Heinz Uth - Läufer und Trainer in Berlin ©Sven Kersten - LTC Berlin
Heinz Uth – Läufer und Trainer in Berlin – Ein Interview von Sven Kersten (LTC Berlin)
Alles begann damit, dass ich als Polizeibeamter einen jährlichen Sportnachweis erbringen und u.a. einen 2000m-Lauf absolvieren musste. Den lief ich in Fußballschuhen auf einer Aschenbahn in 6:30 Min. und war zu meinem großen Erstaunen damit schnellster meiner Einheit. Alle hielten mich für talentiert und meinten, ich sollte mich auf das Laufen konzentrieren. Das wollte ich probieren.
Heinz Uth – Früher selbst aktiver Läufer – Trainer – LTC Berlin Gründungsmitglied – Derzeit Frauentrainer beim LTC
+++ Fragen zur aktiven Laufbahn +++
Wie und wann bist du zum Laufsport gekommen?
Ich habe 1962/63 mit dem aktiven Laufen begonnen. Anfangs nur sporadisch, da ich hauptsächlich noch Fußball spielte. Ich war kein schlechter Fußballer und spielte in der Berliner Amateur-Oberliga, der zweithöchsten Klasse in Deutschland. Allerdings mit mehr Gewicht als heute.
Alles begann damit, dass ich als Polizeibeamter einen jährlichen Sportnachweis erbringen und u.a. einen 2000m-Lauf absolvieren musste. Den lief ich in Fußballschuhen auf einer Aschenbahn in 6:30 Min. und war zu meinem großen Erstaunen damit schnellster meiner Einheit. Alle hielten mich für talentiert und meinten, ich sollte mich auf das Laufen konzentrieren. Das wollte ich probieren.
Welche Entwicklung hat dein Laufsport genommen?
1964/65 versuchte ich mich dann auf allen Strecken zwischen 1500m/3000mHindernis/5000m und 10.000m. Doch zu mehr als 4.09/9.20/15.21 und 31.45 Min. reichte es nicht und ich beschloss, im Herbst 1966 einen MARATHON zu laufen. Bei den offenen Berliner Meisterschaften belegte ich in 2:38…Std., nur 60m hinter dem Sieger Spieker (BSV 92), auf Anhieb den zweiten Platz.
Dieser Lauf wurde mein Schlüsselerlebnis und prägte meine Marathon-Karriere nachhaltig. Ich erkannte instinktiv, das wird meine Strecke. Alle anderen Marathonläufer in Berlin waren mir über 10.000m deutlich überlegen. 8 -10 von ihnen liefen um die 30 Min. oder darunter und überrundeten mich regelmäßig auf der Bahn. Nun gab es eine Strecke, auf der ich sie besiegen konnte. Ein tolles Gefühl.
Die beiden besten Marathon-Teams der 70er Jahre mit (von lks.) Ingo Sensburg, Eckard Spieker, Jürgen Rose (halbverdeckt), Wolfgang Strempler (BSV 92), Heinz Uth und Michael Weiß.
Welches waren die schönsten und außergewöhnlichsten Momente deiner aktiven Zeit?
In meiner aktiven Zeit gab es viele schöne und und außergewöhnliche Momente. Unvergesslich ist mir z.B. der Lauf einer Berliner Stadtmannschaft 1973 in Athen. In mitten von Olympiasiegern, Europameistern u.a. belegte ich als bester Deutscher einen 11. Platz in 2:29…Std. Auf der sehr schweren Athener Strecke und bei den Witterungsbedingungen eine für damalige Verhältnisse ziemlich gute Zeit.
Doch das für mich wichtigste Fazit meiner Läuferzeit war, dass der Marathonlauf auch mein außersportliches Leben enorm verändert hat. Ich war nämlich in allen Bereichen meines Daseins nur durchschnittlich begabt. Ob in der Schule, im Beruf oder eben im Sport, ich musste mir alles, sehr, sehr hart erarbeiten. Nun merkte ich, dass ich im Sport, durch eine Mischung von Halb-Talent, antrainierter, ungewöhnlicher Ausdauer, ausreichender Regeneration und klugem, taktischem Verhalten, beinahe alle Talente bezwingen konnte. Dies führte zu einer enormen Steigerung meines Selbstbewusstseins und meiner Persönlichkeit überhaupt. Ich konnte allen und jedem Paroli bieten, ich musste nur mehr trainieren/arbeiten als sie. Selbst die größten Talente kochen auch nur mit Wasser.
