Symbolbild - Hamburger Elbphilharmonie - Foto: Horst Milde
Hamburg ist bereit für ein großes Rennen: Katharina Steinruck jagt speziellen Rekord
Hamburg ist bereit für ein weiteres großes Marathonrennen. Während sich an der Spitze sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen eine Jagd auf die Streckenrekorde abzeichnet, geht es für die voraussichtlich stärksten deutschen Athleten, Katharina Steinruck und Sebastian Hendel, um besondere persönliche Bestzeiten.
Mit Rabea Schöneborn, Kristina Hendel und Tom Gröschel sind drei weitere deutsche Topläufer beim 38. Haspa Marathon Hamburg, der am Sonntag um 9.30 Uhr gestartet wird, dabei.
Rahmenwettbewerbe hinzugerechnet, verzeichnen die Veranstalter eine Rekorde-Meldezahl von 38.210 Athleten. 15.000 von ihnen wollen die 42,195 km laufen. „Der Haspa Marathon Hamburg ist eine großartige Werbung für unsere Stadt. Und mit diesem Rennen setzen wir unseren Slogan der ,Active City’ perfekt um“, sagte der Hamburger Sport-Staatsrat Christoph Holstein, der in diesem Zusammenhang auf den großen Motivations-Wert des Rennens verwies: „Hier sind Spitzen- und Breitensport vereint und damit gelingt es, Menschen zum Sporttreiben zu motivieren.“
Hochklassigen Sport und Breitensport so erfolgreich miteinander zu kombinieren, ist für den Chef-Organisator Frank Thaleiser natürlich selbstverständlich, aber auch eine Verpflichtung aus der Historie des Rennens heraus. „Ich glaube, wir setzen die Geschichte des Haspa Marathon Hamburg auch im Sinne von Wolfgang Kucklick fort, der nun nicht mehr dabei sein kann“, erinnerte Frank Thaleiser an den ersten Veranstaltungsleiter. Wolfgang Kucklick, der Ende des vergangenen Jahres im Alter von 89 verstarb, organisierte 1986 die Premiere und war bis 1996 Chef des Rennens.
Kenias Titelverteidiger und Streckenrekordler Bernard Koech könnte am Sonntag seine Kursbestzeit von 2:04:09 Stunden angreifen, während auch die äthiopische Top-Favoritin Gotytom Gebreslase eine Zeit im Bereich des Kursrekordes von 2:17:23 erreichen könnte. „Wir können nicht jedes Jahr davon ausgehen, dass wir Streckenrekorde sehen. Aber wenn alles zusammen passt, sind wieder hochklassige Zeiten in diesen Bereichen möglich“, sagte Frank Thaleiser.
Einen anderen, besonderen Rekord jagt Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt), die sich in Osaka im Januar auf 2:24:56 verbessert hatte. „Wenn ich jetzt 22 Sekunden schneller laufe, habe ich den Familien-Rekord gebrochen – das ist das Ziel“, sagte die Katharina Steinruck, deren Mutter und Trainerin Katrin Dörre-Heinig vor fast auf den Tag genau 25 Jahren den Hamburg-Marathon mit 2:24:35 gewonnen hatte. Diese Zeit der Olympia-Dritten von 1988 war lange auch der deutsche Rekord. „Es wird langsam Zeit, dass Katha meine Bestzeit unterbietet“, sagte Katrin Dörre-Heinig.
Anders ist die Situation für Rabea Schöneborn (SCC Berlin/Bestzeit: 2:27:03) und Kristina Hendel (LG Braunschweig/2:27:29). „Das wichtigste ist, ich gehe gesund an den Start“, sagte Rabea Schöneborn, die rund ein Jahr lang Verletzungs- und Krankheitsprobleme behinderten. „Es geht am Sonntag nicht um Normen oder Bestzeiten. Ich werde nicht zu viel Risiko eingehen und versuchen, so wie früher, hinten raus schneller zu werden.“
Obwohl die Vorbereitung für Kristina Hendel (LG Braunschweig) nicht ganz optimal lief, will sie versuchen, mit der Gruppe zu laufen, die eine 2:26:30-Zeit anstrebt. „Ich habe gestern erfahren, dass ich durch Post Covid beeinträchtigt bin und das erklärt, warum es teilweise nicht so gut lief. Aber ich möchte dran bleiben, auch wenn ich am Ende ein, zwei Minuten langsamer bin“,sagte Kristina Hendel, die vor zwei Jahren in Hamburg ihre Bestzeit von 2:27:29 gelaufen war.
Von Tempomacher-Diensten abgesehen, läuft das Ehepaar Hendel erstmals im selben Marathon. Für Sebastian Hendel (LG Braunschweig) geht es in Hamburg um eine Zeitbarriere: „Mein Ziel ist es, die 2:10 Stunden zu unterbieten. Das Training lief zuletzt gut und ich werde mich einer Gruppe anschließen, die den Halbmarathon in 64:00 Minuten laufen möchte“, sagte Sebastian Hendel, der eine Bestzeit von 2:10:14. Nicht weit weg von dieser Zeit liegt der persönliche Rekord von Tom Gröschel (TV Fiko Rostock/2:11:02), der ebenfalls am Sonntag startet.
Für den sportlichen Veranstaltungsauftakt sorgen am morgigen Sonnabend 12.000 Kinder und Jugendliche, die, verteilt auf vier Läufe, ab 8.30 Uhr beim ausgebuchten Nachwuchslauf „Das Zehntel“ starten.
Seit Freitag, 12.00 Uhr läuft die Startnummernausgabe im Rahmen der Marathon Hamburg Expo in der Halle A3 der Hamburg Messe & Congress.
Jörg Wenig / MHV