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07
09
2014

Manuel Stöckert (5) und André Pollmächer (2) bei der Deutschen Meisterschaft über 10 km beim Kö-Lauf ©wus-media - Wilfried Raatz

Favoritensiege durch André Pollmächer und Sabrina Mockenhaupt – Deutsche 10 km-Meisterschaft beim Kö-Lauf in Düsseldorf – Wilfried Raatz berichtet

By GRR 0

Erwartungsgemäß sicherten sich André Pollmächer (rhein-marathon düsseldorf) und Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) die deutschen 10 km-Meistertitel im Rahmen des 27. internationalen Kö-Laufes auf dem Düsseldorfer Boulevard.

Beide mussten allerdings zum Ausklang der EM-Saison noch einmal "alles geben", um die Konkurrenz mit dem äthiopischen Asylbewerber Amalal Petros (TSVE Bielefeld) und der kurzfristig noch nachgemeldeten Simret Restle-Apel (PSV GW Kassel) in Schach zu halten.

"Die Zeit ist nebensächlich, Hauptsache gewonnen", freute sich Sabrina Mockenhaupt, die auf der Kö ihre vierzigste deutsche Meisterschaft gewinnen konnte. "Das ist das einzige Versöhnliche nach einer sehr bescheidenen Saison" gab die kleine Siegerländerin offen und ehrlich zu. "Ok, die 10.000 m in Zürich waren ehrlich gesagt, schon ein Highlight!" 

Und zum Düsseldorfer Rennen? "Wegen des Ödems im Sprunggelenk hatte ich natürlich Bedenken. Aber wenn man schnell läuft, dann spürt man es nicht so als wenn man im Training eher ruhig und locker läuft!"

Nach 2 von fünf Runden hatte sich Sabrina Mockenhaupt einen kleinen Vorsprung vor Simret Restle erarbeitet, der sich von Kilometer zu Kilometer allerdings nur geringfügig vergrößerte. "Bei Simi wußte ich nicht, wie stark sie sich hier präsentieren würde. Bei den anderen habe ich mir allerdings keine Sorgen gemacht!"

Mit 34:12 Minuten gab es letztlich den sicheren Sieg – und Titel Nummer vierzig. "Das fühlt sich schon toll an. Ich freue mich wirklich darüber!"

Vierzehn Sekunden dahinter lief Simret Restle über die Ziellinie und zeigte sich ebenso einverstanden mit der Vize-Meisterschaft. "Es war für mich eine psychisch große Belastung, denn es war nach meiner Sperre das erste Meisterschaftsrennen. Und dann alle Mädels zu sehen! Deshalb bin mit dem zweiten Platz sehr zufrieden. Schließlich möchte ich am kommenden Sonntag in Köln Marathon laufen!"

So klar die beiden ersten Plätze auch waren, auf Rang drei setzte das Zielgericht mit Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) und Isabell-Sophie Teegen (SC Rönnau 74) gleich zwei Läuferinnen, denn bei 34:43 gab es keine Differenz festzustellen. Und das Bemerkenswerte, es ist bei beiden eine Medaille aus Team-Gründen. "Es ist nicht meine Strecke", gestand Jana Sussmann. "Ich habe es aber einfach versucht. Und es ging gut!"

Und Isabell-Sophie Teegen freute sich nach ihrem zweiten Straßenlauf überhaupt über den Gewinn der U 23-Meisterschaft. "Aber es war schon sehr hart, vor allem, wenn man gewohnt ist, seinen Schritt zu finden. Deshalb musste ich mich auch von der Gruppe lösen und mein Rennen laufen!"

Das Nachsehen im Kampf um die Medaillen hatten die EM-Marathonstarterin Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon Hamburg) und Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg) ebenso wie auch die zwischenzeitlich auf Rang drei laufende U 23-Läuferin Melina Tränkle (LGR Karlsruhe).  

"André, André"-Rufe tönten bei der Siegerehrung vom doppelstöckigen VIP-Bus und André Pollmächer ließ sich feiern. Der Lokalmatador hielt drei Wochen nach seinem starken Auftritt bei den Marathon-Europameisterschaften dem Druck des Favoriten stand – und gewann letztlich in 29:24 Minuten vor dem überraschend stark auftrumpfenden Amanal Petros und Halbmarathonmeister Manuel Stöckert (SC Ostheim), die mit 9 bzw. 21 Sekunden Rückstand auf den weiteren Medaillenrängen einkamen.

Der mit Titelambitionen gestartete Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) wurde nach einem kräftigen Spurt gegen Mitku Seboka (TS Lichtenfels) in 29:54 Vierter. Der letztjährige 10 km-Vizemeister Simon Stützel (ART Düsseldorf) mußte mit Rang 19 zufrieden sein.

"Nach sieben oder acht Kilometern habe ich mich sicher gefühlt, dass ich das Rennen gewinnen würde!" freute sich André Pollmächer über seinen Erfolg.

"Die Aufgabe, den Titel nach Düsseldorf holen zu können, hat mich bis in die Haarspitzen motiviert" wehrte der Neu-Düsseldorfer alle Spekulationen über mangelnde Motivation so kurz nach dem EM-Saisonhöhepunkt ab. "Was mich besonders freut, dass der Spagat mit Marathon- und 10 km-Vorbereitung gelungen ist!"

Nicht minder zufrieden war auch der erst 19jährige Amanal Petros, der im Duell mit André Pollmächer trotz der überaus problematischen Überholvorgänge auf der Kö mit 29:32 Minuten persönlichen Hausrekord lief. "Ich habe mich gefreut, vor so einem Publikum laufen zu können. Nach meinem Ausstieg in Ulm bin ich natürlich total überrascht, dass ich heute Bestzeit laufen konnte", so der junge Asylbewerber aus Bielefeld, der seit Januar 2011 in Deutschland lebt.

Wilfried Raatz  
 

author: GRR

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