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10
05
2008

Einen ersten gemeinsamen Lauf mit den französischen Marathonis gab es bereits am 30. September 2007 in Berlin und nun hatten uns die französischen Freunde die Gegeneinladung an die Seine zugesandt.

Erlebnis Marathon de Paris 2008 – Horst-Dieter Bellack berichtet vom Paris-Marathon zusammen mit der Laufgruppe des Sanitätsdienstes der Bundeswehr

By GRR 0

Am 04. April 2008 machte sich eine Laufgruppe des Sanitätsdienstes der Bundeswehr unter der Leitung des Sanitätsführungskommando Koblenz auf den Weg nach Paris, um am 06. April 2008 mit ihren französischen Kameradinnen und Kameraden gemeinsam beim 32. Marathon de Paris anzutreten. Als einer der Teilnehmer fuhr ich am 03. April 2008 von Berlin nach Koblenz. Von dort ging es am nächsten Tag mit Y-Tours (Bus) in neun Stunden nach Paris.

Einen ersten gemeinsamen Lauf mit den französischen Marathonis gab es bereits am 30. September 2007 in Berlin und nun hatten uns die französischen Freunde die Gegeneinladung an die Seine zugesandt. Unser Ziel sollte es sein, die Kontakte mit dem französischen Team zu festigen und in einheitlichen Lauf-Shirts die beiden großen Marathonläufe von Berlin(bereits geschehen) und Paris gemeinsam zu bestreiten. Dadurch sollte die Zusammenarbeit zwischen den beiden Sanitätsdiensten im sportlichen Bereich ausgebaut werden.
Nach Berlin, wovon ja noch alle aufgrund der sehr guten Organisation des Marathons und der guten und schnellen Strecke schwärmten, ging es nun an den Paris-Marathon.

Für die französischen Freunde hatte ich die viel verwendbaren Tücher (Kopftuch, Halswärmer u.a.) mit dem Berlin-Marathon-logo mitgenommen und ihnen diese dann übergeben.

Das Pariser Straßenpflaster

Am Samstag, dem 05. April 2008 ging es auf die Marathon-Expo mit der deutsch-französische Equipe. Hier traf ich beim Rundgang, wie sollte es anders auch sein, auf die Vertreter des Berlin-Marathon, die für Lauf 2008 warben.
Nach diesem Messerundgang ging es auf das Pariser Straßenpflaster zur Eingewöhnung, die Innenstadt besichtigen. Dieser Rundgang zog sich dann doch sehr in die Länge. Abends ging es dann noch zum individuellen Pastaessen.

Das Wetter hatte ein wenig Gnade

Obwohl ein polares Tief Wolken und Regen heranschaufelte und die Temperaturen beim morgendlichen Start auf den weltberühmten Champs-Elysées mit 5° C eher an einen Sylvesterlauf erinnerten, tat dies der Stimmung keinen Abbruch. Die Optimisten sollten recht behalten, denn das Wetter klarte nach dem Start auf und die durchbrechende Sonne ließ den Blick auf die beeindruckende Kulisse der französischen Hauptstadt zu einem einzigartigen Genuss werden.
Allerdings war es eben schwer bei diesen Temperaturen auf Betriebstemperatur zu kommen. Abschnittsweise war es auf der Strecke denn auch recht kühl sobald keine Sonne schien. Als es durch den Tunnel (Lady Di Tunnel d. Red.) ging, der sich ja doch gefühlsmäßig sehr in die Länge zog, wurde durch die Läufer richtig Lautstärke produziert.

Ich hatte meine angestrebte Zielzeit von 4 Stunden bereits bei km 10 abgeschrieben und mich auf eine Zeit von 04:15 mittlerweile festgelegt. Es lief halt nicht wie geplant, also ließ ich es laufen.
Beeindruckend war auch, dass Behinderte auf dieser Strecke von Marathonläufern mittels entsprechenden Fahrgestellen, ob Rollstuhl oder anderes, mitgenommen wurden. Hier habe ich auch wieder die Rücksichtnahme der Läufer untereinander wahrgenommen, wie sie von einigen ganz wenigen Läufern in Berlin nicht gelebt wird.
Es war eine sehr gute Stimmung während des Laufes. Die gute Stimmung übertrug sich auf die mehreren Hunderttausenden Zuschauer, welche die 30.000 Läufer/-innen mit einem beherztem "Allez-y" immer wieder kräftig anfeuerten.

Das Ziel und alle sind durch

Dann endlich war KM 40 in Sicht und ich freute mich auf den „zwei Kilometer langen Zieleinlauf“. Wir befanden uns im Bereich einer Parkanlage. Dann kam KM 41 und ich fragte mich, wann jetzt die lange Zielgerade, wie von Berlin gewohnt, kommen würde.
Und dann war da mit einem Mal das Ziel von weitem zu sehen. Nun ja. So war ich dann in 04:13 h in das Ziel eingelaufen. Es war doch ein anstrengender Lauf, was sicher auch an dem welligen und nicht so flachen Profil lag, wie es in Berlin vorhanden ist.

Im Bois de Bologne, auf den letzten Kilometern, wurde am Rande der Strecke Cidre und Rotwein angeboten.
Alle Teilnehmer unserer Mannschaft kamen wohlbehalten, erschöpft und ein bisschen beschwingt, doch vor allem überglücklich ins Ziel. Dieses erlebten die Läufer/-innen auf der Avenue Foch in Sichtweite der beeindruckenden Kulisse des Arc de Triomphe.

Gewachsene freundschaftliche Beziehung

Es standen nicht allein die sportlichen Leistungen und der Fitnessaspekt im Vordergrund, sondern das gemeinsame Erleben von persönlichen Herausforderungen in einer Gruppe von deutschen und französischen Marathon-Begeisterten und das weitere gemeinsame Kennenlernen.
So war denn der abschließende gesellige Abend nach dem Marathon gegen 00.30 Uhr beendet und um 01.00 Uhr lagen wir dann im Bett.
Am Morgen ging es dann per City-Tour noch mal durch Paris, wo wir hier und dort Schnee auf den Autos entdeckten. Das Abschiedsfoto (Gruppenfoto) in der Stadt noch machen und dann ging es zum gemeinsamen Mittagessen in die Offiziersmesse.

Hier hatte man für uns tatsächlich noch einiges vorbereitet. Zuerst gab es mal ein Glas Sekt und ein zum Wohle auf alle. Dann erhielt jeder noch das Erinnerungsgeschenk in Form eines Wappen auf Holz mit Gravur, einen Coin (Medaillon mit bildlicher Darstellung Sanitätsdienst mit den Jahreszahlen 1208 (oben) und 2008(unten) im Samtbag und nicht zuletzt das Gruppenfoto unserer Mannschaft in Paris.

Zum Abschied hieß es dann auch "Au revoir" bis zu den nächsten gemeinsamen 42,195 km, wahrscheinlich zum Mittelrhein-Marathon 2009 in Koblenz. Auch ich werde es zeitlich so einrichten, dann dort dabei zu sein. Denn es ist doch etwas Schönes, Freunde wiederzusehen.
Bei der Abfahrt diente jenes Tuch mit dem Logo des Berlin-Marathon als Winkelement.

Horst-Dieter Bellack

author: GRR

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