2014 Youth Olympic Games Nanjing, China August 20-26, 2014 Photo: Giancarlo Colombo@PhotoRun Victah1111@aol.com 631-291-3409 www.photorun.NET
Ermutigende Fortschritte – Gold für Konstanze Klosterhalfen und Marius Probst, Silber für Alina Reh und Amanal Petros – Wilfried Raatz berichtet
Die immer wieder kritisierte Lauf-Schwäche im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) scheint partiell jedenfalls wie weggewischt, denn bei der U23-EM im polnischen Bydgoszcz (13. Bis 16. Juli) liest sich die Leistungsbilanz im Medaillenspiegel beeindruckend mit 2 x Gold, 2 x Silber und 1 x Bronze.
Gerade in der „Übergangsklasse“ von der U20- zur „Aktiven“klasse zeichneten sich in der Vergangenheit immer wieder Defizite ab, die sich in letzter Konsequenz bei den Männern und Frauen als ausgemachte Schwachstelle fortsetzte.
Bei den Berichterstattungen fielen stets die Namen der als Ausnahmetalente ausgemachten Konstanze Klosterhalfen und Alina Reh. Mit Berechtigung.
Besonders der Shootingstar Konstanze Klosterhalfen stürmt in frappierender Weise von Bestmarke zu Bestmarke, jeder Auftritt dabei ein Ausrufenzeichen wert. In Bydgoszcz lieferte sie dabei ein Meisterstück besonderer Güte ab, denn in einem Steigerungslauf par excellence stahl die junge Leverkusenerin, übrigens im Dezember 2016 mit dem GRR-Nachwuchspreis ausgezeichnet, der gerade beim Heimspiel mit viel Aufmerksamkeit bedachten Sofia Ennaoui die Show.
Mit einer exzellenten Schlußphase und 2:01,6 Minuten auf den letzten 800 m zermürbte die 20jährige die polnische Mitkonkurrentin auf der von ihr besonders geliebten 1500 m-Strecke und holte Gold.
Alina Reh ist längst aus der leichten Talsohle dank Trainer Jürgen Austin-Kerl heraus und hat in der Zwölfeinhalb-Runden-Distanz derzeit ihre Lieblingsstrecke gefunden. Gegen die für die Türkei startende Kenianerin Yasemin Can ist derzeit im U23-Bereich fast keine Gegnerin auszumachen (es sei denn: Konstanze Klosterhalfen). So gewann die kenianische Türkin nach dem 10.000 m-Titel in 31:39,80 Minuten auch den über 5000 m in 15:01,67 Minuten – beides bedeuten natürlich Meisterschaftsrekorde.
Dahinter wusste sich Alina Reh mit einem eindrucksvollen Lauf und persönlicher Bestzeit mit 15:10,57 durchzusetzen – Beleg für die Reife der 21jährigen, die übrigens von German Road Races gleich zweimal, nämlich 2014 und 2015 mit dem GRR-Nachwuchspreis besonders gewürdigt wurde.
Über 1500 m sorgte Marius Probst für eine Überraschung, denn der Wattenscheider konnte sich in einem typischen Meisterschaftsrennen in 3:49,06 Minuten gegen den Tschechen Filip Sasinek (3:49:23) und den Polen Michal Rozmys (3:49,30) und weiteren fünf Konkurrenten innerhalb von nur einer Sekunde durchsetzen und holte das zweite Gold für die DLV-Läufer. Der Schützling von Tono Kirschbaum hat übrigens eine Bestmarke von 3:38,57 aufzuweisen.
Amanal Petros sicherte sich auf der 10.000 m-Strecke in 29:34,94 hinter dem Spanier Carlos Mayo (29:28,06) die Silbermedaille in überzeugender Manier, nachdem er noch bei den Cross-Europameisterschaften als Vierter leer ausgegangen war. Im 5000 m-Lauf belegte der Läufer des TSV Brackwede zudem Rang vier in 14:15,07 Minuten.
Den Schlusspunkt hinter die gute Medaillenbilanz der deutschen Mittel- und Langstreckler setzte der Wiesbadener Marc Reuther, der in einem ebenfalls taktisch gelaufenen, mit sogar einem Sturz belasteten Rennen in 1:48,66 Minuten auf den Bronzeplatz einlaufen konnte. Andreas Kramer (Schweden) und Daniel Rowden (Groß-Britannien) lagen mit 1:48,15 bzw. 1:48:16 leicht davor.
Aber damit ist die überaus positive Bilanz der deutschen Laufgarde noch nicht abgeschlossen. Im 3000 m-Hindernisfinale schaffte Lisa Meyer in 9:58,16 Minuten Rang sechs wie auch Tobias Blum über 10.000 m in 29:54,02 Minuten.
8:50,21 Minuten führten Lennart Mesecke im 3000 m Hindernis-Finale auf Rang sieben. Im 5000 m-Rennen der U23-Läuferinnen wurde Carolin Kirtzel Achte (16:16,94), die mit Hoffnungen nominierte Anna Gehring musste leider aus Verletzungsgründen auf einen Start verzichten.
Ebenfalls Achter wurde Sebastian Hendel im 5000 m der Junioren mit 14:19,59, dicht gefolgt von Jonathan Dahlke als Elfter in 14:22,37 Minuten.
Wilfried Raatz
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