sicherte sich die Polin Lydia Chojecka mit 8:58,30.

Damit hat Großbritannien beide Langstreckentitel bei dieser EM gewonnen. Tags zuvor war Mo Farah zum 3.000-m-Gold bei den Männern gelaufen.

Helen Clitheroe, die die zuvor einzige internationale Medaille ihrer Karriere 2002 bei den Commonwealth Games über 1.500 m gewonnen hatte (damals war sie in Manchester Dritte), hielt sich in einem lange Zeit langsamen Finalrennen zunächst zurück. 300 Meter vor dem Ziel ergriff sie dann die Initiative, setzte sich an die Spitze des Feldes und verteidigte ihre Position auf der letzten 200-m-Runde ganz knapp. „Ich kann es kaum glauben – während des Rennens dachte ich, das Tempo ist zu langsam. Und ich war mir nicht sicher, wie gut mein Endspurt sein würde. Dann habe ich alles gegeben und gar nicht mehr nach links oder rechts geschaut. Deswegen musste ich warten, bis auf der Anzeigetafel die Ergebnisse erschienen, um zu sehen, dass ich tatsächlich gewonnen hatte“, erzählte Helen Clitheroe.

Nachdem die Titelverteidigerin und vermeintliche Favoritin Alemitu Bekele (Türkei) im Vorlauf aufgegeben hatte, war das Finale ein sehr offenes Rennen. Doch keine der Läuferinnen ergriff vor Helen Clitheroe entscheidend die Initiative.

Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) erzielte die beste Platzierung eines deutschen Mittelstreckenläufers in Paris. Der Berliner, der bei der EM in Barcelona im vergangenen Sommer überraschend Silber über 1.500 m gewonnen hatte, wurde am Sonntag Vierter. Gold gewann der Spanier Manuel Olmedo, der 2010 vor heimischem Publikum noch Dritter gewesen war. Er war nach 3:41,03 Minuten vor Kemal Koyuncu (Türkei/3:41,18), Bartosz Nowicki (Polen/3:41,48) und Carsten Schlangen (3:41,55) im Ziel. Es fehlte also nicht viel für den Berliner zu einer weiteren Medaille.

Ein turbulentes 800-m-Finale endete schließlich mit einem polnischen Doppelsieg. Adam Kszczot heißt der neue Europameister. Er gewann vor seinem Landsmann Marcin Lewandowski (1:48,23) und dem Spanier Kevin Lopez (1:48,35). Pech hatte Robin Schembera (Bayer Leverkusen). Im ersten großen Finale seiner Karriere wurde er in der dritten Runde in den Sturz des Spaniers Luis Alberto Marco verwickelt. Offenbar angeschlagen, gab er danach auf.

Wie erwartet setzte sich Jennifer Meadows von Beginn an an die Spitze des Feldes im 800-m-Finale der Frauen. Die Britin sorgte dabei für ein hohes Tempo und passierte die 400-m-Marke nach 58,27 Sekunden. Doch für den Sieg reichte es am Ende nicht ganz. Yevgeniya Zinurova (Russland) noch an Jennifer Meadows vorbei und gewann in 2:00,19 Minuten vor der Britin (2:00,50). Bronze sicherte sich Yuliya Rusanova (Russland) mit 2:00,80.

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author: GRR

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