Was hat deine Laufbahn beeinflusst, geprägt und/oder begrenzt?
Ich habe damals alles über den Langlauf gelesen, was veröffentlicht wurde. Das war in der Bundesrepublik nicht sehr viel. Deshalb las ich besonders gerne heimlich besorgte DDR-Sport-Literatur. Als wir im Westen noch darüber diskutierten, ob man beim Langlauf trinken, oder ob man über 200km trainieren sollte, haben die Ostler das schon getan. Das gab mir den Mut, es auch zu versuchen. Ich war 1972 mit meinen 2:28:00 Std. über Marathon, nur ca. 5 Minuten von der damaligen Olympia-Norm entfernt und wollte alles versuchen, in Richtung 2:20.. Std. zu kommen.
Deshalb probierte ich von 1972 – 1974 vieles aus. Trainierte 2x am Tag, manchmal 3x. Lief vor wichtigen Wettkämpfen 2000km in den letzten 10 Wochen und testete mit Erfolg die frisch importierte Saltin-Diät. Doch mehr als Zeiten zwischen 2:24 und 2:26 Std. erreichte ich nicht.
Mein Talent war also doch begrenzt und meine Motivation, unter 2:20 Std. zu laufen, ließ nach. Der Spagat zwischen Familie, Beruf und Sport gelang mir nicht mehr. Ich beendete 1974 bewusst und ohne Trauer meine hochaktive Marathonphase. Ich hatte alles versucht, mehr ging einfach nicht. Da ich jedoch bis Mitte der achtziger Jahre sehr vorsichtig abtrainierte, konnte ich lange in gutes Niveau halten. Noch mit fünfzig Jahren konnte ich über 10km eine 34er und über Marathon eine 2:40er Zeit laufen.
Berliner Marathon-Stadtmannschaft in Husum: (v.lks.) Christian Ziervogel, Heinz Uth, Eckard Spieker und Kurt Petereit.
+++ Die Trainerkarriere +++
Was bewegte dich, eine Trainerlaufbahn einzuschlagen?
Dafür gab es einen ganz simplen Grund. In allen Berliner Vereinen, in denen ich Marathon lief (ASV, BSV 92 und SCC), gab es eine Reihe von Marathonläufern und auch teilweise hervorragende Trainer, nur keine Marathon-Experten. Meine jeweiligen Mitläufer bekamen innerhalb kürzester Zeit mit, dass ich, der eigentlich langsamste 5km und 10km Läufer, über Marathon immer besser wurde.
Ich machte aus meinem Training kein Geheimnis, sie hörten mir zu und die Gruppen um mich herum wurden immer größer. Ohne, dass ich besonderen Wert darauf legte, wurde ich zu eine Art Ansager und Vorbild in den Laufgruppen. Ich wurde quasi Trainer, ohne Trainer zu sein. Das ging einige Jahre so. Erst viel später machte ich dann meine Trainerscheine.
Welche positiven und negativen Erfahrungen hast du als Trainer erlebt?
Meine noch immer wichtigste Trainererfahrung ist die Erkenntnis, dass ich immer mit Individuen trainiere. Jede Läuferin und jeder Läufer ist ein Unikat. Im Laufe von mehr als 30 Jahren habe ich vielleicht 2-3 Aktive kennengelernt, die in der Lage waren, meine eigenenTrainingsformen, qualitativ und quantitativ, eins zu eins verletzungsfrei und erfolgreich umzusetzen. Du musst mit Jeder und Jedem beinahe bei Null beginnen, um sie oder ihn erfolgreich trainieren zu können.
Die zweitwichtigse Erfahrung ist die Gleiche wie in der Kinderziehung, du darfst niemals Dank für deine Arbeit erwarten. Meist ist es so: Stellt sich der Erfolg ein, hat ihn der Athlet, kommt der Erfolg nicht, liegt es am Trainer. Natürlich gibt es Ausnahmen. Mit diesen, meist sehr starken Persönlichkeiten, erreichst du eine Gefühlsebene aus der dann Freundschaften entstehen können, die 20-30 Jahre oder ein Leben lang halten.
