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16
05
2011

"Ich mag die Atmosphäre bei diesem Rennen und wäre gerne schneller gelaufen, aber der Wind war sehr unangenehm", sagte Haile Gebrselassie, der bei normalen Bedingungen in der Lage sein dürfte, mindestens 40 Sekunden schneller zu rennen

Gebrselassie auch in Manchester vorne

By GRR 0

Einen Monat nach seinem Halbmarathonrennen in Wien ist Haile Gebrselassie auch über 10 km in Manchester zu einem souveränen Sieg gelaufen. Beim Bupa Great Run schaffte der Äthiopier dabei sogar einen Hattrick. Der 38-Jährige gewann das Rennen in 28:10 Minuten deutlich vor dem Briten Chris Thompson (28:21). Haile Gebrselassie hatte auf den Straßen von Manchester bereits in den Jahren 2005, 2009 und 2010 triumphiert.

Bei den Frauen setzte sich überraschend die Britin Helen Clitheroe in 31:45 Minuten durch. Mit einer Meldezahl von 38.000 Läufern, die in mehreren Wellen über einen Zeitraum von rund zweieinhalb Stunden starteten, gehört der Great Manchester Run zu den größten 10-km-Läufen der Welt.

Wind, kühle Temperaturen von rund 12 Grad Celsius und phasenweise leichter Regen waren keine Bedingungen für schnelle Zeiten. In einem Rennen ohne Tempomacher sorgte Haile Gebrselassie dennoch für einen schnellen Beginn. Gegen den Wind laufend, führte er die Spitzengruppe in 2:45 Minuten durch den ersten Kilometer. Da jedoch keiner der Konkurrenten sich an der Führungsarbeit beteiligte, ließ es der Äthiopier in der Folge etwas ruhiger angehen.

Die 5-km-Marke passierte eine rund zehnköpfige Spitzengruppe in 14:16 Minuten. Als bald danach auf dem Rückweg in Richtung Stadtzentrum der Wind in den Rücken der Läufer wehte, forcierte Haile Gebrselassie wieder das Tempo. Mit Kilometerzeiten von rund 2:45 Minuten riss er die Spitzengruppe auseinander. Lediglich Chris Thompson konnte zunächst noch mit dem Marathon-Weltrekordler mithalten. Der neunfache Crosslauf-Europameister Serhiy Lebid (Ukraine) lag an dritter Stelle, gefolgt von Craig Mottram (Australien) und Martin Fagan (Irland).

"Ich war überrascht, wie gut er lief, denn ich kannte ihn vorher nicht", sagte Haile Gebrselassie über die Leistung von Chris Thompson. Der 10.000-m-EM-Zweite von Barcelona 2010 musste den Äthiopier erst an der 8-km-Marke ziehen lassen. „Wenn ich gewonnen hätte, wäre das wie in einem Traum gewesen. Aber ich habe mich auch so gut geschlagen und es war ein großes Rennen für mich", sagte Chris Thompson. Der 30-Jährige hatte als Zweiter mit 28:21 Minuten vier Sekunden Vorsprung vor Serhiy Lebid (28:25). Craig Mottram (28:36) und Martin Fagan (28:39) belegten die nächsten Ränge.

"Ich mag die Atmosphäre bei diesem Rennen und wäre gerne schneller gelaufen, aber der Wind war sehr unangenehm", sagte Haile Gebrselassie, der bei normalen Bedingungen in der Lage sein dürfte, mindestens 40 Sekunden schneller zu rennen. Nach seinen 28:10 Minuten von Manchester konzentriert sich Haile Gebrselassie nun auf die Vorbereitung eines Herbst-Marathons, bei dem er sich mit einer schnellen Zeit für Olympia 2012 in London qualifizieren möchte. „Es ist noch nicht entschieden, wo ich im Herbst Marathon laufe", sagte Haile Gebrselassie, der in Wien erklärt hatte, dass er am liebsten in Berlin am 25. September starten würde.

Im Alter von 37 Jahren erlebt währenddessen Helen Clitheroe die beste Zeit ihrer Karriere. Im März wurde sie überraschend Hallen-Europameisterin über 3.000 m, jetzt triumphierte sie unerwartet auch in Manchester. Bei den schwierigen Bedingungen lief die Britin zudem mit 31:45 Minuten erstmals in ihrer Karriere unter 32 Minuten. Ihre Bestzeit steigerte sie dabei gleich um 30 Sekunden.

Helen Clitheroe lief von Beginn an in einer Spitzengruppe, die die 5-km-Marke nach 16:06 Minuten erreichte. Immer wieder forcierte sie dann in der Folge das Tempo und nach 8 km konnte sie sich schließlich entscheidend lösen. Sie ließ die Commonwealth Games-Siegerin über 10.000 m, Grace Momanyi (Kenia), und Christelle Daunay (Frankreich) hinter sich. Daunay konnte dann noch Momanyi überholen und sicherte sich Rang zwei, während Clitheroe den letzten Kilometer in erstaunlichen 3:01 Minuten zurück legte.

„Ich freue mich, dass ich bei diesen Bedingungen eine derartige Zeit gelaufen bin", erklärte die Siegerin, die sich nun auf den Europa-Cup über 10.000 m am 4. Juni in Oslo vorbereitet.

 

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author: GRR

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