Mutaz Essa Barshim (QAT)
German Meetings – 34. Eberstädter Hochsprung-Meeting – Eberstadt bestätigt Weltklasse
34. Eberstädter Hochsprung-Meeting
Irina Gordeeva gewinnt das Frauen-Springen
Ein sensationelles Springen erlebten die leider nur 700 Zuschauer beim Frauenspringen im Rahmen des 34. Internationalen Hochsprung-Meetings von Eberstadt das eine glänzend aufgelegte Irina Gordeeva gewann. Bei rund 35 Grad Außen- und 60 Grad Bodentemperatur übersprang die Russin am Sonntagmittag phänomenale 2,04 Meter und verbesserte damit ihre persönliche Bestleistung um zwei Zentimeter. In einem der weltweit besten Wettkämpfe des Jahres wurde Landsfrau und Vorjahressiegerin Svetlana Shkolina mit übersprungenen 2,00 Meter Zweite. Die Bronzemedaillen-Gewinnerin von London nahm alle ihre Höhen im ersten Anlauf und sorgte gemeinsam mit Irina Gordeeva dafür, dass das Frauenspringen des Eberstädter Hochsprung-Meetings die Zuschauer zu Begeisterungsstürmen trieb.
Mit sehr guten 1,97 Meter wurde die amtierende Europameisterin Ruth Beitia nur Dritte. Tia Hellebaut, die Olympia-Fünfte, musste sich mit ebenfalls übersprungenen 1,97 Meter gar nur mit Rang vier begnügen. Mit dieser Höhe wurde man in Helsinki Europameisterin. Das Unfassbare am Sonntagmittag: Gleich vier Springerinnen nahmen die 1,97 Meter im ersten Anlauf – einzig Marie-Laurence Jungfleisch, die einzige deutsche Athletin im Feld, musste passen, landete aber auf einem guten fünften Rang. Zuvor hatte die Athletin vom LAZ Salamander Kornwestheim mit tollen Sprüngen bis über 1,94 Meter begeistert. Sie blieb nur einen Zentimeter hinter ihrer Bestleistung zurück und konnte somit durchaus zufrieden sein mit ihrem Wettkampf.
Neue persönliche Jahresbestleistungen (2,04 Meter) stellten dafür die Siegerin Irina Gordeeva, die das Meeting bereits 2009 schon einmal gewonnen hatte, sowie die Vierte Tia Hellebaut auf (1,97 Meter). Gordeeva versuchte sich am Ende gar an 2,08 Meter – dem neuen russischen Rekord. Trotz guter Versuche war diese Höhe aber letztlich einen Tick zu hoch für sie.
Für die weisrussische Siebenkämpferin Yana Maksimava sowie die beiden Frauen aus Usbekistan, Nadiya Dusanova und Svetlana Radzivil, war bereits bei 1,91 Meter Endstation. Sie schafften die Höhe nicht. Als Erste schied aber die Polin Kamila Stepaniuk bei 1,85 Meter aus. Sie konnte dann den Weltklasse-Wettkampf in aller Ruhe verfolgen – einen Wettkampf der auch einer Welt- oder Europameisterschaft alle Ehre gemacht hätte.
Stimmen zum Frauen-Springen
Peter Schramm, Meeting-Direktor: "Es fällt heute leicht, Bilanz zu ziehen. Das was überwältigend. Gestern haben wir bei den Männern erwartet, dass hoch gesprungen wird. Heute war es dafür nicht so einfach, da ja erst am Freitag in Stockholm gesprungen wurde. Aber da haben sich die Frauen wohl nur für heute eingesprungen. Das war ein absoluter Weltklasse-Wettkampf. Nur die Olympischen Spiele waren besser."
Irina Gordeeva, Siegerin: "Das hier ist mein Lieblins-Meeting. Die Atmosphöre ist einfach großartig. Und auch meine Ergebnisse sind hier immer sehr gut. Ich bin etwas traurig, dass ich die 2,08 Meter nicht geschafft habe."
Svetlana Shkolina, Zweite: "Ich freue mich für Irina Gordeeva. Eberstadt ist das beste Meeting überhaupt."
Tia Hellebaut, Vierte: "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Es war nicht so einfach nach Stockholm. Ich bin ja nicht mehr so jung wie die zwei Gewinnerinnnen hier. Da steckt man zwei Springen in drei Tagen nicht mehr so leicht weg. Aber ich hatte hier heute sehr viel Spaß. Ich würde gerne wieder nächstes Jahr kommen."
Ruth Beitia, Dritte: "Es war für mich ein fantastisches Jahr. Ich weiß noch nicht, ob ich weitermache aber wenn ich weitermache, komme ich wieder."
Marie-Laurence Jungfleisch, Fünfte: "Über die 1,94 Meter bin ich gut drübergekommen. Da war noch Platz. Es war wirklich schön hier, die Atmosphäre war fantastisch."
Ariane Friedrich, deutsche Hochspringerin und diesmal Zuschauerin: "Ich bin heute hier, weil ich Eberstadt einfach liebe. Ich bin leider verletzt und habe wirklich Probleme. Es tut mir sehr leid, dass ich nicht springen kann. Denn es ist schwer, nur an der Bande zu sitzen."
19.08.2012
spo