Er wurde damit zum ersten Läufer, der die klassische Distanz im Durchschnitt in einem Tempo von unter 3:00 Minuten pro Kilometer absolvierte. Damit war er auch der erste, der eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 20 Stundenkilometern erreichte.
Haile Gebrselassie und Irina Mikitenko wollen 35. Berlin-Marathon krönen – Ronaldo da Costa beim 25. und Paul Tergat beim 30. Jubiläum liefen Weltrekorde
Jubiläumsrennen waren zuletzt ein gutes Omen für die spitzensportlichen Resultate des Berlin-Marathons. Als vor zehn Jahren die 25. Auflage des größten und spektakulärsten deutschen Rennens über die 42,195 km gefeiert wurde, krönte Ronaldo da Costa die Veranstaltung. Der Brasilianer stürmte damals völlig überraschend zu einem Weltrekord. Ronaldo da Costa war nach 2:06:05 Stunden im Ziel, das damals noch auf dem Kurfürstendamm platziert war.
Er wurde damit zum ersten Läufer, der die klassische Distanz im Durchschnitt in einem Tempo von unter 3:00 Minuten pro Kilometer absolvierte. Damit war er auch der erste, der eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 20 Stundenkilometern erreichte.
Fünf Jahre später, bei der 30. Auflage des Rennens, schrieb der Sieger wieder ein Stück Leichtathletik-Geschichte. Paul Tergat gewann das Rennen in 2:04:55 Stunden. Der Kenianer erreichte damit als erster Läufer eine Zeit von unter 2:05 Stunden und sicherte sich einen Platz in den Geschichtsbüchern. Paul Tergat war damals auch der allererste, der in das neue Ziel am Brandenburger Tor einlief. Diese Weltrekorde konnte noch Horst Milde auf seinem ERfolgskontop verbuchen – jetzt ist sein Sohn Mark an der Reihe.
Es war im vergangenen Jahr Haile Gebrselassie, der diesen Weltrekord seines großen Rivalen Paul Tergat in Berlin verbesserte. Der Äthiopier lief auf der bekannt schnellen Strecke 2:04:26 Stunden. Jetzt kommt Haile Gebrselassie zur nächsten runden Veranstaltungs -Auflage zurück. Den 35. Berlin-Marathon mit der Rekordzahl von 40.827 Läufern aus 107 möchte er krönen mit der ersten Zeit unter 2:04 Stunden.
Haile Gebrselassies vielleicht stärkster Gegner in Berlin könnte am Sonntag ein Kenianer sein. Denn am Start stehen wird mit Charles Kamathi ein Läufer, der weiß, wie man die Äthiopier schlägt. Es ist jener Kamathi, der bei der WM 2001 in Edmonton überraschend 10.000-m-Weltmeister wurde und die Vorherrschaft der Äthiopier durchbrach. Viermal in Folge hatte Haile Gebrselassie zuvor diesen WM-Titel gewonnen, nun wurde er hinter Kamathi Dritter. Der Kenianer läuft erst seit relativ kurzer Zeit Marathon und hat sich in diesem Jahr in Rotterdam bereits auf 2:07:33 Stunden verbessert.
Drei weitere Läufer mit Bestzeiten unter 2:08 Stunden werden in Berlin am Start sein: Gudisa Shentema (Äthiopien/2:07:34), Toshinari Suwa (Japan/2:07:55) und der Berlin-Sieger von 2001, Joseph Ngolepus (Kenia/2:07:57). Zu beachten sein wird unter anderen sicher auch James Kwambai (Kenia/2:10:20), der 2007 in Boston Zweiter war. Aus deutscher Sicht wird es interessant sein, ob sich Falk Cierpinski (SG Spergau) weiter steigern kann. Der Sohn des Doppel-Olympiasiegers Waldemar Cierpinski hatte sich in Hamburg im April auf 2:15:48 verbessert und führt damit die deutsche Jahresbestenliste an.
Auch beim Frauenrennen könnte es jubiläums-gerechte Resultate geben. Im Mittelpunkt steht dabei Deutschlands neue Marathon-Weltklasseläuferin Irina Mikitenko (TV Wattenscheid).
Die Sensations-Siegerin des hochklassigen Flora London-Marathons im April könnte den Berlin-Marathon als erste Deutsche nach der Berlinerin Uta Pippig (1995) gewinnen. Zudem hat sie sicherlich das Potenzial ihren in London aufgestellten deutschen Rekord von 2:24:14 Stunden deutlich zu verbessern.
Vor einem Jahr in Berlin hatte sie sich bei ihrem Marathon-Debüt in Berlin lediglich der Äthiopierin Gete Wami geschlagen geben müssen. Auch am Sonntag kommt die voraussichtlich stärkste Gegnerin aus diesem Land: Askale Tafa Magarsa. Sie steigerte sich im Januar beim Dubai-Marathon auf 2:23:23 Stunden. Doch derartige Zeitbereiche sind auf jeden Fall auch für Irina Mikitenko erreichbar. „Ich bin sehr gut in Form und möchte am Sonntag gewinnen“, sagte die Läuferin, die am Sonnabend ihren 24. Geburtstag feiert.
Allerdings wird es für sie bereits der siebente Marathon in einer Zeitspanne von 24 Monaten. Stark einzuschätzen sind in Berlin zudem die beiden Kenianerinnen Rose Cheruiyot (2:25:48) und die Vorjahres-Dritte Helena Kiprop (2.26:27).
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