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25
01
2010

In dem Streben nach Superlativen muss man auch im Emirat mittlerweile anerkennen, dass man sportliche Rekorde kaum kaufen kann, im Marathon erst recht nicht

Haile am Beginn einer neuen Karriere? Impressionen vom 11. Standard Chartered Dubai Marathon 2010 – Helmut Winter berichtet

By GRR 0

Auch beim dritten Anlauf haben sich die Hoffnungen der Veranstalter des Dubai-Marathons nicht erfüllt, die Krone des Straßenlaufs ins Emirat zu holen. Zwar lief Haile bis auf eine Sekunde genau die gleiche Zeit wie im September 2009 in der Sonne Berlins, der Weltrekord war aber nie gefährdet und verbleibt in Berlin.

Mit seinen drei Siegen in Serie hat es Haile damit dem Kenianer Wilson Kibet gleich getan, der die ersten drei Ausgaben des Dubaier Laufs gewann, allerdings auf einem ungleich höheren Niveau (Kibet: 2:12:21, 2:13:36,
2:13:04, Haile: 2:04:53, 2:05:29, 2:06:09).

In dem Streben nach Superlativen muss man auch im Emirat mittlerweile anerkennen, dass man sportliche Rekorde kaum kaufen kann, im Marathon erst recht nicht. Und so bleibt der mit einer Preissumme von insgesamt einer Million US-Dollar (und einer Rekordprämie über die gleiche Summe) „worlds richest marathon“ zwar das finanzielle Non-plus-ultra der Marathonszene, zu den Spitzenevents hat man aber damit noch lange nicht aufgeschlossen.

Der Abstand zur gestandenen Großveranstaltungen wie London, Berlin, New York oder Chicago ist nach wie vor erheblich.

Dabei sind in Dubai Fortschritte unverkennbar. Etwa 12000 Teilnehmer waren für die Läufe in Dubai gemeldet, von denen 6237 das Ziel eines 10 km Laufs erreichten und 1746 den Marathon beendeten. Im Marathon somit die erhoffte Steigerung, nach 800 und 900 Finishern in den Vorjahren geht es nach oben, der „Haile-Bonus“ scheint zu wirken. Ca. 50 Prozent der Starter kommen dabei aus den Emiraten. Nimmt man dann noch einen 3 km Fun Run dazu, von dem keine Zahlen vorliegen, waren ca. 10000 Teilnehmer auf den Beinen.

Erfreulich die Leistung von Dennis Mehlfeld aus Lübeck, der lange Zeit mit der Frauenspitze mitlief und in
2:26:13 16. und bester Deutscher wurde. Abgesehen von der Elite, ist allerdings das Niveau im Marathon in der Breite eher bescheiden, 35 Läufer unter 3 Stunden (incl. Eliteläufer) und ca. 180 unter 3:30 sind wenig beeindruckende Zahlen.

Bei der Elite sah das schon anders aus, zumal der Veranstalter wieder alles in Bewegung gesetzt hatte, den Weltrekord im Marathon der Männer nach Dubai zu holen. Aber auch eine Weltrekord-Prämie von 1 Millionen US-Dollar ist noch keine Garantie für die Bestmarke, auch nicht für Haile, der süffisant in der Pressekonferenz anmerkte, falls die Möglichkeit bestünde, für eine 1 Million den Weltrekord zu „kaufen“, er würde das sofort in die Tat umsetzen.

Zurückhaltend mit Prognosen

Dabei fiel schon im Vorfeld des Laufs auf, dass Haile und seine Betreuer sehr zurückhaltend mit Prognosen über den Lauf waren, selbst die sonst übliche geplante Zwischenzeit für den Halbmarathon war diesmal nicht zu erfahren. Am Ende lag Hailes Trainer Dr. Kostre genau richtig, der auf Nachfrage eine hohe 1:02 andeutete.

