Glacier 3000 Run führt bis hinauf auf 3000 Meter - Gstaad mit seinem spektakulären Hochgebirgslauf ©Wilfried Raatz/ wus-media
Glacier 3000 Run führt bis hinauf auf 3000 Meter – Gstaad mit seinem spektakulären Hochgebirgslauf
Gstaad, bekannt als Domizil vieler Reichen und Schönen, bekannt aber auch als Eventdorf, hat inzwischen auch einen spektakulären Hochgebirgslauf. Ausgangspunkt ist dabei das Dorfzentrum auf 1050 m, Ziel das Gletscherskigebiet Glacier 3000 mit dem Gipfelrestaurant Botta auf 2891 m Höhe.
Dazwischen liegen zunächst einmal moderate 16 Kilometer im kupierten Gelände über Asphalt, Wald- und Kieswege nach Gsteig und Reusch. Dies ändert sich allerdings ab der Talstation Reusch, denn hier wird der Glacier 3000 Run zu einem selektiven, spektakulären Lauf. Bergwege, schmale Alppfade, Geröllabschnitte und letztlich die Kräfte zehrende Gletscherpassage mit Cross-Charakter auf dem Scex Rouge. In der Summe 1841 Höhenmeter, die es in sich haben.
Am Schnittpunkt dreier Kantone kann die Aussicht kaum schöner sein. Ein 360° Panorama zeigt die schönsten Alpengipfel mit Eiger, Mönch, Jungfrau, Matterhorn und Mont Blanc. Aber der Weg bis zum Ziel direkt am futuristischen Gipfelrestaurant Botta ist im wahrsten Sinne steinig. Und ein keineswegs ungefährliches Unterfangen. „Der Transport und die Sicherheit liegen uns besonders am Herzen", so OK-Chef Bernhard Tschannen. „Wir haben natürlich eine Schlechtwettervariante, einen Notfallplan, der selbst noch während des Rennens hätte greifen können!" Und dieser hätte fast im Vorjahr greifen müssen, als eine Gewitterfront das Traumerlebnis regelrecht verhagelte.
Der Brite Martin Cox ist der Sieger aller bislang ausgetragenen Rennen beim Glacier 3000 Run. Der Weltenbummler in Sachen Berglauf lief bei der Premiere 2:20:02 Stunden, eine Zeit, die er 2011 mit 2:22.40 recht knapp verpasste. Helmut Schiessl wurde im Schlusspart zum großen Herausforderer und lag auf Scex Route nur zwei Minuten zurück. Daniela Gassmann schaffte bei denkbar schlechten Bedingungen das schier Unmögliche: Sie lief mit 2:44:05 neuen Kursrekord.
Über 500 Finisher sprechen in Gstaad eine deutliche Sprache, wohin es mit dem Glacier 3000 Run geht. Ein entspanntes Relaxen auf der Aussichtsplattform mit einem herrlichen Rundumblick auf die zumeist schneebedeckten Gebirgsmassive ist mehr als verdienter Lohn für den zweifellos anstrengenden Aufstieg und die Passage über den Gletscher, der bei den meisten Startern zudem eine Nasse-Füße-Garantie bedeuten.
Bei der 2012er Auflage ermittelt der Schweizer Leichtathletik-Verband die Starter bei der Langdistanz-Weltmeisterschaft, die beim Jungfrau-Marathon am 8./9. September im Schatten des majestätischen Dreigestirns Eiger, Mönch und Jungfrau ausgetragen werden.
Quelle: entnommen aus Berglauf-Journal 2012