Es sind nämlich nicht nur die sportlichen Erfolge die eine gute Beziehung zwischen Sportler und Trainer ausmachen. Zu erleben, wie die meist jungen Schützlinge einem Vertrauen entgegenbringen, sich irgendwann an den Planungen beteiligen und am Ende selbständig entscheiden, das ist es, was ich immer erreichen will. Dazu muss man aber loslassen können. Dafür hat es sich dann aber auch gelohnt, Trainer zu sein.
Heinz erste Trainerjahre – (von lks.) mit Eckard Spieker, Heinz Uth, Bernd Hübner, Wolfgang Dunsch und Michael Heine.
Welche besonderen Eigenschaften zeichnen deiner Meinung nach einen guten Trainer aus?
Ein guter Trainer sollte wissen, wovon er redet. Er sollte alle Situationen des Sports selbst erlebt haben.
Ich denke, das ist wichtiger als jedes noch so gute theoretische Wissen. Denn ein guter Trainer ist häufig mehr als ein sportlicher Berater. Er kann Freund, Partner, Vaterersatz u.v.a.m. sein. Athleten und Athletinnen sind für mich wie gute Bücher. Wenn ich sie lesen will, muss ich sie öffnen. Je erfolgreicher ich mit Sportlern sein will, desto mehr muss ich von ihnen wissen. Ich muss sie studieren und nicht flüchtig oder sie nur quer lesen.
Wer sich darauf nicht einlassen will, muss nicht mit mir trainieren. Gute sportliche Leistungen sind nie nur ein Extrakt körperlicher Leistungsfähigkeit. Den vollständigen physischen und psychischen Bereich erkennen zu können und ihn möglichst optimal für eine Leistung zu nutzen, das unterscheidet den guten von einem weniger guten Trainer. Das gilt besonders im Amateurbereich, wo die Zeit sehr knapp ist.
Hast du spezielle Leistungsgruppen trainiert?
Natürlich habe ich starke Einzelathleten und Gruppen trainiert. Wir hatten in den achtziger Jahren beim SCC gute Marathonläufer. U.a. haben Talente wie W. Jackisch (2:19..Std.), und W. Weber (2:22..Std.) sowie weniger talentierte, doch kämpferisch starke Leute wie P. Greif und B. Hübner bei mir trainiert. Später beim LTC waren R. Strempel und A. Bilan gute 2:24/25..Std Leute.
Doch da ich im Laufbereich immer Amateur- und nie Halb- oder Profitrainer war, muss ich Leistung definieren. Es ist keine große Trainerkunst, ein Lauftalent, das über 10km unter 30 Min. läuft, über Marathon auf eine 2:18/2:20 Std. Zeit zu bringen. Doch einen weniger begabten, reinen Fleißläufer, der über 10km zwischen 32 und 33 Min. läuft, auf eine 2:25 Std. Zeit zu bringen, das ist große Trainerkunst. Das ist mir mehrmals gelungen, darauf bin ich stolz und halte mich deshalb auch für einen ziemlich guten Trainer.
Trotzdem habe ich meine größten sportlichen Erfolge nicht im reinen Laufbereich sondern im Mod. Fünfkampf erlebt. Als Heimtrainer und zuständiger Koordinator für den gesamten konditionellen Bereich der überaus erfolgreichen deutschen Fünfkämpferin Kim Raisner habe ich über beinahe 10 Jahre bewiesen, dass ich auch „die kurzen Strecken" kann. Ein fünfter Platz 2004 bei den Olympischen Spielen in Athen und Podiumsplätze bei Welt- und Europameisterschaften haben mir viel Anerkennung gebracht. Doch das ist eine andere Geschichte.
Trainer beim SCC: (von lks.) – Heinz Uth, Eckard Spieker, Bernd Hübner, Andreas Schierarend, Wilfried Jackisch und Dieter Gathmann.
Im Verlaufe der letzten Jahre hat sich vieles im Laufsport verändert, wie stehst du dazu?