Damit Hailes Vorhaben hinreichend unterstützt wurde, hatte man die Anzahl der Pacemaker weiter gesteigert, fast 10 Läufer (eine genauere Angabe ist schwierig, da regulär gemeldete Läufer ersichtlich als Tempomacher fungierten), darunter auch die renommierten Tempomacher John Kales, Sammy Kosgei und Josphat Kamzee. Nicht nur in diesem Punkt kommt man in einer kritischen Wertung zu dem Schluss, dass mehr nicht unbedingt auch besser sein muss. Das Umfeld Dubais strahlt hier sicher aus, wo eine Mentalität immer noch dominiert, dass man mit Geld so ziemlich alles erreichen kann. Dazu am Schluss noch mehr.

Dass man einen Weltrekord erst einmal „laufen“ muss, hat man mittlerweile auch in Dubai realisiert. Und die Marke aus Berlin für den Marathon der Männer mit 2:03:59 ist schon von außerordentlicher Klasse. Dabei ist festzustellen, dass man die klimatischen Verhältnisse an der Küste des Persischen (Arabischen) Golfs nicht mit den trockenen Verhältnissen in den Wüsten des Innlands vergleichen kann. Am Wettkampftag war zwar die Temperatur am Anfang mit 17°C günstig, die hohe Luftfeuchtigkeit und der resultierende hohe Taupunkt aber
kaum leistungsfördernd. Warum man gegenüber den Vorjahren den Lauf eine Woche später als zuvor ansetzte, und damit höhere Temperaturen in Kauf nahm, wurde mit Argumenten kommentiert, die ins Kabarett gehören.

Dazu kam noch, dass um 4 Uhr in der früh Volker Wagner aus Detmold zu Haile gerufen wurde und eine über Nacht aufgetretene Rückenblockade beim Topläufer beseitigen musste. Volker, schon seit etlichen Jahren neben seiner Laufmanager- und Trainertätigkeit als gesuchter Physiotherapeut für Haile tätig, war erfolgreich. Wie stark dieses Ereignis so kurz vor dem Start um 6:30 Uhr den Lauf dann beeinflusste, darüber kann nur spekuliert werden.

Deutschland war bei dem Event durchaus gut vertreten. Neben vielen deutschen Teilnehmern auch die Fa. Champion-Chip, die für die Zeitmessung vor Ort verantwortlich war, was die eingespielte Datenerfassungstruppe aus Bergisch-Gladbach wieder mit Souveränität und Zuverlässigkeit über die Bühne brachte. In großformatigen Postern wurde mit dem Slogan „NO CHIP – NO TIME“ geworben, wenn man das auf eine philosophische Ebene bringt, ergeben sich allerdings fundamentale Widersprüche. Das tangierte das Problem einer Differenzzeitmessung aber nicht. Der Service von Champion Chip, insbesondere eine schelle Verfügbarkeit der Daten, ist immer wieder großartig.

Auf der Homepage von GRR wurde sowohl im Vorfeld als auch vom Rennen selbst berichtet. Deshalb können wir uns hier kurz fassen. Aber gerade einige Fakten in der Nachauswertung der Veranstaltung in Dubai sind durchaus anmerkenswert.

Völlige Dunkelheit

Für die Verbindlichkeit in diesen Regionen ging es fast schon pünktlich mit gut einer Minute Verspätung an den Start. Um 6:30 Uhr herrscht im Januar in Dubai noch völlige Dunkelheit. Durch den exorbitanten Bauboom der Region bedingt, erfolgt der Start zwischen den Gitterzäunen einer Baustelle. So etwas hat es bei einem bedeutenden Marathon bisher wohl selten gegeben. Für die wenigen Zuschauer am Start und die Presse war das schon fast eine Zumutung, aber in Dubai ist aktuell eben vieles anders. Immerhin konnte die Elite, aber auch allen anderen Läufer, die gut 30 Sekunden später starteten, von Anfang an das traumhafte Straßenpflaster Dubais genießen.

