Happy Birthday, Mr. President – Werner von Moltke feiert 75. Geburtstag

Laut Enzyklopädie ist ein „Hansdampf in allen Gassen“ jemand, der aktiv, vielseitig und umtriebig ist – ein „Tausendsassa“. Die umgangssprachliche Erklärung hätte auch mit einem Namen beschrieben werden können: Werner Graf von Moltke, der am 24. Mai 2011 seinen 75. Geburtstag feiert.

Der ehrenamtliche Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes ist nahezu 365 Tage im Jahr unterwegs, um seine Verpflichtungen zu erfüllen. Einen Großteil nimmt dabei der Volleyball-Verband ein, dem von Moltke seit 1997 vorsteht. Doch „nur“ Volleyball hätte von Moltke in diesen Jahren nicht ausgelastet. Der „Graf“ war zudem noch lange Jahre im Vorstand des Bundesausschusses Bereich Leistungssport im DSB (seit 1991 bis 2006), veranstaltete über 20 Jahre lang den „Club der Besten“ (ab 1984) und charterte 2004 die „AIDAaura“, das deutsche Olympiaschiff für Athen.

„Sport hat immer mein Leben bestimmt. Dies war sowohl in meiner sportlichen als auch beruflichen Karriere sowie in meiner Funktionärslaufbahn so“, sagt von Moltke. Vielen ist der Name insbesondere aus der Leichtathletik bekannt: Werner von Moltke war einst Deutschlands bester Zehnkämpfer, war Olympia-Teilnehmer 1968 in Mexiko, wurde 1966 Europameister und 1962 Vize-Europameister, gewann vier Deutsche Meisterschaften und war der erste deutsche Athlet, der die magischen 8.000 Punkte knackte.

Nach der Beendigung seiner Leistungssport-Karriere 1972 avancierte er bei adidas zum Sportdirektor (bis 1992) und knüpfte dort zahlreiche Kontakte. Diese Kontaktpflege zahlt sich in der Vergangenheit wie in der Gegenwart aus, wenn von Moltke wieder Mal eine große Sache plant. Dies war beim Deutschen Leichtathletik-Verband so, für den er von 1989-1997 als Vize-Präsidenten wirkte und maßgeblich an der Bewerbung und der Organisation für die herausragende Leichtathletik-Weltmeisterschaft 1993 in Stuttgart zuständig war. Und dies setzt(e) sich beim Deutschen Volleyball-Verband fort, für den der umtriebige Präsident die Frauen-Weltmeisterschaft 2002, die Männer-Europameisterschaft 2003, die Beach-Volleyball Weltmeisterschaften 2005, unzählige Olympia-Qualifikationsturniere oder – als neuester Coup – die Frauen-EM 2013 nach Deutschland holte. „Der Zuschlag und die Ausrichtung dieser großen Events waren sicherlich die hervorstechendsten Dinge meiner bisherigen Amtszeit im Volleyball-Verband. Dies ist natürlich nur in einem geschlossen Verband mit einem funktionierenden Vorstand und einer anpackenden Geschäftsstelle zu bewerkstelligen“, so von Moltke.

Nach den mäßigen Erfolgen bei den Olympischen Spielen in Athen und Peking wünscht sich von Moltke für den deutschen Sport für London 2012 „viele Medaillen und eine Rückkehr als viertbeste Sportnation in der Welt.“ Der größere Wunsch zielt aber in Richtung Volleyball, wie von Moltke einräumt: „Da bin ich egoistisch. Ich hoffe, dass wir uns mit den Hallen-Frauen- und Männern sowie den Beach-Teams für London 2012 qualifizieren und dort auch Medaillen gewinnen. Denn ohne den sportlichen Erfolg können kaum Erfolge bei der Sponsoren-Akquise erzielt werden.“

Der Rotweinliebhaber und Sportfan Werner von Moltke macht viel (Buch geschrieben „Meine Kämpfe, meine Siege“ / Lied gesungen „Zehnkampf ist mein Leben“), erreicht viel und eckt mit seiner ehrlichen, natürlichen und manchmal stürmischen Art auch an. Die Mitarbeiter auf der DVV-Geschäftsstelle können so manches Lied davon singen…

Die Erfolge geben dem zweimaligen Zweiten bei der Wahl zum Sportler des Jahres (1962 + 1966), dem Träger des Silbernen Lorbeerblattes (1967) jedoch recht. Dies unterstrich 2004 der damalige Bundesinnenminister Otto Schily, der über den „Tausendsassa“ von Moltke sagte: „So einen positiv verrückten und durchsetzungsstarken Präsidenten wünsche ich mir auch für andere Sportverbände.“

Am 24. Mai 2011 feiert der „erste Volleyballer Deutschlands“ seinen 75. Geburtstag. Alle Volleyballer gratulieren herzlich, wünschen eine schöne Feier und weiterhin alles Gute.

Quelle: Deutscher Volleyball-Verband