Der Berliner WM-Marathon könnte damit zu einer ähnlichen Hitzeschlacht werden wie die Rennen bei den Titelkämpfen in Athen (1997), Sevilla (1999) oder Osaka (2007). Den aussichtsreichen deutschen Läuferinnen um Irina Mikitenko kämen hohe Temperaturen nicht entgegen.
Formel 1 bringt WM-Marathonläufer ins Schwitzen – Zeitplanverschiebung bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin.
Die Marathonläufer sind die Leidtragenden einer Zeitplanverschiebung bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Berlin. Wie der internationale Leichtathletik-Verbandes (IAAF) bestätigte, werden die Startzeiten der Rennen über die klassische Distanz noch um bis zu 45 Minuten weiter in Richtung Mittag verschoben.
Der Berliner WM-Marathon könnte damit zu einer ähnlichen Hitzeschlacht werden wie die Rennen bei den Titelkämpfen in Athen (1997), Sevilla (1999) oder Osaka (2007). Den aussichtsreichen deutschen Läuferinnen um Irina Mikitenko kämen hohe Temperaturen nicht entgegen.
Hintergrund der Verschiebung ist, dass an jenem Wochenende (22. und 23. August) auch das Formel-1-Rennen ,Großer Preis von Europa’ in Valencia stattfindet. Der europäische Fernseh-Verbund European Broadcasting Union (EBU) hatte aufgrund der Zeitüberschneidungen von Leichtathletik und Formel 1 darauf bestanden, dass die Nachmittags- beziehungsweise Abendveranstaltungen in Berlin um zwei Stunden nach hinten verschoben werden.
Dem hat die IAAF zugestimmt, so dass am Sonnabend das Programm im Olympiastadion erst um 20 Uhr statt wie ursprünglich geplant um 18 Uhr beginnt. Der Beginn am Sonntag war für 16 Uhr vorgesehen und wird nun auf 18 Uhr verschoben.
Während dies für die im Olympiastadion startenden Athleten bezüglich des Wetters vielleicht sogar von Vorteil sein kann, leiden die Marathonläufer noch mehr als ohnehin schon. Die Verschiebung ihrer Startzeiten hängt wiederum mit den Bedürfnissen des japanischen TV-Marktes zusammen. Aufgrund der verschobenen Anfangszeiten des Stadionprogramms und des Zeitunterschiedes nach Asien fallen diese Entscheidungen in Japan in die Nacht. Dem japanischen Fernsehen, einem wichtigen Markt für die internationale Leichtathletik aufgrund der Sponsoren, ging dadurch an den beiden letzten WM-Tagen ,Prime-Time-Action’ verloren.
„Deswegen hat TBS, der TV-Rechteinhaber in Japan, uns gebeten, die Marathon-Startzeiten zu verändern“, erklärt der IAAF-Pressesprecher, Nick Davies. Der Männer-Marathon am Sonnabend soll nun anstatt um 11 Uhr entweder 15 oder 30 Minuten später gestartet werden. Das Rennen der Frauen am Tag darauf beginnt nach dem neuen Plan voraussichtlich 45 Minuten später, also um 11:45 Uhr. Die IAAF habe, erklärt Nick Davies, die Mitglieder ihrer technischen und medizinischen Gremien konsultiert.
Diese gehen davon aus, dass der Temperaturunterschied durch die Verschiebung nicht zu groß sein wird. Offiziell beschlossen sind die neuen Startzeiten allerdings noch nicht. Sie werden voraussichtlich ein Thema bei der IAAF-Council-Sitzung an diesem Wochenende in Berlin sein.
Schon die 11-Uhr-Startzeit der Marathonläufe stieß bei Athleten auf Kritik. „Die Startzeit ist zu spät, da rennen wir in die Mittagshitze. Das ist nicht günstig für mich, denn ich kann bei Hitze nicht so gut laufen. Es ist schade, dass sich das bei einer Heim-WM nicht ändern lässt“, sagt Irina Mikitenko (TV Wattenscheid).
Die nationale Rekordhalterin (2:19:19 Stunden) ist eine der deutschen Medaillenhoffnungen bei der WM.
race-news-service.com