Fast allen Neulingen fiel es schwer, in dem von der Uhr vorgegebenen Pulsbereich zu bleiben und die jeweilige Trainingseinheit exakt zu erfüllen
Esslinger Zeitung-City-Lauf: Vernünftige Selbstkontrolle ist erlaubt – Trainingsgruppe „Von null auf zehn in 25 Wochen“ ist auf einem guten Weg – Andreas Müller
Esslingen – Das erste Drittel der Vorbereitungsphase ist geschafft, die ersten Daten liegen auf dem Tisch. Die Teilnehmer der Trainingsgruppe „Von null auf zehn in 25 Wochen“ sind auf einem guten Weg, am 6. Juli die 10-Kilometer-Strecke des EZ-City-Laufes um den Sport-Flöss-Pokal zu bewältigen.
Die Spannung beim ersten Stammtisch war groß. Habe ich alles richtig gemacht? Wie liege ich im Vergleich zu den anderen Kandidaten? Michael Stahl von der Pulsuhrfirma Polar wertete die Daten jedes einzelnen Teilnehmers aus und sah teilweise erstaunliche Trainingsumfänge. Wer läuft schon wirklich 21 Stunden am Stück? Ein versehentlicher Start der Uhr löste das Rätsel schnell auf.
Fast allen Neulingen fiel es schwer, in dem von der Uhr vorgegebenen Pulsbereich zu bleiben und die jeweilige Trainingseinheit exakt zu erfüllen. „Es ist viel schwieriger, bei einer niedrigen Belastung zu trainieren als bei einer hohen Anforderung. Man merkt, dass man schneller laufen kann, darf aber nicht“, ist sich Stahl dieser Problematik bewusst und appellierte an die Geduld der Teilnehmer. Ein vorsichtiger Trainingsaufbau ist wichtiger als die verlockende Aussicht, die Zeit auf der Hausstrecke bei jeder Einheit zu verbessern.
Trotzdem spricht natürlich nichts dagegen, Selbstkontrolle zu betreiben. Allerdings muss die Ausgangsposition stimmen, so wie bei Monika Fiedler: „Ich laufe meine Strecke jetzt vier Minuten schneller bei gleichem Pulsschlag. Ich habe mich noch nie wirklich angestrengt gefühlt, ich fühle mich wohl.“ Dafür gab es ein Sonderlob von Stahl: „Genau so muss Training laufen.“ Monika Fiedler hat noch eine andere Entdeckung gemacht. Sie hat zwar nicht wesentlich abgenommen, „aber die Figur verändert sich.“ Was daran liegt, dass in den vergangenen Wochen Fett abgebaut wurde und sich der Muskelanteil erhöht hat.
Etwas einbremsen sollte sich Rainer Klewwe. Er läuft oft zu schnell und damit in einem Bereich, der der Grundlagenausdauer nicht zuträglich ist. Denn bevor es darum geht, sich Gedanken über die Zielzeit beim EZ-City-Lauf zu machen, muss zuerst einmal die Basis stimmen.
Ein spezielles Problem hat Sieglinde Stange. Sie zählt offensichtlich zu den Hochpulslern. Etwa ein Prozent der Frauen (bei den Männern sind es 0,5 Prozent) zählen zu dieser Gruppe. Hier half nur ein Eingriff in die Grunddaten der Uhr, um künftig vernünftige Werte zu bekommen. Sieglinde Stange hat sich für dieses Jahr ein besonderes Ziel gesetzt. Sie möchte bereits im November am Marathon in New York teilnehmen.
Ein Projekt, dem Stahl eher skeptisch gegenübersteht. „Wenn es beim ersten Marathon nicht so klappt, wie man es sich vorstellt, ist das gar nicht gut für die Psyche“, sagte der Experte und rät dazu, dieses Vorhaben auf das Jahr 2009 zu verschieben. Aber jetzt geht es erst einmal darum, am 6. Juli den EZ-City-Lauf zu bewältigen.
Anmeldungen zum EZ-City-Lauf um den Sport-Flöss-Pokal am 6. Juli sind ab dem 5. April möglich. An diesem Tag erscheint in der EZ der Anmeldecoupon, gleichzeitig wird die Online-Anmeldung unter www.ez-online.de freigeschaltet.
Andreas Müller
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