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30
10
2008

Wilfred Kigen hat selbst fünf Kinder. Seine Frau arbeitet als Lehrerin und kann sogar Deutsch.

Frankfurt-Seriensieger Wilfred Kigen will nun in New York für Furore sorgen

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Dreimal hat er den Frankfurt-Marathon gewonnen, nun versucht er sich am Sonntag in New York: Wilfred Kigen ist einer jener kenianischen Läufer, die sich in Deutschland aufgrund ihrer großen Erfolge einen guten Namen gemacht haben. Kein anderer Läufer hat am Main bisher einen Hattrick geschafft. Doch in diesem Jahr entschied sich der 33-Jährige für ein anderes Rennen: Wilfred Kigen will sich beim hochkarätigen New York-Marathon in Szene setzen.

Dort trifft er auf starke Konkurrenz – allen voran sein Landsmann Paul Tergat und Abderrahim Goumri (Marokko). Sie sind beide schon deutlich schneller gelaufen als Wilfred Kigen, der eine Bestzeit von 2:07:33 aufweist. Trotzdem hat der Frankfurt-Sieger der vergangenen Jahre auch in ,Big Apple’ durchaus Chancen.

Ursprünglich stammt Wilfred Kigen, der vom holländischen Manager Gerard van de Veen betreut wird, aus Eldoret, dem Mekka der kenianischen Läufer. Früher war er dort täglich zur Schule gerannt – so lief er acht Jahre lang 20 km pro Tag. Unbewusst legte Wilfred Kigen damit eine Grundlage für seine spätere Karriere. „Vielleicht wäre ich ohne dieses Training nie ein Läufer geworden“, sagt Wilfred Kigen, der erst im letzten Jahr seiner achtjährigen Schulzeit die ersten Rennen bestritt. „Ich war nicht schlecht, aber ich habe längst nicht immer gewonnen“, erzählt Wilfred Kigen, dessen Mutter in den 60er Jahren ebenfalls laufende Erfolge verbuchte. „Sie startete auf der Bahn und rannte auch bei Wettbewerben in Uganda – ich weiß nicht genau, welche Strecken sie gelaufen ist, aber ich kenne ihre Trophäen.“

Einen entscheidenden Einfluss auf die Karriere von Wilfred Kigen hatte jedoch ein anderer kenianischer Weltklasseläufer: Wilson Boit Kipketer, der 1997 Weltmeister über 3.000 m Hindernis war und kurz danach den Weltrekord auf 7:59,08 Minuten verbesserte, ist ein guter Freund. Beide sind, wie viele kenianische Weltklasseläufer, angestellt bei der Polizei, brauchen jedoch in der Regel nicht zu arbeiten.

„Wilson Kigen ist mein Cousin“, antwortet Wilfred Kigen auf die Frage, ob Verwandtschaft unter einer Reihe von weiteren starken kenianischen Läufern mit dem Namen Kigen dabei ist. Als Wilfred vor drei Jahren in Frankfurt gewann, war Wilson nur fünf Sekunden zurückliegend Dritter. Am vergangenen Sonntag wurde Wilson Kigen in Frankfurt in 2:08:16 Stunden sogar Zweiter. Demnächst könnte noch ein weiterer Kigen in Europa bei Straßenläufen auftauchen: „Ich habe drei Schwestern und drei Brüder.

Einer meiner Brüder, Robert, ist 22 Jahre und läuft ebenfalls. Er gehört bereits zu Kenias Juniorenteam.“ Um Robert Kigen kümmert sich Wilfred intensiv – der Bruder lebt bei ihm. Auch seine übrige Familie unterstützt er mit seinen Einnahmen durch das Laufen. Sein Vater war Farmer, doch er starb 1995 bei einem Autounfall. Dass der Sohn Wilfred ein erfolgreicher Läufer wurde, hilft der Familie enorm.

Wilfred Kigen hat selbst fünf Kinder. Seine Frau arbeitet als Lehrerin und kann sogar Deutsch. Die Familie lebt in Ngong, etwa 30 Kilometer von Nairobi entfernt. „Ich kann dort sehr gut trainieren, obwohl es mit 1.800 Metern nicht so hoch liegt wie Eldoret oder Iten.“ In diesem Gebiet wohnt auch Paul Tergat, der in New York zu seinen Gegnern zählen wird. „Mit ihm habe ich früher zeitweise trainiert, doch dann ist er umgezogen und wohnt jetzt etwas weiter weg.“

race-news-service.com
 

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