2015 European Indoor Championships Prague, Czech Republic March 6-9, 2015 Photo: Giancarlo Colombo@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET
Freude bei Mancini und Büchel – Enttäuschung für Sprunger – Swiss Athletics – News
Pascal Mancini (FSG Estavayer) bescherte dem Schweizer Team an der Hallen-EM in Belgrad (SER) mit Platz 6 im 60-m-Final ein schönes Erfolgserlebnis. Selina Büchel (KTV Bütschwil) schaffte über 800 m als Zweite ihres Halbfinals den Vorstoss in den Final vom Sonntag.
Lea Sprunger (COVA Nyon) hingegen erlebte im 400-m-Final als Fünfte eine bittere Enttäuschung.
Der Sprinter Pascal Mancini (FSG Estavayer) stellte einmal mehr seine Qualitäten über 60 m unter Beweis. Zum zweiten Mal nach 2015 in Prag (CZE) erreichte der Schnellstarter den Final. Wie vor zwei Jahren, als er in 6,62 Sekunden Fünfter wurde, musste er auch diesmal die Übermacht seiner Gegner anerkennen. In 6,70 Sekunden kam er nicht ganz an seine Saisonbestzeit (6,65) heran und musste sich mit Rang 6 begnügen. Die Bronzemedaille ging diesmal für 6,63 Sekunden über den Tisch.
„Schade, schade“, sagte der Freiburger. „Ich hätte gerne ein besseres Resultat erzielt. Anfang Februar war ich in Topform. Von dieser habe ich seither ein wenig eingebüsst.“ Im Final sei es nach einem abgebrochenen Start und einem Fehlstart nicht leicht gewesen, die Konzentration zu behalten, aber: „Ich habe mein Bestes gegeben, doch die anderen waren einfach schneller. Auch wenn es nicht ganz nach vorne gereicht hat bin ich trotzdem froh, dass ich die Chance genutzt habe, mich hier über drei Runden zu zeigen.“
Lea Sprunger komplett eingebrochen
Den 400-m-Final der Frauen konnten die Schweizer Supporter in der Halle kaum erwarten, ging doch Lea Sprunger nach ihren starken Darbietungen im Vorlauf und im Halbfinal am Freitag als Medaillenkandidatin ins Rennen. Als Führende der Jahres-Weltbestenliste durfte sich die am Sonntag 27-jährig werdende Waadtländerin berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen. Doch es kam alles völlig anders als erhofft und erwartet.
Zwar setzte sich Sprunger sogleich an die Spitze des sechsköpfigen Feldes und führte dieses sicher an. Sie konnte ihren bewährten Rhythmus mit ihren langen Schritten sauber laufen – bis sich in der letzten Kurve das Unheil ankündigte. Während ihre Gegnerinnen zusetzten, war bei ihr der Tank leer. Die Favoritin erreichte das Ziel praktisch im „Leerlauf“. Auf der Anzeigetafel standen neben ihrem Namen 53,08 Sekunden und Platz 5.
Lea Sprunger war nach ihrem Lauf untröstlich. Für ihre grosse Professionalität spricht, dass sie auch in dieser bitteren Stunde den Journalisten Red und Antwort stand. Selbstredend fiel es ihr nicht leicht, eine Erklärung für ihre Leistung zu geben. „Ich fühlte mich gut vorbereitet und freute mich auf dieses Rennen. Meine Beine waren gut, mein Kopf war gut, aber 100 m vor dem Ziel fühlte ich mich leer“, sagte Sprunger. „Ich habe keine Ahnung, was hier mit mir passiert ist. Das war einfach schlecht.“
Für die letztjährige Bronzegewinnerin der EM in Amsterdam (NED) geht es nun darum, diese Enttäuschung zum Schluss einer zuvor sehr guten Hallensaison zu verarbeiten, bevor sie den Fokus auf den Sommer richtet. In diesem will sie wieder über 400 m Hürden angreifen – mit der WM in London (GBR/4. bis 13. August) als Saisonhöhepunkt.
Selina Büchels Vorsatz für den Final
Selina Büchel hat in Belgrad ein weiteres Zwischenziel erreicht. Die Titelverteidigerin wurde in ihrem 800-m-Halbfinal hinter der Britin Shelayna Oskan-Clarke in 2:03,23 Minuten Zweite und schaffte so den Einzug in den Final vom Sonntag (17.25 Uhr). Die Toggenburgerin hielt sich die meiste Zeit mitten im Feld auf. Zwar versuchte sie mehrmals, nach vorne zu kommen, allerdings nicht mit letzter Konsequenz. „Immer wenn ich es versuchte, drückten die anderen Läuferinnen dagegen. Deshalb liess ich es dann wieder sein. Ich wollte nicht um jeden Preis vorbei.“ Im Endspurt der vier besten Läuferinnen positionierte sich die 25-Jährige so, dass sie als eine von drei Läuferinnen weiterkam. Ihr Fazit: „Hauptsache, ich habe den Final erreicht!“
Im Final bekommt es Selina Büchel mit fünf Gegnerinnen zu tun, vor denen sie sich zweifellos in Acht nehmen muss. Einen Vorsatz hat die Europameisterin von 2015 schon gefasst: „Morgen muss ich konsequenter zur Sache gehen. Wenn ich angreife, dann muss ich auch wirklich durchziehen.“
Angelica Moser mit persönlicher Saisonbestleistung und Schweizer U23-Rekord
Dank einer Einladung von European Athletics erhielt die Stabhochspringerin Angelica Moser (LC Zürich) die Chance, in Belgrad ihr Können unter Beweis zu stellen. Nachdem sie in den letzten Wochen noch nicht wie gewünscht auf Touren (oder besser gesagt: Höhen) gekommen war, rechtfertigte die U20-Weltmeisterin ihre Selektion mit einem Sprung über 4,40 m. Damit verbesserte sie ihre bisherige Saisonbestleistung und damit den nationalen U23-Rekord um 3 cm und erreichte in der Endabrechnung den 11. Rang.