Die Veränderungen im Laufsport nehme ich hin, obwohl die heutigen Veranstaltungen nicht mehr meine Welt sind. Es sind Events für die breite Masse und für die Veranstalter, die viel Geld damit verdienen. Ich halte Laufen in der Form nicht für leistungsfördernd. Für mich hat schnelles Laufen auch etwas mit Kunst und Ästhetik zu tun. Ein Männer-Marathonläufer sollte mindestens 3:00 Std. laufen können, damit es koordinativ einigermaßen gut aussieht. Anstelle von Marathon-Gehen um oder über 3 ½- 4 Std., kann man gleich Golf spielen oder Kegeln gehen. Nur Laufen sollte man es nicht nennen. Doch es ist wie im richtigen Leben, jede Zeit hat ihre Veranstaltungen und jede Veranstaltung hat ihre Zeit.
Du bist eines der Gründungsmitglieder des LTC, würdest du heute noch einmal einen Verein gründen?
Ich war sogar der Initiator dieser Vereinsgründung. Schließlich war ich im LTC über 10 Jahre erster Vorsitzender und Trainer in Personalunion. Doch den Geist des LTC haben dann alle 18 Frauen und Männer der ersten Stunden geprägt. Es war keine leichte Entscheidung, sich vom SCC zu lösen. Dazu muss man wissen, dass ich, neben Horst Milde und Helge Ibert, einer der drei Gründer des Berlin-Marathons war.
Ich war jahrelang zuständig für die gesamte Logistik des medizinischen Bereiches und für alles rund um die Streckenführung. Außerdem habe ich, zusammen mit Dr. W. Heepe, über viele Jahre die monatlich stattfindenden Läuferforen initiiert. Das bedeutet, mein Weggang hat Spuren und Narben hinterlassen. Einige sind bis heute nicht geheilt. Trotzdem, mit den gleichen Leuten und in derselben Situation, würde ich den LTC wieder gründen.
Leider hat sich unser Verein inhaltlich auch verändert. Ich denke, mit den heutigen Mitgliedern, vor allem mit einem Teil der Männer, würde ich diesen Schritt nicht noch einmal gehen. Bei vielen fehlt mir die Identifizierung mit dem Verein. Sie wollen laufen, mehr nicht. Für mich lebt der LTC nicht allein von sportlichen Erfolgen, die haben andere Vereine auch. Er lebt von Ideen und Initiativen über das reine Laufen hinaus. Nur ein Sven, mit einer tollen Web-Seite und engagierte Frauen, das ist zu wenig. Schade, sehr schade.
Wann und warum hast du deine Trainerkarriere beim LTC beendet?
Ziemlich genau im Jahr 2005. Meine Trainerlaufbahn war in den Jahren von 1998 bis 2005 eine Art Doppelfunktion. Einerseits habe ich das LTC-Training geleitet, doch zusätzlich habe ich, immer intensiver, das Training von Kim Raisner übernommen. Erstmals hatte ich als Trainer die Chance, eine Athletin der Weltspitze auf Olympiaden und internationale Meisterschaften vorzubereiten. Eine unglaublich reizvolle Arbeit, bei der ich selbst viel lernen konnte und musste.
Nach dem 5. Platz bei der Olympiade 2004 in Athen, hingen wir noch ein Jahr mit erfolgreichen Beteiligungen bei Europa- und Weltmeisterschaften ran. Kim hörte danach auf und wurde Bundestrainerin für den Mod. Fünfkampf. Ich dachte ebenfalls, es reicht, das ist der richtige Zeitpunkt und beendete meine offizielle Trainerfunktion.
Derzeit leitest du beim LTC wieder das Frauentraining, warum und was bewegte dich dazu?
Ich habe eigentlich nie ganz aufgehört. Einige Frauen und Männer des LTC haben mir weiterhin vertraut und tun das noch immer. Ich habe für sie Trainingspläne geschrieben und sie auch betreut. Direkt beim Training bin ich wieder gelandet, weil wir zwar einige Frauen, doch keinen speziellen Frauentrainer haben. Der Wiederbeginn hat sich gelohnt, die Gruppe vergrößert sich ständig und agiert mit Erfolg in der Berliner Laufszene. Solange mir Vertrauen entgegengebracht wird und mir das Training Spaß macht, werde ich mich der Herausforderung stellen.
+++ Ein Überblick – Vergangenheit und Zukunft +++
Gut 2/3 deines Lebens hast du dich im Laufsport bewegt. Was bedeutet Laufen für dich?