Überraschend konservativ wurde Hailes Rekordversuch gestartet. Ob man dafür fast 10 „Hasen“ benötigt, ist in der Tat fraglich, denn in einem solchen Rudel haben schon nach kurzer Zeit die ersten Pacemaker Probleme und sind mehr mit sich selbst beschäftigt, als das Tempo zu gestalten. Nach einem perfekten ersten km in 2:58 ging es mit über drei Minuten weiter, 3 km erreichte man in 9:00. Die Zwischenzeit bei 15 km in 14:53 war in Grenzen noch zu akzeptieren. Es ging es im Mittel um die 3 Minuten/km weiter, und bei 10 km in 29:41 war das Unternehmen Weltrekord in großer Gefahr, 26 Sekunden lag man hinter der Durchgangszeit beim Berliner Weltrekord (s. auch Grafik).

Auch zur 15 km-Marke ging es zu langsam weiter, nach einem 5 km-Schnitt von 14:58 waren 44:39 gegenüber dem WR-Split von 44:02 bereits ein großer Rückstand. Neben den designierten Tempomachern und Haile
befand sich ein weiterer „regulärer“ Läufer in der Kopfgruppe, der für Ägypten startende Dejene Yirdaw.

Danach blieb das Tempo zwar gleich, aber gegenüber dem WR holte man auf. Mit exakt 15 Minuten ging es von 15 km nach 20 km (59:39), der Halbmarathon wurde in 1:02:50 passiert. Auch mit einem grandiosen negativen Split für die zweite Hälfte war an einen Rekord nun nicht mehr zu denken. 1:02:04 war die Durchgangszeit beim WR und sogar 1:01:45 in Dubai im letzten Jahr. Für den weiteren Verlauf des Rennens ist es interessant anzumerken, dass im konstanten Abstand von etwa 30 Sekunden hinter der Spitzengruppe u.a. der Kenianer (Äthiopier?) Chala Dechase und der Äthiopier Eshetu Wendimu folgten.

Ihr Halbmarathon-Split: 1:03:30 (und den liefen die beiden bis in Ziel durch!).

Weniger erbaulich die Leistungen der groß herausgestellten Konkurrenten für Haile. Da hatte man in Dubai in den letzten Jahren wohl mehr auf andere Dinge geschaut, als die internationale Szene zu verfolgen. Der an das legendäre Finale gegen Paul Tergat in Berlin 2003 noch immer gemessene Sammy Korir (2:04:56) kam nie ins Rennen, nach 9 km war er schon fast eine Minute hinter der Spitze, sah dabei gar nicht gut aus und stieg bald aus. Auch Tesfaye Tola (ETH), 1999 einmal 2:06:57 schnell in Amsterdam, überzeugte nicht, lag bei der Halbdistanz schon zwei Minuten hinter der Spitze, beendete aber immerhin den Lauf als 17. einen Platz hinter Dennis Mehlfeld in indiskutablen 2:27:29.

Vor und an der Halbmarathonmarke dünnte die Schar der Temposchar sichtbar aus, auch Hailes Edelhasen vergangener Jahre, John Kales und Sammy Kosgei, mussten passen. In Richtung 30 km ging es noch mit dem unverwüstlichen Joseph Ngolepus (bis 24 km) und Josphat Kamzee (bis 26 km), Dereje Gebrihiwot (bis 31 km), dabei auch noch Dejene Yirdaw (EGY), der bei 23 km zwar zurückfiel, aber in 2:10:50 als 7. das Ziel erreichte. Bis fast 30 km nahm man nun weiter Fahrt auf, bei 25 km in 1:14:19 (5 km-Abschnitt 14:43) lag man nur noch eine gute halbe Minute über dem Soll.

