FIBA U17WCH for women
Geoffrey Mutai erwartet in Prag hochklassige Konkurrenz – „Lauf mal beim Nachbarn“ in Tschechien!
Kann der kenianische Aufsteiger Geoffrey Ronoh in Prag einem weiteren Topstar die Show stehlen? Bereits zweimal hat der 31-Jährige in diesem Jahr über die Halbmarathondistanz den Marathon-Weltrekordler Wilson Kipsang hinter sich gelassen.
Nun trifft er am Sonnabend beim Birell Prague Grand Prix über 10 km auf einen weiteren Landsmann und Ausnahmeläufer: Geoffrey Mutai. Doch auch abgesehen von diesem viel versprechenden Duell ist der Birell Prague Grand Prix hochklassig besetzt. Bei den Frauen sind eine Reihe von kenianischen Topläuferinnen am Start.
Das Rennen ist ein IAAF Gold Label Road Race und gehört damit zur höchsten Kategorie der internationalen Straßenrennen.
„Ich fühle mich stark, und meine Form ist gut. Ich sehe jedes Rennen als ein großes Rennen an – auch dieses“, sagte Geoffrey Mutai zwei Tage vor dem Abendrennen durch die Prager Innenstadt. Der 32-Jährige ist der Topstar der Veranstaltung. Mutai hält die Streckenrekorde der legendären Marathonrennen von Boston und New York. In Boston lief er 2011 mit 2:03:02 Stunden die schnellste Zeit über die klassischen 42,195 km aller Zeiten – allerdings erfüllt die Punkt-zu-Punkt-Strecke dort nicht die Voraussetzungen für Rekorde, so dass Mutais Ergebnis nicht als Weltrekord anerkannt werden konnte.
„Ich bin das erste Mal in Prag, aber ich habe von dem Rennen von Freunden gehört und den Marathon im Fernsehen gesehen“, sagte Geoffrey Mutai, der auch erstmals bei einem Rennen in der Tschechischen Republik starten wird. Für den Kenianer ist es ein wichtiger Test im Hinblick auf den New York-Marathon am 2. November, bei dem er als Titelverteidiger an den Start gehen wird. „Ich bin zuversichtlich bezüglich des Marathons in New York.“
Doch auch über die 10-km-Distanz kann Geoffrey Mutai mit 27:19 Minuten eine Weltklassezeit vorweisen. In diesem Jahr erreichte er über diese Strecke in Boston bereits 27:35 Minuten. Genau mit dieser Zeit gewann im vergangenen Jahr der Kenianer Daniel Chebii den Birell Prague Grand Prix. Es ist aber eine Zeit, die sich die Veranstalter nicht erneut wünschen, denn Chebii verpasste 2013 damit den Streckenrekord um lediglich eine Sekunde! Chebii gehört am Sonnabend zu den stärksten Konkurrenten von Mutai.
Gespannt sein darf man auf Geoffrey Ronoh, der sich mit seinem Überraschungssieg gegen Wilson Kipsang bei einem anderen Rennen der RunCzech Running League einen Namen machte: In Olomouc gewann er den Halbmarathon im Juni in 60:17 Minuten. Vor kurzem triumphierte er über diese Strecke am Wörthersee (Österreich) erneut gegen Kipsang und steigerte sich auf 59:45. Der Birell Prague Grand Prix wird nun sein erstes großes internationales 10-km-Rennen sein. „Ich spüre keinen Druck, obwohl man mich jetzt kennt. Ich glaube, wenn ich in guter Form bin, kann ich jeden schlagen – auch meinen Freund Geoffrey Mutai“, sagte Geoffrey Ronoh.
Stark einzuschätzen sind auch die Kenianer Kenneth Kipkemoi, der im Frühjahr Rang zehn bei der Halbmarathon-WM belegt hatte, und Richard Mengich, der seine 10-km-Bestzeit von 27:48 in diesem März im Rahmen des Berliner Halbmarathons erreichte. Ein ehemaliger Kenianer könnte der stärkste Europäer im Rennen sein: Der für die Türkei startende Polat Kemboi Arikan belegte bei den Europameisterschaften vor kurzem Rang vier im 10.000-m-Finale.
Eine Reihe von Athletinnen mit Bestzeiten von klar unter 32 Minuten gehen über die 10-km-Distanz an den Start. Erst seit dem vergangenen Jahr laufen auch die Frauen die lange Distanz beim Birell Prague Grand Prix. Zuvor standen hier die 5 km auf dem Programm. Den ersten Streckenrekord stellte im vergangenen Jahr Jospehine Chepkoech mit 32:00 Minuten auf. Während die Kenianerin am Sonnabend nicht zur Titelverteidigung antreten wird, hoffen die Veranstalter auf eine erste Siegzeit unter 32 Minuten.
Mehrere Läuferinnen kommen für eine solche Leistung in Frage, so dass sich ein sehr spannendes Rennen entwickeln könnte. Die schnellste Athletin auf der Startliste kommt aus Kenia: Helah Kiprop passierte beim Ras Al Khaimah-Halbmarathon in den Vereinigten Arabischen Emiraten im vergangenen Jahr den 10-km-Punkt nach 31:19. Sie gehört ebenso zu den Favoritinnen wie ihre Landsfrauen Correti Jepkoech (Bestzeit: 31:31), Esther Chemtai (31:33) und Flomena Chepchirchir (31:49).
Hinter den schnellsten Kenianerinnen könnte Jennifer Rhines (USA) eine gute Rolle spielen. „Ich will in Prag meine Geschwindigkeit für einen Herbst-Marathon testen“, sagte Helah Kiprop. „Ich habe mich in Iten mit meinem Mann und Trainer David auf dieses Rennen vorbereitet.“
Das Rennen kann am Sonnabend ab 19 Uhr live im Internet verfolgt werden unter:
https://public.pim.cz/RunCzech/live/live_en.html Weitere Informationen über den Birell Prague Grand Prix im Internet unter: www.runczech.com
Zdeňka Pecková
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