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Hannelore Reusch – Vom Sportabzeichentraining zur „Rekordlerin“ im Jubilee-Club des Berlin-Marathon – Horst Milde stellt vor.
Mehrfach haben wir auf dieser Seite in der letzten Zeit über die Mitglieder vom Berlin-Marathon Jubilee-Club berichtet, insbesondere von der Männern, so von Bernd Hübner, der jahrelang der Primus im Jubilee-Club Marathon-"Rekordler" war, jetzt von Wilfried Köhnke mit 36 Teilnahmen eingeholt wurde.
Die Frauen holen jetzt langsam auf, mit jeweils 29 Teilnahmen in der Erfolgsliste sind es jetzt ebenfalls zwei Läuferinnen, die sich den 1. Rang teilen. Regina Sowinski und Hannelore Reusch haben schon eine erfolgreiche Serie "hingelegt" – und werden diese, wenn es die Gesundheit zuläßt, am 30. September 2012 beim 39. Berlin-Marathon dabei sein – und den "ihren" 30. vollenden.
Hannelore Reusch – ewige Startnummer beim Berlin-Marathon "F 103" – hat ihren Weg vom 2000 m Sportabzeichen-Lauf zum Marathon selbst beschrieben, ein Beispiel für eine erst mutige aber dann konsequente und überlegte Herangehensweise an das "Abenteuer" Marathon. Sie schreibt "Eine Herausforderung, die alles abverlangt und nach dem Zieldurchlauf unvergleichbare Zufriedenheit gibt…."
Für den "ihren" 30. Berlin-Marathon am 30. September 2012 wünschen wir ihr ein gesundes Ankommen.
Horst Milde
Hannelore Reusch und ihr Weg zum Marathon
"Seit 1983 bestimmt oft das Laufen meinen Tagesablauf. Und hoffentlich geht das auch noch lange weiter so. Wie es dazu kam? Das ist eine fast unglaubliche aber wahre Geschichte!
1980, ich war 41 Jahre alt, erzählte mir eine Bekannte aus der Gymnastikgruppe vom Sportabzeichen und machte mich neugierig.. Am 28.07.1980 ging ich zum Dominikus-Sportplatz in Schöneberg und schaffte fast problemlos alle erforderlichen Übungen. Sehr schwer fiel mir allerdings der 2000-m-Lauf. Nach den fünf Sportplatzrunden war ich fix und fertig, ging aber zufrieden nach Hause und kam mir ziemlich sportlich vor.
In den zwei darauf folgenden Jahren war ich daran interessiert, die Sportabzeichenprüfung zu wiederholen, fürchtete mich aber schon vorher vor der 2000-m-Übung. Es klappte wieder alles sehr gut, der lange Lauf aber war jedes Mal ebenso lange Quälerei und ich brauchte wiederum viel Zeit bis ich mich erholt hatte.
1983, ich hatte nun wieder die Absicht die Sportabzeichenprüfung zu machen, kam mir die eigentlich nahe liegende Idee, für den 2000 m Lauf vorher zu trainieren. Am 03. Februar ging ich zum Sportplatz und lief drei Runden. Drei Tage später wurde die Rundenzahl auf vier erhöht, drei weitere Tage später wiederum um eine Runde, Und nun ging es so weiter. Jetzt wollte ich wissen, wie weit ich mich steigern konnte, unabhängig von den fünf „Pflichtrunden“ für das Sportabzeichen.
Das erwarb ich ziemlich problemlos in nun jeder Disziplin im Mai, lief aber zwei mal wöchentlich Runden auf dem Sportplatz mit ständig steigender Anzahl. Inzwischen war ich an einem „Test“ in Form eines Wettkampfes interessiert und lief am 17. April 1983 den Mini-Marathon des SCC mit. Leider habe ich von diesem Ereignis keine notierte Laufzeit. Ich habe in Erinnerung, dass die Strecke 13 km lang war.
Die Sportplatzrundenlauferei baute ich weiter aus, nun mit dem verwegenen. „Fernziel“ Marathon. Am 27.08.1983 lief ich 80 (!) Runden ohne Pause, das sind 32 km und wagte nun, mich für den Berlin-Marathon im September anzumelden. Am 25.09.1983 kam ich nach vier Stunden sechzehn Minuten glücklich und gesund durchs Ziel und laufe seitdem jeden Berlin-Marathon mit. Ab und zu auch einen in einer anderen Stadt oder im Ausland.
Die Faszination eines solchen Laufes ist für mich unverändert die gleiche geblieben. Eine Herausforderung, die alles abverlangt und nach dem Zieldurchlauf unvergleichbare Zufriedenheit gibt..
Die Art und Weise wie ich mich für meinen ersten Marathon vorbereitet habe, ist sicher nicht empfehlenswert. Man sollte sich viel mehr Zeit dafür nehmen. Aber das Ziel einmal Marathon zu laufen ist unvergleichlich lohnend!
Inzwischen trainiere ich natürlich längst nicht mehr auf dem Sportplatz, kenne dafür den Berliner Grunewald auswendig und für Läufer empfehlenswerte andere Strecken sehr gut. Wie der Berlin-Marathon wird auch die Sportabzeichenprüfung jedes Jahr wiederholt. Und die Übung , die ich dabei besonders locker schaffe, ist der 2000-m-Lauf!
Januar 2012
Inzwischen sind mehr als 13 Jahre vergangen. Am 30. September 2012 laufe ich meinen 30. Berlin-Marathon. Insgesamt bin ich in Deutschland und auch weltweit bis zu diesem Termin die 42,195 km 45-mal gelaufen.
Je älter ich werde umso schöner ist für mich jeder Zieleinlauf.
Ich werde in diesem Jahr 74 und hoffe, dass ich am 30. September 2012 gesund durchs Ziel laufe – und das nicht zum letzten Mal"!
Hannelore Reusch
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