2015 Kenyan XC Trials Nairobi, Kenya Febuary 14, 2015 Photo: David Ogeka@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET
Geoffrey Kamworor startet als Titelverteidiger bei Cross-WM 2017 in Kampala (Uganda) – Der DLV schaut zu!
Mit beiden Titelverteidigern finden am Sonntag in Kampala (Uganda) die Crosslauf-Weltmeisterschaften statt. Vor zwei Jahren hatten die Kenianer Geoffrey Kamworor und Agnes Tirop diese sehr hart umkämpften Goldmedaillen gewonnen.
Die Titelverteidiger gehören zu den großen Favoriten, doch aufgrund der extrem starken afrikanischen Konkurrenz ist bei der Cross-WM vieles möglich.
Geoffrey Kamworor hatte vor einem Jahr zum zweiten Mal in Folge den Halbmarathon-WM-Titel gewonnen. Damals triumphierte er in Cardiff trotz eines Sturzes beim Start. Nun möchte der Kenianer auch im Cross seinen Titel verteidigen. Ob er genauso stark ist wie in Wales 2016 bleibt abzuwarten, denn ein Autounfall hatte ihn Ende des vergangenen Jahres zu einer Trainingspause gezwungen.
Bei den kenianischen Crossmeisterschaften im Februar wurde er Dritter. Seit der Cross-WM-Siegserie von Kenenisa Bekele (Äthiopien), der von 2002 bis 2006 gewann, ist es keinem Läufer mehr gelungen, diesen prestigeträchtigen Titel zu verteidigen.
Zu den Konkurrenten von Geoffrey Kamworor wird unter anderen der 10-km-Weltrekordler Leonard Komon (Kenia) zählen. Der international kaum bekannte Leonard Barsoton geht als Kenias Crossmeister an den Start. Getaneh Molla und der Cross-WM-Dritte von 2015, Muktar Edris, führen das äthiopische Team an. Uganda schickt unter anderen den Marathon-Olympiasieger von 2012, Stephen Kiprotich, der sich parallel auf den Hamburg-Marathon vorbereitet, ins Rennen. Der aus Kenia stammende Leonard Korir könnte für die USA eine gute Platzierung erreichen.
Auch bei den Frauen gelang es zuletzt vor elf Jahren einer Läuferin, den Cross-WM-Titel zu verteidigen:
Das war Tirunesh Dibaba (Äthiopien), die sich wie Kenenisa Bekele inzwischen mehr auf die Marathon-Distanz konzentriert und in Kampala ebenso nicht am Start sein wird. Für Agnes Tirop dürfte es voraussichtlich sehr schwer werden, erneut die Goldmedaille zu gewinnen. Bei den nationalen Titelkämpfen war sie im vergangenen Monat Fünfte.
Als Kenias amtierende Crossmeisterin wird Irene Cheptai starten, die vor zwei Jahren bei der Cross-WM Siebente war. Stark einzuschätzen sind auch die 1.500-m-Olympiasiegerin Faith Kipyegon und die 10.000-m-Olympia-Vierte Alice Aprot (beide Kenia). Das starke äthiopische Team wird angeführt von Senbere Teferi, die vor zwei Jahren bei der Cross-WM die Silbermedaille gewann.
Für Bahrain ist Ruth Jebet am Start. Die 3.000-m-Hindernis-Olympiasiegerin ist eine von mehreren Läuferinnen, die aus Kenia stammen und nun für Bahrain starten.
race-news-service.com
PS: An den IAAF Cross-Weltmeisterschaften am Wochenende in Kampala (Uganda) – die jetzt alle 2 Jahre stattfinden – nehmen, wie schon so oft, keine deutschen Läuferinnen und Läufer teil.
557 Athleten von 60 Teams erwartet die IAAF in Kampala. Es sind seit 2006 die größten Cross-Weltmeisterschaften. Der DLV wird diverse Gründe anführen, warum er die Titelkämpfe nicht beschickt: Die deutschen Läufer haben eh' keine Chancen gegen die Phalanx aus Afrika, es passt nicht in den Aufbau des Wettkampfjahres oder, – da kein olympischer Wettbewerb – es gibt dafür kein Geld vom Staat – oder jetzt auch neu: Deutsche Läufer wollen aus Protest gar nicht teilnehmen!
Durch Nichtteilnahme wird man allerdings auch nicht besser und ob der DLV – als größter Leichtathletikverband der Welt – sich etwas Gutes antut, wenn er sich von Weltmeisterschaften fernhält, sei dahin gestellt. Er braucht sich dann auch nicht wundern, wenn bei IAAF-Wahlen, der große DLV in kein Amt gewählt wird, weil er dorteben auch keine – und wenn – dann ein schlechte Lobby hat.
Die USA fahren mit 31 Teilnehmern nach Kampala, Großbritannien mit 16, Australien mit 24 Läufern und Japan mit 21 Teilnehmern. Die werden auch nicht alle vorne weg rennen, aber sie sammeln Erfahrung, insbesondere wenn es die U20 betrifft. Und diese Nationen fahren auch nicht nach Kampala aus Spaß, Lust und Dollerei, sondern werden sich wohl überlegt haben, weswegen sie ihre Athleten gegen die bisher immer überlegeneren Afrikanern einsetzen. Weil es die Athleten weiter bringt – und sie abhärtet!
Aber man hätte auch die neu eingeführte Mixed-Staffel ausprobieren können, hier nehmen 13 Nationen teil, nur nicht der DLV, der ansonsten verzweifelt nach neuen Formaten sucht, die Leichtathletik populärer zu machen!
Es zeigt sich aber leider immer wieder, daß beim DLV im Laufbereich es sich nichts ändert, weil man kritik- und lernunfähig ist.
Horst Milde
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