Als aber ab gut 31 km Haile allein war, stand die Entscheidung an – wie er später berichtete –, das Tempo weiter zu steigern und den Rekord noch zu versuchen. „Das“, so Haile, „war ihm aber nicht gelungen“. Er stellte deshalb seine Taktik um, und man erlebte über die Marathondistanz einen „neuen“ Haile.

Mittlerweile hatten sich nämlich bei 30 km, die Haile in 1:29:11 erreichte (5 km-Split: 14:52), Wendimu und Chelanga bis auf 24 Sekunden genähert, und das war Haile nicht entgangen. Nach 15:06 und 1:44:17 für die 30 km wurde das Rennen in der Tat taktisch, die anschließenden Splits: 3:07, 3:08, 3:05, 3:05; 3:05. Nach 33 km hatte Dechase zu Haile aufgeschlossen und bei 36 km hatte dies auch sein Landsmann Wendimu geschafft.

Bei 40 km in 1:59:56 war sogar eine Zeit unter 2:07 in Gefahr.

Doch dann erlebten die Zuschauer an der Strecke und in der sehr gut besuchen Media-City einen anderen Haile, der wieder einmal zeigte, dass er in der Tat einer der größten Läufer aller Zeiten ist. Er zog das Tempo an, schüttelte Wendimu und Dechase sofort ab und war sogar in der Lage, den letzten km in tollen 2:52 zu spurten. Noch beeindruckender waren die 6:23 ab 40 km für die letzten 2195 m! Damit war er nicht nur der Sieger des Rennens in guten 2:06:09, sondern nahm seinen Verfolgern noch gehörige Zeit ab. Dechase lief als Zweiter 2:06:33 und Wendimu als Dritter in 2:06:46 ein, sie verloren auf der Schlussstrecke 24 bzw. sogar 37 Sekunden.

Beide verbesserten ihre Hausrekorde (2:08:31 und 2:08:42) um jeweils fast genau zwei Minuten und haben den Sprung in die Weltelite geschafft.

Haile demonstrierte im Kampf „Mann-gegen-Mann“ in einem Marathon erstmals beeindruckende Kämpferqualitäten. Dies sollte Haile Mut machen, und vielleicht haben wir in Dubai die Wandlung Hailes vom Rekordläufer, der immer am Limit läuft, zum Siegläufer erlebt, der sich starker Konkurrenz stellt und erst in der Schlussphase in die Entscheidung eines Laufs eingreift. Dass er trotz seiner 37 Jahre diesbezüglich noch über ein erhebliches Potential verfügt, das hat er in Dubai nachdrücklich bewiesen. Und dass es bei so einem
„Wettkampf“ auch in Richtung Rekord gehen kann, sollte man nicht ausschließen, obwohl – auch das die Lehren aus Dubai – seine biologische Uhr unerbittlich tickt.

Die beiden Grafiken zeigen eine Analyse von Hailes Läufen in Dubai und Berlin aus den letzten Jahren, wobei die Entwicklung der Zwischenzeiten auf den Weltrekord von Haile aus dem Jahre 2007 in Berlin (2:04:26) bezogen sind. Die erste Grafik zeigt die Differenz der Läufe von Haile in Dubai im Vergleich zu diesem Lauf. Die Kurven zeigen sehr deutlich einen massiven Leistungseinbruch, der mit dem Ausstieg der verbliebenen Pacemaker bei gut 30 km beginnt und sich noch massiver nach 35 km fortsetzt. Ob zu hohes Tempo, Regen,
Rücken, Luftfeuchtigkeit und vielleicht noch andere Parameter anzuführen sind, die Signaturen sind immer sehr ähnlich und lassen fast schließen, dass Haile in Dubai kaum einen Weltrekord mehr laufen kann. Nur bei seinen beiden Weltrekorden in Berlin 2007 und 2008 ist es ihm gelungen, diesen „Dubai-Abfall“ am Ende eines Laufs zu vermeiden.
 

