
Max Heß und Malaika Mihambo - Foto: DLV/© Stefan Mayer
Hallen-EM 2025 in Apeldoorn – Malaika Mihambo und Max Heß führen deutsches Team für Apeldoorn an
In einer gemeinsamen Sitzung hat das deutsche Leichtathletik-Team am Mittwoch die heiße Phase der Hallen-EM 2025 in Apeldoorn eingeläutet. Als Teamkapitäne richteten auch Dreispringer Max Heß und Weitspringerin Malaika Mihambo Worte an die Mannschaft.
Ein großer Teil der deutschen Leichtathletik-Nationalmannschaft ist inzwischen in Apeldoorn (Niederlande) eingetroffen, weitere folgen am Donnerstag, wenn um 18:20 Uhr der erste Wettbewerb der Hallen-EM startet.
Am Vorabend der Meisterschaften kamen am Mittwoch die bisher anwesenden Athlet:innen, Trainer:innen und Betreuer:innen zusammen, um sich gemeinsam auf die Titelkämpfe einzustimmen und letzte wichtige Informationen auszutauschen.
DLV-Vorstand Leistungssport Dr. Jörg Bügner begrüßte das Team und stellte alle Mannschaftsmitglieder vor, die in der Betreuung der Athlet:innen einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg leisten. Voran stellte er dieses Mal die Trainerinnen und Trainer: „Ohne Trainerinnen und Trainer kein Erfolg. Dies ist in unserer heutigen Zeit wichtiger denn je zu betonen“, stellte er heraus. Zugleich konnte er mit den Mehrkämpfern Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern) und Marcel Meyer (Hannover 96), Hürdensprinter Gregory Minoué (TV Kalkum-Wittlaer) und Kugelstoßer Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen) vier Athlet:innen neu im Kreise der A-Nationalmannschaft willkommen heißen.
Als Teamkapitäne der DLV-Auswahl wurden Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) und Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) präsentiert. „Wenn ihr es bis hierher geschafft habt, dann liegt schon jetzt eine gute Saison hinter euch. Und wenn ihr noch nicht ganz zufrieden wart, dann habt ihr jetzt noch einmal die Chance euch zu steigern“, sagte Mihambo, die vor ihrer vierten Hallen-EM-Teilnahme steht. „Wir sind ein Team. Ich wünsche mir, dass wir die anderen in der Halle unterstützen, wenn wir selbst mit unseren Wettkämpfen fertig sind.
Früher waren wir eine gelbe Wand – jetzt soll es eine schwarze sein“, sagte Heß in Anlehnung an die neue Nike Nationalmannschaftskleidung. Er startet bei seiner sechsten Hallen-EM, bisher konnte er viermal Bronze gewinnen.
Silke Bernhart – Deutscher Leichtathletik-Verband (DLV)
1.500 Meter Vorlauf
Robert Farken mit Mut und dem Quäntchen Glück
Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig) ist mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen nach Apeldoorn gereist. Das demonstrierte er in seinem Vorlauf von Anfang an. Der Leipziger setzte sich mutig an die Spitze und kontrollierte das Feld. Auch die Tempoverschärfung des Spaniers Mohamed Attaoui, immerhin Fünfter der Olympischen Spiele, konnte er mitgehen. Gemeinsam mit dem Portugiesen Isaac Nader und besagtem Spanier schien Robert Farken, der die Deutschen Hallenmeisterschaften erkältet verpasst hatte, der Konkurrenz bereits enteilt zu sein.
Doch da kam Paul Anselmini aus Frankreich auf der Zielgeraden angeflogen und warf sich für das bloße Auge zeitgleich mit Farken und Attaoui ins Ziel. Als Laufsieger war Nader in 3:42,32 Minuten im Ziel. Dahinter hieß es kurz zittern, denn nur drei Athleten pro Lauf qualifizierten sich direkt fürs Finale. Robert Farken konnte schließlich aufatmen: In 3:42,53 Minuten, sechs Hundertstel hinter dem Franzosen und zwei vor dem Spanier, kann der Leipziger für das Finale planen.
Der Endlauf wird am Freitag leider ohne den zweiten DLV-Teilnehmer Marius Probst stattfinden. Der Wattenscheider positionierte sich in seinem Rennen anfangs günstig, blieb in Schlagdistanz zur Führungsgruppe. Doch während Titelverteidiger und Topfavorit Jakob Ingebrigtsen (Norwegen), der die meiste Zeit auf der letzten Position gelauert hatte, sich in den letzten Runden auf der Innenbahn nach vorne schob, musste der Deutsche Hallenmeister immer mehr abreißen lassen. In 3:37,49 Minuten hatte Ingebrigtsen leichtes Spiel, für Probst gab’s in 3:41,32 Minuten Rang sieben.
Stimmen zum Wettkampf
Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig)
„Ich bin sehr zufrieden! Man kann es im Nachhinein sagen: Es war mit Abstand der schwerste Vorlauf. Der Spanier steht nur mit 3:36 in der Liste, ich kenne den aber aus dem Training und weiß, was er eigentlich kann. Er war ja Fünfter bei den Olympischen Spielen. Ich bin froh, dass es so geklappt hat und dass ich es von vorne einigermaßen kontrollieren konnte. In der Halle kann man besser von vorne laufen, da ist es nicht wie draußen, wo du dich müde und mürbe machst. Gerade in so einer Halle, wo die Kurven so lang und die Geraden so kurz sind. In schnellen Rennen fehlt mir der schnelle Kick momentan. Deshalb bin ich froh, dass ich auf der Zielgeraden noch eine Position gutmachen konnte. Da ging es zumindest noch mal einen halben Gang hoch. Mit Zielen fürs Finale beschäftige ich mich morgen früh.“
Marius Probst (TV Wattenscheid 01)
„Ich hatte eigentlich die ganze Zeit eine gute Position. Ich habe mich auch gut gefühlt, aber ich konnte einfach nicht schneller laufen. Ich habe am Montag gemerkt, dass ich ziemliche Sprunggelenksschmerzen im linken Fuß habe. Ich war gestern und vorgestern hier noch beim Physio. Die haben auch gesagt, das ist ganz schön zu, und haben noch versucht, es frei zu machen. Heute Morgen beim Auftakt hat sich das nicht ganz so geil angefühlt, aber das blendet man aus. Ich habe beim Laufen gemerkt, dass ich nicht den harten Schritt gehen kann, weil ich mich links nicht gut abdrücken kann. Ab dem Moment, als Jakob an mir vorbei ist, hat mein Fuß gar nicht mehr mitgemacht. Ab dem Moment bist du mental so gebrochen, dass gar nichts mehr geht. Das ist jetzt ärgerlich beim Saisonhöhepunkt. Ich weiß nicht genau, warum das jetzt losging, vielleicht habe ich zu viele Hallen-Wettkämpfe gemacht. Jetzt gilt es, sich auszuruhen und das Gelenk in den Griff bekommen.“