Dem Laufsport habe ich viel zu verdanken. Durch ihn habe ich mich besser kennengelernt. Vor allem habe ich meine körperlichen und mentalen Fähigkeiten ausloten können. Laufen ist nicht der Kampf Mann gegen Mann oder Frau gegen Frau, sondern immer der gegen die eigene Wand. Gegen den manchmal 42km lang lauernden „Schweinehund". Du musst stundenlang hellwach sein. Niemand kann dir wirklich helfen, und so bleibt alles absolut fair und demokratisch. Der Lauf gehört auch deshalb zu meinem Leben wie Essen und Trinken. Es ist gleichsam ein großer Teil meines Lebensstils und meiner Lebensqualität geworden. Das möchte ich anderen gerne vermitteln. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Dezember 1990: (von lks.) Heinz Uth, Stephan Freigang, Steffen Dittmann, Uwe Coch und Rainer Wachenbrunner beim Fukuoka Marathon in Japan.
Hast du als Trainer noch Wünsche und Ziele?
Meine Ziele und Wünsche waren und sind immer eindeutig. Ich wünsche mir Ahtletinnen und Athleten, die ihr Potential ausschöpfen können und wollen. Das ist bei Amateuren und in der heutigen Zeit nicht leicht und keine Selbstverständlichkeit. Es sollten Frauen und Männer sein, die sich nicht am schlechten Berliner Niveau orientieren, sondern über diesen Tellerrand blicken. Dabei ist es mir egal, ob das in den Haupt- oder in den Altersklassen geschieht. Wichtig ist mir, dass sie zu den 10-20 besten Deutschen gehören wollen. Dies sind realistische Ziele, die ich auch so an den LTC in seiner Gesamtheit weitergeben möchte.
+++ Zum Schluss, wenn du gestattest, noch 2 Fragen zu deinem Privatleben +++
Welches waren und sind, neben dem Laufsport, deine Hobbys und/oder Interessen?
Ich habe einige Hobbys und Interessen, in die ich viel Herzblut investiere und die mir immer wichtig waren und noch immer sind: Mein konsequenter Einsatz für die Schwächeren in unserer Gesellschaft, hier besonders für Lesben und Schwule, aber auch in der Anti-Gewalt-Arbeit überhaupt. Für dieses Engagement bin ich auch mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und dem Rainbow-Award ausgezeichnet worden.
Ich habe großes Interesse an der bildenden Kunst und bevorzuge hier den modernen Realismus. Natürlich mag ich die Kultur und den Lebensstil Italiens sehr. Es ist nicht zufällig mein zweiter Wohnsitz. Ich bin auch immer dabei, wenn es darum geht, Doping beim Namen zu nennen. Dabei schrecke ich auch nicht vor großen Namen wie denen der Lauf-Lügenbarone Baumann, Franke oder Kallabis zurück. Ebenfalls zeige ich Flagge, wenn es um Widerstand gegen sportpolitisch fragwürdige Ziele und Projekte geht. Wie zum Beispiel die geplanten oder durchgeführten Olympiaden in Berlin und Peking.
Was war und ist dir dabei immer wichtig?
Vor allem ist mir meine Unabhängigkeit wichtig. Das ist auch der Grund dafür, dass ich seit vielen Jahren alles ehrenamtlich mache. Niemand kann mich also mit materiellen Dingen unter Druck setzen. Wenn ich von einer Sache überzeugt bin, setze ich mich mit allem, was mir möglich ist, ein. Ich mag keine halben Sachen. Ich kämpfe ungern im Hintergrund, sondern zeige mich gern in der ersten Reihe. Dabei provoziere ich häufig, bewege mich aber überwiegend im Rahmen des Kategorischen Imperatives.
Mein Lieblingsmotto, das ich gerne weitergebe lautet: Es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können!
„Lieber Heinz, für das offene Interview und die Bereitstellung, der privaten Fotos, möchten wir dir herzlichst danken. Sicherlich hast du in all den Jahren rund um die Berliner und Brandenburgische-Laufszene Akzente setzen können. Dafür danken wir dir und sprechen unsere Anerkennung aus.
Für deine weitere Zukunft darf und möchte ich dir an dieser Stelle alles Gute, Glück, Erfolg, Spass und Freude am Leben, bei bester Gesundheit wünschen!"
Sven Kersten (LTC Berlin)