Ihre Siegzeit in Berlin war die zweitbeste die je bei einer WM gelaufen wurde. Sie liegt nur drei Hundertstelsekunden hinter Marion Jones Zeit vor zehn Jahren. Ihr Sieg hing auch zusammen mit einem der erstaunlichsten Starts die es in einem großen Finale je gab.
Fraser: „Ok, das war Usain und morgen kommt meine Zeit“
18. August 2009 – Berlin – Shelly-Ann Fraser brauchte nur 10,73 Sekunden, um nach dem Olympiasieg auch den 100-m-Titel bei den 12. IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin zu gewinnen.
Zwei Stunden später sprang die Jamaikanerin immer noch auf und ab in der Mixed-Zone und gab jedem Journalisten ein Interview, der ihr ein Mikrophon vor die Nase hielt – lachend und fröhlich.
Spielte Glück eine Rolle? Kaum.
Fraser ist jetzt die drittschnellste Frau aller Zeiten über 100 Meter und die einzige, die zeitgleich sowohl Weltmeisterin als auch Olympiasiegerin über diese Strecke war. Im vergangenen Jahr in Peking war ihr Sieg eine große Überraschung, doch jetzt zeigte sie, dass das weniger mit Glück zusammenhing. Sprint im Blut, einen der besten Trainer der Welt und "viel harte Arbeit" sind eine Erklärung für ihre Erfolge.
Ihre Siegzeit in Berlin war die zweitbeste die je bei einer WM gelaufen wurde. Sie liegt nur drei Hundertstelsekunden hinter Marion Jones Zeit vor zehn Jahren. Ihr Sieg hing auch zusammen mit einem der erstaunlichsten Starts die es in einem großen Finale je gab.
Obwohl ihre Reaktionszeit mit 0,146 Sekunden gar nicht einmal so schnell war und sie nur als Vierte aus den Blöcken gekommen war, legte sie dann eine tolle Beschleunigungsphase hin. Nach zehn Metern führte sie dadurch gegen ein Feld, das voll war mit Läuferinnen, die schon unter elf Sekunden gelaufen waren. Fraser lag zu diesem Zeitpunkt bereits mit eineinhalb Metern vor den anderen.
“Olympiasiegerin und Weltmeisterin – unglaublich, dass ich das bin", sagte sie und fügte die 22-Jährige hinzu: "Ich wusste, dass es ein sehr starkes Feld sein würde, deswegen musste ich einen guten Start hinlegen. Nachdem ich in Peking gewonnen hatte war klar, dass die anderen mich schlagen wollten."
Ob Usain Bolt sie tags zuvor inspiriert habe, wurde Fraser gefragt. "Ich dachte mir, ok, das war Usain und morgen kommt meine Zeit."
IAAF