Der Einstieg in den Wettkampf war für Moser happig. Los ging es auf 4,25 m und weiter sogleich auf 4,40 m. Diese Herausforderung meisterte die 19 Jahre junge Athletin aus dem Zürcher Weinland erfolgreich, wenngleich sie auf 4,40 m einen Fehlversuch verzeichnete. 4,55 m – 2 cm unter ihrer Freiluft-PB – erwiesen sich anschliessend als zu hoch. Trotzdem kann Moser ihre zweite Teilnahme an einer Hallen-EM nach 2015 in Prag als wertvolle Erfahrung abbuchen. Ihr grosses Ziel in diesem Sommer wird die U23-EM im Juli in Bydgoszcz (POL) sein. Dort wurde sie im letzten Jahr Weltmeisterin bei den Juniorinnen.
Berichterstattung im Fernsehen und online
Eurosport zeigt an allen drei Tagen Live-Bilder der Hallen-EM. Das Schweizer Fernsehen wird in seinen Struktursendungen täglich über die Schweizer Highlights berichten.
Swiss Athletics berichtet wie üblich auf der Verbandswebsite, Facebook und Twitter über das Schweizer Team. Auch die Westschweizer Leichtathletik-Plattform ATHLE.ch ist mit einem Team vor Ort und wird intensiv über diese Titelkämpfe berichten.
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Link zur Hallen-EM in Belgrad (Startlisten und Resultate)
Alle vier Swiss Starters erreichen in Belgrad die 60-m-Halbfinals |
Am Samstagmorgen standen an der Hallen-EM in Belgrad (SER) die Vorläufe über 60 m im Programm. Mit Mujinga Kambundji (STB), Sarah Atcho (Lausanne-Sports), Ajla Del Ponte (US Ascona) und Pascal Mancini (FSG Estavayer) schafften sie alle den Einzug in die Halbfinals. Was für eine tolle Ausbeute!
Mujinga Kambundji möchte in Belgrad einmal mehr zeigen, dass sie immer dann am schnellsten läuft, wenn es zählt. In der dritten Vorlauf-Serie erfüllte die Bernerin ihre Tagesaufgabe mit Bravour. Sie gewann den Lauf in 7,24 Sekunden und qualifizierte sich sozusagen im Schongang für die Halbfinals am Sonntag um 16 Uhr.
„Ich habe mein Zwischenziel erreicht“, freute sich Kambundji, die die viertbeste Zeit aller Teilnehmerinnen aufstellte. „Ich fühle mich gut und bin zuversichtlich, dass ich hier etwas erreichen kann. Die besten Athletinnen liegen nahe beieinander und es ist vieles möglich. Auch eine Medaille, aber darauf will ich mich nicht versteifen.“ Zum Vergleich: An der Hallen-EM 2015 in Prag (CZE) wurde Kambundji mit Schweizer Rekord (7,11) Fünfte.
Atcho und Del Ponte dank Topleistungen weiter
In den beiden Vorlaufserien nach der Schweizer Rekordhalterin folgten die beiden anderen Schweizerinnen. Die beiden Trainingskolleginnen Sarah Atcho (Lausanne-Sports) und Ajla Del Ponte (US Ascona) starten in der serbischen Hauptstadt erstmals an einer Hallen-EM. Die Lausannerin, die am Freitag bereits über 400 m angetreten war, und die Tessinerin zeigten beide eine hervorragende Leistung, dank der sie sich mit der 10.- respektive der 13.-besten Zeit den Sprung unter die 24 Halbfinalistinnen verdienten.
Atcho warf sich nach 7,36 Sekunden als Vierte ins Ziel, was der drittbesten Zeit ihrer Karriere entspricht. Del Ponte realisierte mit 7,35 sogar eine persönliche Bestzeit und wurde Dritte. Jeweils die ersten vier Athletinnen der sechs Serien kamen eine Runde weiter. Die zwei jungen Schweizerinnen verdeutlichten damit einmal mehr die Fortschritte, die sie sich in den letzten Monaten erarbeitet haben.
Überzeugender Auftritt von Pascal Mancini
Pascal Mancini schaffte als Sieger der ersten Serie mühelos den Vorstoss in die nächste Runde. Der Freiburger, vor zwei Jahren in Prag Fünfter, kam nach 6,76 Sekunden ins Ziel. Läuft alles nach Plan, hat 28-Jährige heute ein anstrengendes Programm. Um 18.35 Uhr finden die Halbfinals statt und um 20.57 Uhr will er auch im Final an der Startlinie stehen und bei der Vergabe der Medaillen mitreden.
„Die Zeit ist nicht der Wahnsinn, aber ich bin froh, dass nach den vielen Fehlstarts in anderen Läufen alles gut gegangen ist“, resümierte Mancini. „Ich fühlte mich nicht speziell angespannt, das grosse Kribbeln ist noch nicht da.“ In den Halbfinals wird seine Anspannung sicher grösser sein.
Berichterstattung im Fernsehen und online
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