Grafik 1

 

Zwischenzeiten beim Dubai Marathon 2008 bis 2010 bezogen auf den WR 2007. Man beachte den Beginn des Leistungseinbruchs bei ca. 30 km, der sich nach 35 km massiv fortsetzt

Ein netter Zufall ist die Tatsache, dass Haile in den beiden letzten aufeinander folgenden Läufen im September 2009 und Dubai 2010 fast die gleiche Zeit lief. Ein Vergleich der Splits in der zweiten Grafik ist in der Tat interessant, denn die zeigt sehr deutlich, dass Haile diese beiden Zeiten mit völlig anderen Renngestaltung erreichte. Auch dies sollte Haile Anlass geben, über eine Zukunft im Marathon nachzudenken. Wenn er wirklich, wie er immer wieder versichert, den Olympischen Marathon in London 2012 laufen will, wird es höchste Zeit, die Umstellung zum „Wettbewerbsläufer“ zu vollziehen.

Für die Laufveranstalter hätte das den angenehmen Nebeneffekt, dass das Feld an Eliteathleten um und hinter Haile wieder „dichter“ besetzt werden könnte. Es ist in der Tat spannend weitere Entwicklungen in dieser Sache anzuwarten. Noch einen weiteren Marathonweltrekord durch Haile zu erleben, ist auch nach den Erfahrungen aus Dubai in diesem Jahr eher unwahrscheinlich. Obwohl Haile immer dann, wenn man ihn im Marathon schon abgeschrieben hatte, noch zu außergewöhnlichen Taten fähig war.

 

Grafik 2

 

Zwischenzeiten beim Berlin Marathon 2009 und Dubai Marathon 2010 im Vergleich zu Hailes Weltrekorden von 2007 und 2008. Man beachte die völlig andere Renngestaltung in den beiden Läufen mit fast gleicher Zeit.

Bei den Frauen kam es nicht zu dem erwarteten Temporennen an die 2:20. So gut wie alle Frauen lagen beim Halbmarathon in 1:13:23 noch eng zusammen, und am Ende gab es mit den beiden Äthiopierinnen Mamitu Daska in 2:24:18 und Shewaye Kebede in 2:24:26 nicht unbedingt zu erwartende Kandidaten für die Preisschecks von 250000 USD und 100000 USD.

Helena Kirop (KEN) wurde wie im Vorjahr Dritte in 2:24:54. In der Tat auch angesichts der Bedingungen tüchtigen Zeiten. Keine Rolle spielten die als Favoritinnen gehandelten Vorjahressiegerinnen Bekele und Tafa, die am Ende die Plätze 4 und 6 belegten. Schon fast sporthistorischen Dimensionen gewann der Zieleinlauf allerdings dadurch, dass sich die ersten beiden Läuferinnen derart verausgabten (die zweite Hälfte war mit 1:10:57 deutlich schneller), dass sie für längere Zeit unmittelbar hinter der Ziellinie liegen blieben, und damit
für eine erhebliche Irritation der nachfolgenden Läuferinnen sorgten (s. auch Fotos).

Auch wenn es in Dubai keinen Weltrekord gab, erzielte die Elite ganz ausgezeichnete Ergebnisse. Die 2:06:09 sind natürlich Weltjahresbestzeit, die aber die Saison kaum überstehen wird. 3 Läufer unter 2:07 und 10 unter 2:13 sind durchaus anmerkenswert. Dabei tragen die drei 2:06 Zeiten nun zu einem Zehnermittel von 2:07:04 für den Dubai Marathon bei, womit Dubai auf Platz 8 in den Top Ten der weltweiten Marathonszene angekommen ist.

Dies natürlich unter massiven Hilfe von Haile, der durch den Lauf in Dubai sein persönliches Zehnermittel auf schier unfassbare 2:05:40 schraubte. In der Tat einmalig.

