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02
2024

Jean-Paul Bredau siegt über 400 m - DLV - Theo Kiefner

Hallen-DM 2024in Leipzig | Sonntag – Weltklasse-Weitsprung, Meisterschaftsrekorde, doppeltes Gold-Double für Gesa Krause

By GRR 0

Der dritte Tag der Hallen-DM in Leipzig brachte in der ausverkauften Quarterback Immobilien Arena absolute Top-Leistungen. Mit Olympiasiegerin Malaika Mihambo und Mikaelle Assani gab’s im Weitsprung gleich zwei Weltklasse-Resultate, auf der Bahn wurden zwei Uralt-Meisterschaftsrekorde geknackt.

Als Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) am Sonntagnachmittag in der Quarterback Immobilien Arena in Leipzig gefordert war, zeigte sie ihre ganze Klasse. Die Weitsprung-Olympiasiegerin konterte im zweiten Versuch mit 6,83 Metern die Weltklasse-Weite von 6,81 Metern von Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) und steigerte sich dann im dritten Versuch gar auf 6,93 Meter.

Zwar konnte auch Mikaelle Assani noch einen draufsetzen und flog direkt im Anschluss auf 6,91 Meter. Vorbei kam sie an der zweimaligen Weltmeisterin aber nicht mehr. So war der „siebte Streich“ in der Halle von Malaika Mihambo perfekt.

Weiter als die beiden Weltklasse-Weitspringerinnen sprangen in den vergangenen 30 Jahren keine Athletinnen bei Deutschen Hallenmeisterschaften. Gleichzeitig übertrafen beide die direkte Olympia-Norm für Paris von 6,86 Metern und sortierten sich in der Weltjahresbestenliste auf Platz zwei und vier ganz weit oben ein.

„Es war ein tougher Wettkampf, aber es hat Spaß gemacht. Konkurrenz belebt das Geschäft. Irgendwann bin ich gut in den Anlauf reingekommen, dann hat es gepasst. Insgesamt sind es gute Aussichten für den Sommer. Am nächsten Freitag springe ich noch beim ISTAF in Berlin. Dann geht’s in die Vorbereitung für den Sommer mit vielen Höhepunkten“, sagte Malaika Mihambo nach ihrem erneuten Gold-Coup.

Marius Probst überrascht Robert Farken

Im 1.500-Meter-Finale trat Lokalmatador Robert Farken drei Runden vor Schluss aufs Gaspedal. Der Leipziger hatte unter dem Jubel der Fans mit seinem Antritt das Feld komplett gesprengt. Nur Marius Probst (TV Wattenscheid 01) konnte dem Top-Favoriten folgen. 300 Meter vor dem Ziel war Robert Farken zwei, drei Schritte voraus. Doch Marius Probst ließ sich nicht abschütteln und zog auf der Zielgeraden noch am Leipziger vorbei.

Als die Uhr im Ziel 3:36,36 Minuten anzeigte, konnte es Marius Probst selbst nicht fassen. Denn damit steigerte der Wattenscheider nicht nur seine Bestzeit um dreieinhalb Sekunden, sondern auch den 32 Jahre alten Meisterschaftsrekord von Dieter Baumann um anderthalb Sekunden. „Ich bin absolut sprachlos. Ich konnte auf der Zielgeraden noch einmal die letzten Kräfte mobilisieren. Vielen Dank für das geile Rennen“, jubelte Marius Probst im Ziel.

Hinter dem Wattenscheider musste sich Robert Farken (3:37,20 min) knapp geschlagen geben. „Ich habe mich eigentlich sehr gut gefühlt und gute Beine gehabt. Ich war sehr selbstbewusst, dass ich das hier kontrolliert gewinnen kann. Jetzt wurde ich eines Besseren belehrt. Das gibt ein bisschen mehr Wachsamkeit für den Sommer“, so Robert Farken.

Jean Paul Bredau steigert 43 Jahre alten Meisterschaftsrekord

Keine 45 Minuten nach dem ersten Meisterschaftsrekord war die zweite Uralt-Bestmarke Geschichte. Jean Paul Bredau (SC Potsdam) ging das 400-Meter-Finale mit 21,58 Sekunden für die erste Runde extrem schnell an und baute seinen Vorsprung weiter aus. Zwar wurden auf den letzten 50 Metern die Beine schwerer, doch Jean Paul Bredau landete mit 45,95 Sekunden eine Punktlandung. Denn damit verbesserte er den 43 (!) Jahre alten Meisterschaftsrekord von Hartmut Weber, der dem Deutschen Meister passenderweise die Medaille überreichte, um eine Hundertstelsekunde.

„Es war supertoll, vor diesem Publikum zu laufen. In der Halle muss man als Erster reingehen und das war der Plan, der auch aufgegangen ist“, jubelte Jean Paul Bredau nach seinem Rekordrennen. Genauso groß war die Freude bei seinem Vereinskameraden Tyrel Prenz. Der steigerte sich innerhalb von vier Wochen um mehr als eine Sekunde auf 46,50 Sekunden. Das war Silber wert. Bronze ging an Marc Koch (LG Nord Berlin; 46,85 sec). Der probierte auf der Zielgeraden noch einmal alles, kam aber nicht mehr an Tyrel Prenz vorbei.

Gesa Krause mit Arbeitssieg

Das 1.500-Meter-Finale der Frauen war von Positionskämpfen und viel Gerangel geprägt. Davon ließ sich Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) nicht aus der Ruhe bringen, übernahm auf der letzten Runde die Spitze und setzte sich in einem spannenden Finale mit 4:24,31 Minuten knapp durch. Nach ihrem Sieg am Samstag über 3.000 Meter machte die Deutsche Hindernislauf-Rekordlerin damit ihr Gold-Double in Leipzig perfekt. Und das weniger als zehn Monate nach der Geburt ihrer Tochter Lola.

„Das war natürlich mein Ziel, hier zweimal zu gewinnen. Aber es war wahrscheinlich taktisch gesehen das schlechteste Rennen meiner Karriere. Leid tut es mir für Nele. Sie war die Jahresbeste und ist 250 Meter vor dem Ziel gestürzt“, hatte Gesa Krause auch sofort einen fairen Blick auf die Konkurrenz. Zwar kam die gestürzte Nele Weßel (TV Waldstraße Wiesbaden) auf der letzten Runde noch einmal an die Führenden heran. Doch für eine Medaille sollte es knapp nicht mehr reichen. Mit 4:24,78 Minuten fehlten ihr zwei Zehntelsekunden zum Podest.

Einen weiteren Doppelsieg in der Arena von Leipzig feierte Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar): Nach der Titelpremiere über 60 Meter feierte sie am Tag drauf über 200 Meter ihr bereits sechstes Hallen-DM-Gold. Weitspringer Simon Batz (MTG Mannheim; 8,01 m) begeisterte mit dem nächsten Acht-Meter-Sprung.

Zur vollständigen Meldung zu den Entscheidungen vom Sonntag…

Silke Bernhart – Deutscher Leichtathletik-Verband (DLV)
Referat Medien & Kommunikation

author: GRR