Ordentlich schlug sich bei trockenem und kaltem Wetter auf dem teilweise matschigen Kurs des Santry Parks von Dublin im Männerrennen Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB). Er belegte über die 9,997 km Rang 19 in 32:02 Minuten und schaffte damit die avisierte Qualifikation für die Cross-WM im nächsten März in Bydgoszcz (Polen).
Goldenes Comeback von Hayley Yelling bei Cross-EM in Dublin – ,Spar Crosslauf-Europameisterschaften’
Afrikanisches Lauftalent und britischer Kampfgeist haben sich bei den ,Spar Crosslauf-Europameisterschaften’ vor gut 5.000 Zuschauern in Dublin durchgesetzt. Der aus Äthiopien stammende und inzwischen für Spanien startende Youngster Alemayehu Bezabeh und die 35-jährige Britin Hayley Yelling gewannen die Goldmedaillen.
Während Bezabeh die beiden großen Favoriten Mo Farah (Großbritannien) und Serhiy Lebid (Ukraine) auf die Ränge zwei und drei verwies, ist Yellings Triumph eine Sensation und eines der größten Comebacks in der Geschichte des Crosslaufes.
Ordentlich schlug sich bei trockenem und kaltem Wetter auf dem teilweise matschigen Kurs des Santry Parks von Dublin im Männerrennen Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB). Er belegte über die 9,997 km Rang 19 in 32:02 Minuten und schaffte damit die avisierte Qualifikation für die Cross-WM im nächsten März in Bydgoszcz (Polen).
Bei den Frauen musste sich Simret Restle (Eintracht Frankfurt) über 8,018 km in 29:40 Minuten als beste Deutsche mit Rang 33 zufrieden geben. Besser sah es für die Deutschen bei den Juniorinnen aus. Hier wurde über 4,039 km Corinna Harrer (LG Regensburg) Vierte in 14:33 Minuten. In der Teamwertung belegten die deutschen Juniorinnen sogar Platz drei.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Cross-EM stellen die Spanier einen Europameister im Männerrennen: Alemayehu Bezabeh gewann das Rennen in Dublin. Obwohl es bereits die 16. Auflage dieser Titelkämpfe war, ist der Sieger erst der sechste Europameister bei den Männern auf dieser Strecke. Das hängt in erster Linie mit der außergewöhnlichen Siegserie von Serhiy Lebid zusammen, der alleine achtmal gewann.
Mo Farah entschied sich dafür, das Rennen schnell zu machen und dieses Mittel hatte gegen seinen vermeintlich stärksten Rivalen Erfolg: Während der 26-jährige Londoner an der Spitze das Tempo bestimmte, kam Serhiy Lebid zu keiner Zeit des Rennens an ihn heran. Aber einen anderen wurde Mo Farah nicht los: Alemayehu Bezabeh galt schon vor einem Jahr bei der Cross-EM in Brüssel als Mitfavorit. Damals wurde er Siebenter, dieses Mal war der 23-Jährige ganz vorne.
In der vierten Runde übernahm Alemayehu Bezabeh, der als Elfter im olympischen 5.000-m-Finale von 2008 der beste Europäer gewesen war, die Führung von Mo Farah. Der Brite blieb jedoch zunächst dran, während sich der Vorsprung der beiden auf den drittplatzierten Serhiy Lebid zunehmend vergrößerte. Bezabeh setzte sich dann in Runde fünf etwas ab, doch Farah kämpfte sich eingangs der letzten Runde wieder heran. Der Brite gab alles und rannte im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Umfallen, doch es nutzte nichts. 500 Meter vor dem Ziel zog der Spanier davon und gewann in 30:45 Minuten vor Farah (31:02), der im Ziel zu Boden sackte.
„Das ist mein erster großer Sieg, deswegen bin ich besonders glücklich“, erklärte Alemayehu Bezabeh, während Serhiy Lebid meinte: „Es war ein normales Cross-Rennen – hart und schnell. Ich hatte eine Leistenverletzung zwei Wochen vor Dublin und konnte deswegen drei Tage nicht trainieren. Ich wollte gewinnen, aber aufgrund der Verletzung bin ich zufrieden mit Bronze.“
Die Spanier Sergio Sanchez (31:26) und Ayad Lamdassem (31:30) belegten die nächsten beiden Ränge hinter Lebid und sicherten damit ihrem Land das Team-Gold vor Großbritannien und Italien. Bemerkenswert war in Dublin einmal mehr die Breite der Spitze bei den Briten, die als einzige Nation in allen sechs Entscheidungen (darunter vier Nachwuchsrennen) mit ihren Teams jeweils Medaillen holten.
Die Überraschung des Tages sahen die Zuschauer jedoch im Frauenrennen: Hayley Yelling hatte ihre Karriere ursprünglich vor einem Jahr beendet und arbeitet seitdem als Mathematik-Lehrerin in der Nähe von London. Jetzt lief sie beim Comeback allen davon und siegte im Alleingang. „Ich hatte nicht gedacht, dass ich mich überhaupt qualifiziere für die EM geschweige denn, dass ich gewinnen könnte“, erklärte Yelling, die über die 8,018-km-Strecke nach 27:49 Minuten vor Rosa Morato (Spanien/27:56) und Adrienne Herzog (Niederland/28:04) im Ziel war. Für Hayley Yelling war es der zweite Cross-EM-Sieg nach 2004, als sie in Heringsdorf gewonnen hatte.
Es war ebenfalls überraschend, dass in Dublin keine der favorisierten Portugiesinnen eine Medaille gewinnen konnte. Jessica Augusto (28:11), die im vergangenen Jahr Zweite war, Ines Monteiro (28:14) und Dulce Felix (28:19) belegten die Ränge vier, fünf und sechs. Als Trost bekamen sie immerhin die Team-Goldmedaille, die sie vor den Britinnen und den Spanierinnen gewannen.
Keine der Favoritinnen war Hayley Yelling gefolgt, als diese sich schon in der Anfangsphase des Rennens gelöste hatte. Die Engländerin hatte keine auf der Rechnung und auch sie selbst ging davon aus, dass sie bald eingeholt werden würde. „Ich wollte einfach schnell loslaufen, weil ich weiß, dass ich dann immer besser laufe – ich renne los und versuche so lange wie möglich vorne zu bleiben. Ich dachte, sie werden mich alle überholen, aber glücklicherweise passierte das nicht.“
Nach knapp der Hälfte des Rennens hatte sich 20 Meter hinter Yelling eine starke Fünfer-Gruppe formiert: Jessica Augusto, Adrienne Herzog, Rosa Morato, Dulce Felix und Ines Monteiro. Die irischen Fans mussten dagegen ihre Medaillenhoffnungen begraben, denn Mitfavoritin Mary Cullen hatte den Kontakt verloren und wurde schließlich nur Zwölfte in 28:45 Minuten, einen Platz hinter ihrer Landsfrau Fionnuala Britton (28:39).
Es war dann Rosa Morato, die die Pace verschärfte und die Verfolgergruppe auseinander riss. Es sah so aus, als ob es nur noch eine Sache von wenigen Minuten wäre, bis Morato und Jessica Augusto die führende Britin einholen würden. Aber dazu kam es nicht. Yelling fand wieder einen guten Rhythmus und rannte stellenweise sogar außen um Matschpassagen herum – das war der längere Weg, doch er sparte Kraft. Verfolgerin Morato nahm die direkte Route und wurde zunehmend müder.
So war die Sensation perfekt: Hayley Yelling gewann den Titel.
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