Girma bricht mit 7:23,81 in Lievin den Hallenweltrekord über 3000 m – World Athletics

Der Äthiopier Lamecha Girma, der bereits eine olympische und zwei Weltmeisterschafts-Silbermedaillen im 3000-Meter-Hindernislauf gewonnen hat, erlebte am Mittwoch (15.) beim Meeting Hauts-de-France Pas-de-Calais einen goldenen Moment, als er bei der World Athletics Indoor Tour Gold mit 7:23,81* den Hallenweltrekord über 3000 Meter brach.

Nach einem langen Zweikampf mit dem Spanier Mohamed Katir unterboten beide Athleten den bisherigen Weltrekord von 7:24,90, den der Kenianer Daniel Komen 1998 in Budapest aufgestellt hatte, wobei Katir mit einem Europarekord von 7:24,68 Zweiter wurde.

Für Girma, der in den letzten drei Jahren bei diesem Meeting die 3000 m bestritten hatte, war es das vierte Mal, dass er in Lievin antrat. Im Jahr 2020 verpasste er eine Platzierung unter den ersten Drei. Im Jahr 2021 lief er mit 7:27,98 eine der schnellsten Zeiten der Geschichte, blieb aber weit hinter seinen Landsleuten Getnet Wale und Selemon Barega zurück. Girma gewann hier 2022 die 3000 m, blieb aber ein paar Sekunden hinter seiner Bestzeit zurück.

Diesmal war der Hallenweltmeister jedoch der Mann der Stunde.

Nach 1000 Metern führte er in 2:28,49 und lag damit genau im Zeitplan. Als Girma die Führung übernahm, zeigte die Uhr 4:58,38 an, als er die 2000 m passierte, und er lief zu einer Zeit von 7:23,81, womit er die 25 Jahre alte Marke von Komen um fast eine Sekunde unterbot.

Es war der 11. Weltrekord, der in der Arena Stade Couvert aufgestellt wurde, seit der heimische Läufer Bruno Marie Rose den europäischen Titel über 200 m in 20,36 gewann.

Und dieses epische Rennen, in dem Katir den Äthiopier beschattete, ohne an ihm vorbeizukommen, war der krönende Abschluss des fünften World Indoor Tour Gold-Meetings der Saison, bei dem fünf Athleten – Keely Hodgkinson, Jakob Ingebrigtsen, Gudaf Tsegay, Miltiadis Tentoglou und Liadagmis Povea – Weltrekorde aufstellten.

Beide 400-m-Meetingrekorde wurden von 400-m-Hürdenspezialisten neu aufgestellt, als die Niederländerin Femke Bol bei den Frauen eine Zeit von 50,20 und der Norweger Karsten Warholm bei den Männern mit 45,51 eine typisch bärenstarke Leistung ablieferte.

Bei den 60 m der Männer musste sich der italienische 100-m-Olympiasieger Marcell Jacobs einem überragenden Ferdinand Omanyala aus Kenia geschlagen geben.

Alles in allem ein aufregender Abend für die 5000 Zuschauer.

Horst Milde nach Informationen von World Athletics

*Vorbehaltlich des üblichen Ratifizierungsverfahrens