Blog
22
05
2013

BERN, 18MAI13 - Imposanter Lauf der Massen durch die Marktgasse anlaesslich des 32. Grand-Prix von Bern am Samstag, 18. Mai 2013, in der Berner Altstadt. Impression of the 32nd Grand-Prix of Berne, a very popular run through the old town of Berne, Switzerland, with almost 30'000 runners on Saturday, May 18, 2013. swiss-image.ch/Photo Andy Mettler

Haile Gebrselassie mit Master-Weltbestzeit beim Grand Prix von Bern – Heinz Schild berichtet

By GRR 0

25‘874 Klassierte und über 100‘000 Zuschauer an der Strecke. Nie zuvor in der 32-jährigen Geschichte des Grand-Prix von Bern, mobilisierte ein Läufer auf derart eindrückliche Weise die Massen. „Ein Mann als Ereignis“, titelte die ‚Neue Zürcher Zeitung‘.

Haile Gebrselassie krönte seinen magistralen Auftritt mit einer neuer Master-Weltbestzeit über 10 Meilen: 46:59.9.

10‘000 A5-Poster wurden an der Strecke verteilt: „Welcome in Bern! Let’s go Haile!“ – und Haile enttäuschte nicht. Den ersten Kilometer des spektakulären 10-Meilen-Rennens (16,093 km) absolvierte er in zu schnellen 2:38, km 5 in 13:47, km 10 in 28:39, doch am langen, schwierigen Berner „Hart Break Hill“, dem Aufstieg vom Bärenpark hinauf zum Rosengarten, kamen erstmals Probleme: „Es war ungewohnt schwierig!“ erklärte der Äthiopier am Ziel.

Dennoch senkte Haile Gebrselassie den „Master-Weltrekord“ um 26 Sekunden auf 46:59.9. Als bisherigen Rekordhalter führt die Association of Road Racing Statisticians Jackson K. Yegon.  Am 23. August 2003 lief der 42-jährige Kenianer am „Crime Festival of Races“ in Flint (Michigan) 47:26. In der Rangliste von 2003 ist er allerdings als Jackson Kipngo aufgeführt.

Gebrselassies Leistung gewinnt deshalb an Bedeutung, weil sie auf einer höchst anspruchsvollen Strecke erzielt worden ist. Zwar führen die „10 schönsten Meilen der Welt“ durch das UNESCO-Weltkulturerbe“, durch die historische Berner Altstadt. Die abwechslungsreiche Strecke weist aber 261 m Gesamtsteigung und 263 m Gefälle auf.

Hailes Medien-Marathon

Der 4-tägige Auftritt von Gebrselassie in Bern kam einem Marathon gleich: Am Donnerstag wurde er im Parlamentsgebäude von Bundespräsident Ueli Maurer empfangen, tags darauf ein Meeting mit ex-Bundespräsident Adolf Ogi, dem ehemaligen „UNO-Sonderberater für Sport im Dienste von Entwicklung und Frieden“, dazu kamen etliche Medienauftritte. Haile absolvierte diesen Marathon souverän als Botschafter für den Sport und gewann nicht nur Sympathien, sondern das Herz der Bernerinnen und Berner.

„Ich weiss, dass Bern 150‘000 Einwohner hat, doch es standen sicher 300‘000 an der Strecke“, schwelgte er sichtlich beeindruckt vom Ambiente entlang des Parcours. Dem zweitklassierten Kenianer Bernard Matheka nahm er über 2 ½ Minuten ab, Vitaliy Shafar aus der Ukraine wurde Dritter in 49:38. Als bester Schweizer klassierte sich Adrian Lehmann auf Platz 11. Nicht am Start war Viktor Röthlin wegen einer Sehnenscheiden-Verletzung.

Einen knappen kenianischen Sieg gab es im Rennen der Frauen: Cynthya Kosgei gewann in 55:42.5 vor Olena Burkosvska, 55:46 und Tetyana Vernyhor aus der Ukraine. Die 25‘524 Klassierten profitierten beim bedeutendsten Running-Event der Schweiz von viel Wetterglück. Tags zuvor goss es aus Kübeln, tags darauf kübelte es weiter.

Am Pfingstsamstag aber strahlte die Sonne und machte den 32. GP von Bern zu einem faszinierenden Läufer-Fest.

Heinz Schild

author: GRR

Comment
0

Leave a reply