Da man mittlerweile in Dubai auch eine jährlich zunehmende Zahl an Breitensportler gewinnen kann, sieht die Zukunft des Laufs viel versprechend aus. Dies kann auch deshalb erwartet werden, als der Hauptsponsor die Standered Chartered Bank mit ähnlich großzügigem Sponsoring für weitere drei Jahre weitermachen will.

Inwieweit man Haile nochmals in Dubai sieht, wird sich zeigen. Liebenswürdig und großzügig hatte er bereits auf der Pressekonferenz versprochen, im nächsten Jahr wieder zu starten.

Ob allerdings nach dem Wunsch von Shaikh Ahmad Hasher Al Maktoum, der einzige Goldmedaillengewinner der Emirate bei einer Olympiade, Dubai auch die Nr. 1 im Marathon wird, darauf wird nicht nur er sicher noch etwas warten müssen. Um die Sprache des Hochbaus in Bezug zum Weltrekordturm Burj Khalifa (auf den Haile natürlich auch gefahren wurde, s. Bericht bei GRR) auf den Marathon zu übertragen: Es fehlen diesbezüglich in Dubai noch zu viele tüchtige „Ingenieure“, insbesondere Race Director Peter Connerton aus Irland scheint mit der Aufgabe doch leicht überfordert.

Vor Ort hat sich kaum Expertise entwickelt, die wird jeweils mit einer großen Anzahl von Mitarbeitern vom Great North Run in England eingekauft. Die sich daraus ergebenden Defizite in der Kontinuität sind schmerzlich sichtbar.

Aber in Dubai sind in der Tat unvorstellbare Dinge realisiert worden, warum sollte man dies nicht auch im Marathon schaffen? Gebe Allah dem tüchtigen Scheich ein langes Leben, damit er noch miterlebt, wie eines Tages auch im Marathon Dubai die Spitze auf dem Globus erklimmt.

Er wird vermutlich sehr alt werden müssen ….

Helmut Winter

Resultate Männer:

1. Haile Gebreselassie ETH 2:06:09

2. Chala Dechase KEN 2:06:33
3. Eshetu Wendimu ETH 2:06:46
4. Abiyote Duguma ETH 2:09:03
5. Dereja Tulu ETH 2:09:43
6. Abraham Chelanga KEN 2:10:28
7. Dejene Yirdaw EGY 2:10:50
8. Leonard Maina KEN 2:11:08
9. Japhet Kosgei KEN 2:11:20
10. Mekonnen Emiru ETH 2:12:39

Splits der Spitze:

5 km: 14:53 – 14:53 (2:58, 3:03, 2:59, 2:56, 2:57)
10 km: 29:41 – 14:48 (2:55, 3:02, 2:55, 2:56, 3:00)
15 km: 44:39 – 14:58 (2:59, 3:00, 3:00, 2:59, 3:00)
20 km: 59:36 – 14:57 (3:09, 2:52, 3:00, 2:59, 2:57)
HM: 1:02:50
25 km 1:14:19 – 14:43 (2:56, 2:58, 2:56, 2:56, 2:57)
30 km 1:29:11 – 14:52 (2:57, 2:59, 2:59, 2:58, 2:59)
35 km 1:44:17 – 15:06 (3:01, 3:01, 3:02, 2:58, 3:04)
40 km 1:59:46 – 15:29 (3:07, 3:08, 3:05, 3:04, 3:05)
Ziel: 2:06:09 – 6:23 (2:57, 2:52, 0:34)

Resultate Frauen:

1. Mamitu Daska Molisa ETH 2:24:19

2. Aberu Shewaye ETH 2:24:26
3. Helena Kirop KEN 2:24:54
4. Bezunesh Bekele ETH 2:26:05
5. Isabella Andersson SWE 2:26:52
6. Askale Tafa Margasa ETH 2:27:29
7. Yeshimebet Bifa ETH 2:27:45
8. Genet Wendimagegnehu ETH 2:30:24
9. Woynishet Tata ETH 2:32:07
10. Shuru Dulume ETH 2:32:36
 

 

author: GRR

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